17.000 Euro erlaufen
„Ein Wahnsinnsergebnis“

Im Schatten des Eickser Schlosses übergaben Annika (links) und Carmen Karwanska jetzt den Spendenscheck über den Erlös des von ihnen organsierten Nikolaus-Spendenlaufes an Willi Greuel. Über 17.000 Euro waren beim Benefizlauf zusammengekommen. | Foto: Reiner Züll/pp/
  • Im Schatten des Eickser Schlosses übergaben Annika (links) und Carmen Karwanska jetzt den Spendenscheck über den Erlös des von ihnen organsierten Nikolaus-Spendenlaufes an Willi Greuel. Über 17.000 Euro waren beim Benefizlauf zusammengekommen.
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Kall-Eicks - „Ein Wahnsinnsergebnis“, konstatierte Willi Greuel, der
Vorsitzende der Hilfsgruppe Eifel, als ihm das Mutter-Tochter-Gespann
Carmen und Annika Karwanska im Schatten der Eickser Burg einen
Spendenscheck über 17.053,45 Euro übergab. Bei der Spende handelte
es sich den Erlös des ersten virtuellen St.-Nikolaus-Spendenlaufs am
ersten Adventswochenende, den Carmen und Annika Karwanska aus Eicks
zugunsten der Hilfsgruppe Eifel organisiert hatten.

(me). 1.001 Läufer, Jogger und Walker aus Deutschland, Österreich
und sogar eine Läuferin aus dem spanischen Barcelona waren dem im
Internet veröffentlichten Aufruf von Mutter und Tochter zum
virtuellen „Lauf gegen Krebs bei Kindern“ am 5. und 6. Dezember
gefolgt und hatten die Premiere zu einem Riesenerfolg geführt.

Über 600 der 1.001 Lauf-Teilnehmer leben im Kreis Euskirchen. Sie
hatten sich an frei gewählten Orten auf die Lauf- oder Walkingstrecke
begeben. Die Foto-Dokumentation zeigt, dass sie am Rursee, im leicht
verschneiten Höhengebiet oder sogar in Köln unterwegs waren, wie zum
Beispiel Markus Mey, der im Trikot des Gemünder „Peters Sport
Team“ am Rhein entlanggelaufen war und den Halbmarathon über 21,11
Kilometer gewonnen hatte.

Als allen elf Kommunen hatten sich Sportbegeisterte am Lauf beteiligt.
Aus der Stadt Euskirchen waren 132 Läufer oder Walker dabei gewesen,
aus der Stadt Mechernich 105. Es folgten die Kommunen Kall (69),
Zülpich (63), Schleiden (61), Hellenthal (60), Nettersheim (31),
Blankenheim (28), Bad Münstereifel (27), Weilerswist (24) und Dahlem
(8). Das Möbelhaus Brucker, in dem Carmen Karwanska in der
Deko-Abteilung beschäftigt ist, hatte mit einem Team von 15
Mitarbeitern eine der stärksten Gruppen gestellt. Auch die
Betriebssportgemeinschaft der VR-Bank Nordeifel sowie der
Hochseilgarten Nettersheim hatten Sportler für den guten Zweck an den
Start gebracht.

Sagenhafte 17.053,45 Euro kamen durch die Startgelder der Teilnehmer
und die Unterstützung durch Sponsoren für die Hilfsgruppe zusammen.
„Die Resonanz hat alle unsere Erwartungen gesprengt“, resümierte
Annika Karwanska, die vor 15 Jahren selbst an Leukämie erkrankt war
und auf der Kinderkrebsstation der Bonner Uniklinik erfolgreich
behandelt worden war. Jetzt ist die 20-jährige kerngesund und
studiert beim Bonner Förderkreis für krebskranke Kinder und
Jugendliche, der die Familie aus Eicks damals während der
Krebsbehandlung ihres Kindes betreute, Gesundheitsmanagement im dualen
System.

Am Ende des Spendenlaufes waren Annika und Carmen Karwanska, die sich
selbst auf die Zehn-Kilometer-Laufstrecke begeben hatten, vom Erfolg
überwältigt.

Das Ergebnis des Laufes war imposant: Die 1.001 Teilnehmer waren
zwischen fünf und 85 Jahren alt. Sie legten beim Laufen oder Walken
eine Strecke von insgesamt 9.664 Kilometern zurück – die Entfernung
von Köln zum Kap der guten Hoffnung in Südafrika. Ältester
Teilnehmer war der 85-jährige Karl Tausche aus Haldern am
Niederrhein. Mit 77 Jahren war Marlene Handels-Schmidt aus
Mechernich-Urfey, selbst Mitglied der Hilfsgruppe Eifel, die älteste
Teilnehmerin des Spendenlaufes. Die neunjährige Janne Lücht aus Leer
(Niedersachsen) war jüngste Teilnehmerin, der fünfjährige Joel
Huppertz vom FC Keldenich jüngster Teilnehmer.

Der virtuelle Spendenlauf war über das Internet abgewickelt und
mittels Fotos der Teilnehmer dokumentiert worden. Zeitpunkt und
Strecke hatten die Teilnehmer beliebig wählen können. Angeboten
wurden Strecken zwischen fünf und 21 Kilometern. Das Startgeld, das
jetzt in voller Höhe der Hilfsgruppe zugutekam, wurde per Lastschrift
eingezogen.

Viele Sponsoren unterstützten die Aktion, sodass die entstandenen
Nebenkosten für Startnummern, Ergebnis-Dokumentation,
Teilnehmer-Urkunden oder Medaillen gedeckt werden konnten.

Carmen und Annika Karwanska wollten mit dem Spendenlauf die
Hilfsgruppe unterstützen, die derzeit infolge der Corona-Pandemie den
Ausfall vieler Benefiz-Veranstaltungen und einen damit verbundenen
Spendenrückgang verzeichnen muss. Nach dem jetzigen Erfolg steht die
Wiederholung eines solchen Spendenlaufes im nächsten Jahr für Mutter
und Tochter fest. Carmen Karwanska: „Der ist schon für den 27. und
28. November 2021 geplant.“

Willi Greuel war von der Idee und dem Ergebnis der Aktion
überwältigt. Es sei einfach fantastisch, wie Mutter und Tochter den
Spendenlauf so perfekt organisiert und an einem Wochenende so viele
Menschen in Bewegung gebracht hätten. Greuel: „Das gibt es nur in
der Eifel.“

Den jetzigen Erlös von über 17.000 Euro wird die Hilfsgruppe für
die Finanzierung der Inneneinrichtungen von 42 Elternzimmern im neuen
Familienhaus nahe der Bonner Uniklinik mitverwenden. In Kooperation
mit dem Möbelhaus Brucker wollte die Hilfsgruppe Eifel die
Einrichtung dieser Zimmer ursprünglich mit einem Betrag von 100.000
Euro unterstützen. „Dank vieler Dezember-Spenden und dem tollen
Ergebnis des Nikolaus-Spendenlaufes werden wir diese Summe jetzt auf
130.000 Euro erhöhen“, berichtet Willi Greuel.

Das Familienhaus wird vom Bonner Förderkreis für krebskranke Kinder
und Jugendliche gebaut und steht kurz vor der Fertigstellung. In dem
Haus wohnen Familien während der Behandlung ihrer schwerkranken
Kinder in der Uniklinik.

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