Prinzenempfang
Aufgalopp der Mechernicher Tollitäten
Mechernich - (pp). Bei der offiziellen Vorstellung der närrischen Tollitäten
der neuen Session aus dem Stadtgebiet Mechernich war die Runde der
Gäste so international wie selten zuvor. Eine Delegation aus der
polnischen Partnerstadt Skarszewy erlebte einen Vorgeschmack des
Karnevals nach Eifeler Art.
„Dat es ne joode Lade he!“ spielte und sang die Bigband der
Prinzengarde Mechernich - doch wie das ins Polnische übersetzen?
Jozef Ebertowski, der Altbürgermeister aus dem pommerschen
Kleinstädtchen, nahm es schmunzelnd und unübersetzt zur Kenntnis. Es
hörte sich ja fröhlich an - und auch die bunt kostümieren Jecken
drum-herum waren gut gelaunt.
Ebertowski war Teil einer 14-köpfigen Delegation aus der
Partnerstadt, die beim Tollitätenempfang von Rat und Verwaltung der
Stadt Mechernich mit von der Partie war. Die Polen waren eigentlich
auf der Durchreise von Skarszewy über Mechernich ins niederländische
Steyl, wo die auch in Skarszewy stark vertretene Communio in Christo
ihren Gründungsgedenktag feierte. In Mechernich erlebten
Alt-Bürgermeister Ebertowski und seine Gefährten geballte rheinische
Tollitäten-Vielfalt in der Barbaraschule, wo ein Prinzenpaar, ein
Ein-, ein Zweidrittel- und ein echtes Dreigestirn aufgeboten wurden.
„Wenn einer eine Reise tut“, kann er bekanntlich was erleben.
„Op de Erd unn en alle Ecke - överall nur Kommerner Jecke“
lautete folglich das Sessionsmotto der Greesberger. Prinz Guido I.
(Heske) und Prinzessin Sabine II. (Heske) von der Kommerner KG
„Greesberger“ stellten sich mit dem Spruch den versammelten Narren
vor.
Ein weibliches und ausgesprochen charmantes Dreigestirn hat der KV
Vussem mit Prinzessin Nadine I. (Bertram), Jungfrau Anna (Kreuser) und
Bauer Sabrina (Feyen) aufgeboten.
Unter dem Sessionsmotto „Mit Schwert und Lanze auf zum Tanze“ war
auch eine Abordnung der „Jecke Vereinigung Antweiler“ (JVA)
angereist. Die Flachland-Tiroler aus dem nördlichen Mechernicher
Stadtgebiet haben erstmals in der Geschichte des Antweiler Karnevals
überhaupt ein Dreigestirn aufgestellt, das nach Mechernich aber
leider nicht vollzählig anreisen konnte. Prinz „Männ“, Matthias
I. (Esser) und seine Deftigkeit Heinz (Latz) waren da, aber ihre
Lieblichkeit Jungfrau Josefine (Günter Josef Korf) fehlte
krankheitsbedingt.
Angesichts des zum Gruppenbild auf der Bühne versammelten
Tollitäten-Glanzes bekamen auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick
und sein emeritierter polnischer Amtskollege Jozef Ebertowski feuchte
Augen. „Wir verkleiden uns auch und feiern Party“, berichtete der
Pole: „Aber einen Prinzen haben wir nicht.“
Bevor die Bigband der Prinzengarde und Larissa Hutflies, Solomariechen
der „Weyerer Blömche“, dann den karnevalistischen Teil der
Veranstaltung eröffneten, bat Moderator Björn Wassong zur
Schweigeminute für Wolfgang Müller, den 94-jährigen, verstorbenen
Begründer der Städtepartnerschaft Mechernichs mit dem französischen
Nyons. Im vergangenen Sommer feierten Mechernich und Nyons das
50-jährige Bestehen ihrer Freundschaft. Und Moderator Wassong hatte
sich mit Baskenmütze, Ringelpulli, Baguette, Rotweinflasche und
Trikolore dem Anlass dem Anlass entsprechend zum Tollitätenempfang
gekleidet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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