Corona Testzentrum
An Spitzentagen knapp 500 Abstriche genommen

Rotkreuz-Mitarbeiter Thomas Moll mit DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker und Landrat Markus Ramers (v.l.) an der Eingabestelle im Corona-Testzentrum. Dort werden die Daten der Patienten erfasst. | Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
  • Rotkreuz-Mitarbeiter Thomas Moll mit DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker und Landrat Markus Ramers (v.l.) an der Eingabestelle im Corona-Testzentrum. Dort werden die Daten der Patienten erfasst.
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Kreis Euskirchen/Mechernich (gr). Seit etwas mehr als einem Jahr
betreibt das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen das Corona-Testzentrum in
den Räumen des ehemaligen Fastfood-Restaurants „Burger King“ am
Mechernicher Georges-Girard-Ring. Waren die Kapazitäten zu Beginn auf
bis zu 200 Corona-Tests pro Tag ausgelegt, wurden inzwischen an
Spitzentagen schon knapp 500 Beprobungen durchgeführt. Insgesamt
wurden seit dem Start am 23. März vergangenen Jahres rund 37.200
Proben für PCR-Tests gezählt.

Seit dem vergangenen November konnte ein Anstieg der notwendigen
Corona-Tests beobachtet werden. „Diese Entwicklung hängt damit
zusammen, dass sich mit Ausbreitung der Virus-Mutationen auch die
Kriterien des Robert-Koch-Instituts verändert haben, wer als
Kontaktperson I eingestuft wird und sich in Quarantäne begeben
muss“, erklärt Markus Ramers, Landrat und Schirmherr für das Rote
Kreuz im Kreis Euskirchen, der die Arbeit des Rotkreuz-Teams bei
seinem Besuch vor Ort würdigte.

„Im Moment sind bei uns neun Mitarbeiter im Corona-Testzentrum
beschäftigt“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Bis zu
drei von ihnen können gleichzeitig Abstriche vornehmen. Die Patienten
müssen dafür nicht aus ihrem Auto aussteigen. „Viele Menschen sind
wirklich erleichtert, dass sie ihren Wohlfühlbereich für den
Abstrich nicht verlassen müssen“, weiß Rotkreuz-Mitarbeiter Thomas
Moll. Geschützt durch FFP2-Maske, Face-Shield, Schutzanzug und zwei
Lagen Handschuhe nehmen die Mitarbeiter die Stäbchenprobe in Rachen
und Nase direkt am Autofenster.

Anfangs hatten die Patienten den Test noch unter Anleitung selbst
durchgeführt, doch dies dauerte nicht nur länger, sondern war
letztendlich auch weniger professionell. Thomas Moll: „Wer sich
selbst testet, der hört vielleicht auf, wenn es unangenehm wird.
Unsere geschulten Mitarbeiter wissen aber, wo sie mit dem Stäbchen
hin müssen.“

Damit bei gleichzeitiger Probennahme drei Fahrzeuge
hintereinanderstehen können und die Rotkreuz-Mitarbeiter dennoch
nicht im Regen stehen müssen, wird derzeit gerade die Überdachung am
Drive-In-Schalter vergrößert. Im Innenraum des Testzentrums nehmen
indessen zwei Mitarbeiter die Proben entgegen, zwei Mitarbeiter
kümmern sich um Terminvergabe und administrative Aufgaben und zwei
weitere Mitarbeiter übernehmen den Corona-Fahrdienst des Roten
Kreuzes. Am Abend gehen die Proben dann gesammelt ins Labor, das
Ergebnis liegt in der Regel bis zum frühen Abend des Folgetages vor.

Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen ist in jeder Hinsicht auf den
Kunden eingestellt. So war es mit dem Drive-In-Charakter des
Testzentrums Vorreiter in Deutschland. „Das Drive-In war eine sehr
gute Wahl, auch weil es viel Platz bietet und vor allem, weil es
mitten im Kreis Euskirchen liegt“, betont Landrat Markus Ramers. Mit
steigendem Bedarf wurden auch die Testkapazitäten stetig weiter
ausgebaut. Und mit vier verschiedenen Stäbchengrößen versuchen die
Rotkreuz-Mitarbeiter, auf die individuellen Bedürfnisse der großen
und kleinen Patienten einzugehen. „Unser jüngster Patient war
gerade mal vier Wochen, unser ältester Patient 101 Jahre alt“,
erzählt Thomas Moll.

Um den Bürgern im Kreis Euskirchen nun noch einen weiteren Schritt
entgegenzukommen, hat das Rote Kreuz die Öffnungszeiten des
Corona-Testzentrums in Mechernich angepasst. So ist es jetzt nicht nur
montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr geöffnet, sondern auch
samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 9 bis 12 Uhr. „Wir
haben viele Anfragen zu den Öffnungszeiten bekommen, denn für einige
Bürger hat es entscheidende Auswirkungen, wenn das Testzentrum auch
am Wochenende Abstriche vornimmt – etwa wenn die Quarantäne
ausläuft und sie nur mit negativem Testergebnis wieder arbeiten gehen
können.“

Während zu Beginn der Pandemie vor allem Hausärzte ihre Patienten an
das Corona-Testzentrum überwiesen hatten, kommen aktuell etwa 80
Prozent der zu testenden Personen mit einem Gutschein vom
Gesundheitsamt. Wer sich in Quarantäne begeben muss, erhält jeweils
zwei dieser Gutscheine, um sich einmal zu Beginn und einmal am Ende
der Quarantäne auf das Corona-Virus testen lassen zu können. Ab Juni
sollen im Corona-Testzentrum ausschließlich Personen mit Gutscheinen
des Gesundheitsamtes getestet werden.

„Wir haben viele Schnelltest-Zentren im Kreis Euskirchen, aber nur
ein PCR-Test-Zentrum“, betont Landrat und Rotkreuz-Schirmherr Markus
Ramers und fügt hinzu: „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine
Testperson corona-positiv ist, ist hier deutlich höher, als in einem
Schnelltest-Zentrum. Das macht die Arbeit hier risikobehafteter aber
gibt ihr auch eine besondere Bedeutung in der Pandemiebekämpfung im
Kreis Euskirchen.“

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