Vorsicht: Giftige Pflanzen
Aronstab und Riesenbärenklau
Kall (gr). Die Gemeinde Kall warnt ihre Bürger vor dem Verzehr oder
der Berührung der Pflanzen Gefleckter Aronstab, Riesenbärenklau und
Jakobskreuzkraut, die alle im Gemeindegebiet wachsen. Wer Vorkommen
dieser drei Pflanzen im öffentlichen Raum entdeckt, wird gebeten,
diese im Rathaus unter 02441/888-0 zu melden.
Erst kürzlich hat es einen Fall in einem Kindergarten in einer
Nachbarkommune gegeben, in dem ein Kind die roten Früchte des
Gefleckten Aronstabs gegessen hat. Die Folge waren eine pelzige Zunge,
Schwindel sowie Übelkeit und Durchfall. „Der Gefleckte Aronstab ist
toxisch. Wenn man zu viel der Beeren, die süß schmecken, isst, kann
das sogar zum Tod führen“, erklärt Bauhofleiter André Kaudel.
In Kall gab es Vorkommen im Bereich Auf dem Fels und auch gegenüber
dem Kindergarten Golbach. „Die Kinder hätten dort also leicht
rankommen können“, meint Kaudel. Deshalb hat der Bauhof die Pflanze
entfernt. Sie wächst im Übrigen bevorzugt in halbschattigen
Bereichen, weshalb sie oft an Straßenrändern zu finden ist. Der
Gefleckte Aronstab wird im Gartenbau als Zierpflanze genutzt und
blüht vom Frühjahr bis zum Spätsommer.
Im gesamten Kaller Gemeindegebiet, aber vor allem entlang der Urft,
beispielsweise in der Böschung vom Klärwerk oder in der Nähe des
Rewe-Marktes, befindet sich der Riesenbärenklau, auch als
Herkulesstaude oder Herkuleskraut bekannt. „Wenn man die Pflanze mit
der Haut berührt, passiert zunächst nichts. Unter Sonneneinstrahlung
bilden sich dann Nesseln auf der Haut. Es dauert Wochen, bis das
wieder weggeht“, beschreibt André Kaudel die unangenehmen Folgen.
So kann es Tage dauern, bis die Symptome auftreten. Der
Riesenbärenklau ist hauptsächlich im Juni/Juli vorzufinden.
Für das Entfernen zuständig ist die Biologische Station des Kreises
Euskirchen mit Sitz in Nettersheim. Jedes Jahr schreibt die
Kreisverwaltung die Vernichtung des Riesenbärenklaus aus, seit Jahren
kümmern sich die Experten aus Nettersheim darum. Die Gemeinde Kall
meldet Vorkommen an die Biologische Station. Je nach Absprache kann es
auch schon einmal vorkommen, dass die Bauhofmitarbeiter die Pflanze
entfernen.
Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobsgreiskraut genannt, findet man
ebenfalls im gesamten Gemeindegebiet. Weil die Pflanze gehäuft
vorkommt, muss der Bauhof doch öfter Pflanzschnitt betreiben als im
Grünflächenkonzept vorgesehen. Beim Verzehr ist es besonders für
Tiere gefährlich, deren Leber das Gift nicht verarbeiten kann.
Besonders betroffen sind vor allen Dingen Pferde, es reichen 40 bis 80
Gramm Frischpflanze. Auch bei Hautkontakt werden die Giftstoffe
übertragen.
Ein Vorkommen befand sich laut André Kaudel zwischen Kall und
Scheven. Aber auch in Blühstreifen findet man immer wieder das
gelbblättrige Kraut, das häufig mit dem Löwenzahn verwechselt wird.
Das Jakobskreuzkraut breitet sich vor allem bei dem trockenen Wetter
aus, hauptsächlich von Juni bis Spätsommer. Mit Mulchen und
Schlegeln vor dem Blühbeginn kann man der Pflanze beikommen.
Grundsätzlich muss man beim Entfernen aber aufpassen, dass der Samen
nicht weiter verteilt wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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