Jugendrotkreuz
Ein Spielplatz für Klein und Groß
Mechernich - (pp). Reden hin oder her: Aber bei der Einweihung eines
Spielplatzes wollen die neuen Geräte auch ausprobiert werden. Die
Kinder des Mechernicher Jugendrotkreuzes konnten es dann auch gar
nicht erwarten, schließlich haben sie 14 Monate auf diesen Moment
gewartet.
Kaum war das rote Band durchtrennt, stürmten die Kinder, die meisten
von ihnen in den roten Jugendrotkreuz-T-Shirts, auf die Spielgeräte
und hatten sichtlich Spaß und Freude an den Schaukeln, auf dem
Kletterturm und den weiteren zahlreichen Kletter- und
Spielmöglichkeiten. Stolz darf das Jugendrotkreuz um Nicole Thielen
auf das Geleistete sein - das wurde in allen Grußworten deutlich, vom
stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten Dr. Joachim Stamp über
Landrat Günter Rosenke und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bis
hin zu DRK-Kreisgeschäftsführer und dem Vorsitzenden der
Rotkreuz-Gemeinschaft Mechernich, Rolf Klöcker. Sogar die
YouTube-Stars Max und „Die Lochis“ sendeten Videobotschaften nach
Mechernich und zeigten sich begeistert davon, was die Kinder und
Jugendlichen auf die Beine gestellt haben.
Das erste Wort gebührte übrigens nicht den prominenten Rednern,
sondern den Kindern selbst. Tamino Mertens, Mitglied der JRK-Minis,
moderierte die Einweihungsfeier wie ein Profi. Joyce und Dylan Müller
sowie Can Mangiaracina stellten nicht nur die JRK-Minis vor, von denen
es 26 in Mechernich gibt, sondern auch, warum sie überhaupt einen
Spielplatz brauchten. Einen Abenteuerspielplatz gab es in Mechernich
in der Form nämlich noch nicht.
Die Ideengeber stellten sich einen Platz vor, der für Kleinkinder,
Kinder und Jugendliche gleichzeitig interessant ist. Das Anliegen
präsentierten sie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. „Er hat uns
von Anfang an unterstützt und Vorschläge gemacht“, bedankten sich
die jungen Redner, genau wie bei bei Christof Marx, bei der Stadt
zuständig für die Grünflächen. Gemeinsam erarbeiteten sie einen
Spiel- und Fitnessplatz neben der Grundschule an der Feytalstraße. An
so manchen Erwachsenen hatten die Kinder übrigens noch einen Rat:
„Sagt nicht, dass wir es nicht schaffen, sondern fragt lieber, wie
ihr uns helfen könnt.“
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gab zu: „Ich war am Anfang
skeptisch, als ihr mir die Idee und den Kostenrahmen vorgestellt
habt.“ Doch er war voll des Lobes für das Projekt, von dem nun auch
die benachbarte Grundschule profitiert. „Viele kritisieren, dass die
Jugendlichen heute zu egoistisch sind. Hier haben wir das genaue
Gegenteil erlebt und es stimmt mich optimistisch, dass sich das
fortsetzt.“ Schick übergab den Kindern auch einen Umschlag mit
Geld: „Das ist aber nicht als Spende für eure Kasse gedacht, davon
sollt ihr euch bitte Eis kaufen - mit Sahne.“
„Es ist schon ungewöhnlich, dass sich Drei- bis 13-Jährige
Gedanken um ihre Stadt machen und das auch eigenständig umgesetzt
haben“, fand Rolf Klöcker. Die Kinder hätten selbst das Gespräch
mit dem Bürgermeister gesucht, ein Grundstück gesucht, Sponsoren
aufgetrieben und so mehr als 60.000 Euro zusammengetragen. „Von
solchen Mitarbeitern wie euch kann ein Rotkreuz-Geschäftsführer nur
träumen“, fasste Klöcker zusammen.
Dr. Joachim Stamp, Kinder- und Familienminister in NRW und Vertreter
von Ministerpräsident Armin Laschet, berichtete aus seiner eigenen
Erfahrung mit Gemeinschaftszeit in einem Zeltlager in Röttgen. Die
Freundschaften und Bindungen, die dort entstanden sind, seien für das
gesamte Leben wichtig, sagte er. Alleine könne man nur schwer etwas
erreichen, sondern zusammen. Den Jugendrotkreuzlern riet er: „Seid
weiter engagiert für die Menschlichkeit.“
Dass es auch im Leben des dienstältesten Landrats in
Nordrhein-Westfalen noch Premieren gibt, bewies Günter Rosenke, der
zugab, dass es für ihn in 24 Dienstjahren die „erste Veranstaltung
dieser Art“ war. Für die Kinder soll das ein „Tag der schönen
Erinnerungen“ sein und gleichzeitig eine „Motivation für das
weitere Tun“. „Immer wenn ihr hier vorbeifahrt, sollt ihr sagen:
»Das ist unser Spielplatz, den haben wir für alle gemacht.«“,
sagte Rosenke, der die Kinder mit den Worten „Auf euch kann man
bauen“, lobte und nach der Eröffnung am Barren und bei Klimmzügen
am Reck zeigte, wie fit er ist, und dass der Spielplatz auch für
Erwachsene geeignet ist, die Sport machen wollen.
350 Quadratmeter groß ist der gesamte Spielplatz. Ein
Abenteuerspielbereich nimmt die Hälfte der Fläche ein, eine
Spielelandschaft für die kleinen misst 60 Quadratmeter, die
restlichen 115 Quadratmeter entfallen auf den Fitnessbereich.
Finanziert wurde der Spielplatz unter anderem durch einen zweitägigen
Sponsorenlauf nach Köln, an dem 15 Jugendrotkreuzler teilnahmen und
6000 Euro erliefen, und von der Aktion „Ein Herz für Kinder“. Ein
Bauunternehmer übernahm die Bodenaushubarbeiten und das Verlegen von
Dämmplatten, Stadt und Bauhof steuerten ebenfalls hinzu.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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