Trauer um Jino Edechelathu
Ein zuverlässiger Freund

Jino Edechelathu war ein genialer EDV-Experte und „Problemlöser“, darüber hinaus ein äußerst beliebter und angenehmer Mensch mit großem Freundeskreis. | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
  • Jino Edechelathu war ein genialer EDV-Experte und „Problemlöser“, darüber hinaus ein äußerst beliebter und angenehmer Mensch mit großem Freundeskreis.
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Mechernich-Bergbuir - Jino Edechelathu (45) ist tot. Der EDV-Experte, Unternehmer und
Kommunalpolitiker starb am Montagmorgen plötzlich und unerwartet in
seiner Bergbuirer Wohnung. Der äußerst beliebte und weit über die
Mechernicher Grenzen hinaus bekannte Computerspezialist hinterlässt
seine Eltern Molly und Johny, Bruder Jiyon, seine Schwägerin Kathrin,
die Neffen Jonas und Jakob sowie zahlreiche Freunde.

(me). Jino Edechelathu wurde am 30. September 1974 in Manoor im
indischen Bundesstaat Kerala als Sohn der christlichen Eheleute Molly
und Johny Edechelathu geboren. Über deren Auswanderung nach
Mechernich hinaus wuchs Jino zunächst weiter in Manoor bei seinen
Großeltern auf. Im Alter von elf Jahren kam er nach Deutschland. Die
Familie wohnte zunächst in Mechernich, dann in Vussem und
schließlich im eigenen Haus in Bergbuir.

Jino Edechelathu machte am Bad Münstereifeler St.-Angela-Gymnasium
Abitur. Bereits während seines Informatikstudiums machte sich der als
genial geltende Computerfachmann selbständig und baute in Köln eine
Firma für die EDV-Betreuung großer Autokonzerne auf, in der sein
ebenfalls zum Software-Experten im Wortsinn „berufener“ Bruder
Jiyon mitarbeitete.

Jinos Unternehmen betreute sämtliche Niederlassungen und Vertretungen
als Auskunftei („Hot Line“) und „Problemlöser“ in EDV-Fragen.

Jino Edechelathu hätte am Sonntag zum wiederholten Mal bei den
Kommunalwahlen in seinem Heimatwahlbezirk Bleibuir/Bergbuir/Lückerath
und Umgebung als Stadtratskandidat der Sozialdemokraten zur Wahl
gestanden.

Er war Sachkundiger Bürger in Ausschüssen des Stadtrates Mechernich.
Zur SPD ging er vermutlich wegen seiner solidarischen Grundhaltung und
Sympathien für Arbeit nehmende Schichten. „Die Familie ist sonst
eher unpolitisch“, so Jiyon Edechelathu.

Zu seinen Hobbys gehörten das wettkampfmäßige Schachspiel, bis zu
einem Schlaganfall vor fünf Jahren das Bogenschießen bei der
St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kommern und das amerikanische
Fernsehen.

Der perfekt englischsprechende EDV-Spezialist sah am liebsten
Late-Night-Shows und Politsatiren.

Science-Fiction liebte er als Bücher, Filme und Serien. Sein
Allgemeinwissen war umfassend, sein Spezialwissen in vielen Dingen
„erschreckend“, so sein Bruder Jiyon.

Jino Edechelathu war ein äußerst beliebter und angenehmer Mensch mit
großem Freundeskreis. „Einige Freunde sind wegen ihm ebenfalls in
die Politik gegangen“, so Jiyon. Jino diskutierte gerne und
hartnäckig, stritt sich aber so gut wie nie.

Freunde vermuteten hinter einem Schlaganfall vor fünf Jahren seine
kräfte- und reservezehrende Arbeitsweise. Jino lag lange im Koma,
während dem seine Mutter Molly, sein Vater Johny und Jiyon ihm im
Wechsel nicht von der Seite wichen und nach seinem Wiedererwachen
fortan mit ihm um sein Leben und für seine Genesung kämpften. „Er
war auf einem sehr guten und hoffnungsvollen Weg“, so Molly
Edechelathu. Nach einem Anruf, dass Jino nicht in der Kölner Firma
erschienen war, fand Johny Edechelathu seinen Sohn am Montagvormittag
wie friedlich eingeschlafen vor dem Computerarbeitsplatz in seiner
Wohnung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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