Kampfmittelbeseitigung
Bombe unschädlich gemacht
Zur Beseitigung wurde der 250-Kilo-Sprengkörper im Dreieck zwischen Gehn, Eicks und Schwerfen drei Meter tief in der Erde vergraben und gesprengt.
Mechernich-Kommern (hs). Am späten Abend mussten die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aufgeben. Alle verfügbaren Methoden zur Entschärfung einer Weltkriegsbombe, die am Donnerstagmorgen, 21. November, bei Tiefbauarbeiten im Kommerner Severinusweg gefunden worden war, waren gescheitert. Damit die evakuierten Menschen wieder zurück in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren konnten, entschieden sich die Kampfmittelbeseitiger in enger Abstimmung mit dem städtischen Stab für außergewöhnliche Ereignisse, die Bombe abzutransportieren und am nächsten Tag mit einer kontrollierten Sprengung unschädlich zu machen.
Am Freitagmittag war es dann soweit. Auf einem Feldstück im Dreieck zwischen Gehn, Eicks und Schwerfen erfolgte die Sprengung und gegen 12.05 Uhr vermeldeten die Kampfmittelbeseitiger den Vollzug. Damit fand eine aufwändige Entschärfungs- und Evakuierungsaktion ihr glückliches Ende.
Am Donnerstagmorgen, 21. November, war der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten im Bereich der alten Näherei im Kommerner Severinusweg gefunden worden. Am Mittag kam unverzüglich der Stab für außergewöhnliche Ereignisse zusammen und leitete entsprechende Maßnahmen ein. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet, von dem die Menschen intensiven Gebrauch machten.
Nach Rücksprache mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde der umliegende Bereich des Fundorts der Bombe mit einem Radius von 300 Metern durch das Ordnungsamt der Stadt Mechernich, die Feuerwehr und die Polizei für die Entschärfung evakuiert.
Ursprünglich sollte die Entschärfung gegen 18 Uhr erfolgen. Für die Bewohner des betroffenen Evakuierungsbereichs, die nicht bei Familien oder Freunden unterkommen konnten, wurde eine Sammelstelle in der Bürgerhalle Kommern, Auf dem Acker 38, eingerichtet, in der sie sich bis zum Ende der Entschärfung bis zu 140 Menschen aufhielten.
Wegen einiger Anwohner, die sich weigerten, ihr Wohnungen zu verlassen, konnten die Entschärfer ihre Arbeit an der Bombe erst gegen 19 Uhr aufnehmen. Allerdings entpuppte sich der Zünder als ausgesprochen hartnäckig. Alle bekannten Entschärfungsmethoden scheiterten, so dass am späten Abend die Entscheidung getroffen wurde, die Bombe abzutransportieren. Dazu wurde der Blindgänger auf den Transporter des Kampfmittelbeseitigungsdienst geladen und mit Polizeibegleitung auf ein freies Feld im Dreieck zwischen Gehn, Eicks und Schwerfen gefahren. Dafür wurden die Straßensperrungen – auch der B 266 –, die seit 19 Uhr bestanden hatten, aufrechterhalten.
Über Nacht wurde der Blindgänger von Sicherheitsdienst und Mitarbeitern des Ordnungsamts bewacht. Am Freitagmorgen rückten dann Kampfmittelbeseitiger erneut an. Sie wurden unterstützt von der Firma Schilles, die per Bagger das benötigte Loch ausbaggerte und Lkw-Ladungen mit Sand lieferte, um die Bombe zu bedecken. Die kontrollierte Sprengung lief dann nach Plan.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der sich am Abend mehrfach ein Bild der Lage vor Ort gemacht hatte, sagte am Freitag: „Wir möchten uns bei allen Einsatzkräften bedanken. Bei winterlichen Temperaturen haben alle einen richtig guten Job gemacht.“ Im Einsatz waren alle Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts, zudem rund 120 Freiwillige Feuerwehrleute. Auch die Polizei, das DRK und das Technische Hilfswerk beteiligte sich an dem stundenlangen Einsatz.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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