Prinz Peter IV.
Erfüllung eines Kindheitstraums
Mechernich - (pp). Der Mechernicher Karnevalsprinz für die Session 2018/19
heißt Dr. Peter Meinhard Schweikert-Wehner. Dass er gerne das
Oberhaupt der Karnevalisten in der Session 2018/19 sein möchte, hatte
Schweikert-Wehner dem Festkomitee Mechernicher Karneval (FMK) schon
vor knapp zwei Jahren signalisiert.
Sehr zur Freude des FMK, der damit nach zweijähriger Unterbrechung
wieder mit einer Tollität aufwarten kann. Der gebürtige Remagener,
aufgewachsen in Sinzig am Rhein, ist allerdings kein Karnevalist, der
auf eine lange, jecke Historie zurückblicken kann. „Sie sehen, in
der Vita fehlt die langjährige Mitgliedschaft in den
Karnevalsvereinen und die verschiedenen Rollen als Tanzmajor oder
Funkemariechen“, sagt er schmunzelnd.
Dennoch hat er das Karnevalsherz auf dem rechten Fleck. Denn mit
dieser Session erfüllt sich Schweikert-Wehner einen Kindheitstraum.
Schon als kleiner Junge wäre er gerne einem Karnevalsverein
beigetreten - doch er durfte nie. „Ich habe immer nur zugeguckt, wie
andere gefeiert haben. Mein bester Freund war sogar Kinderprinz in
Sinzig.“ Darum habe er ihn beneidet.
Unerfahren in der fünften Jahreszeit ist er jedoch nicht: Schon seit
Jahren mischt er beim Prinzenempfang im Ärztehaus am Stiftsweg
kräftig mit. Der gelernte und promovierte Apotheker hat in seiner
Amtszeit Großes vor. Erstmals soll es ein Prinzengefolge geben, mit
rund 25 Männern und Frauen aus Familien und Vereinen. „So ein
Prinzengefolge hat es so noch nicht gegeben“, freut sich Michael
Sander vom Mechernicher Festkomitee. Und auch ein schmucker
Prinzenwagen sei (schon längst) gebucht. „Wir haben früh
angefangen, damit wir nicht die Handkarre nehmen müssen, die übrig
blieb.“
Welches Motiv den Orden ziert, das Geheimnis will der designierte
Prinz aber erst später lüften. Aber man munkelt in Bezug auf
Schweikerts Beruf, werde wohl die „Hygeia“, die Schutzpatronin der
Apotheker, mitsamt Äskulapstab enthalten sein.
Prinz Peter IV. treu geleiten werden als Prinzenführer zwei
ausgewiesene Karnevalsexperten: Michael Sander, der seine
karnevalistischen Fähigkeiten bereits 2015/16 als Prinz und als
Adjutant der Prinzessin in der Session 2014/15 unter Beweis gestellt
hat, sowie Dirk Gemünd, ein erprobter und erwiesenermaßen
Karnevalskenner.
Schweikert-Wehner ist ein Prinz aus Überzeugung. Er freut sich schon
darauf, mit den Jecken gemeinsam die fünfte Jahreszeit zu feiern.
„An Karneval ist das Schöne, dass sich Menschen unterschiedlicher
Herkunft und Interessen zusammenfinden und über alle Grenzen und
Schranken hinweg gemeinsam ein Stück Kultur leben, aber auch damit
sehr viel Spaß und Freude verbinden. Der Karneval hat auch was sehr
Integratives.“
Mit seiner Kandidatur will er aber auch Zeichen setzen. Vereine
heutzutage zu unterstützen, sei enorm wichtig, so Schweikert-Wehner:
„Wenn es das Vereinsleben nicht mehr gibt, werden viele Menschen
vereinsamen. Und die Gesellschaft wird ein Stück weit - wie wir es
leider jetzt schon ein bisschen sehen - auseinander fallen.“
Peter Schweikert-Wehner ist im Stadtgebiet kein Unbekannter: Er ist
Vorsitzender der TuS Mechernich, des Vereins „Betreute Schulen im
Kreis Euskirchen“ sowie des AWO-Ortsvereins Mechernich und Mitglied
in zahlreichen anderen Organisationen. Vor vier Jahren ist er in den
Kreistag im Kreis Euskirchen gewählt worden. Dort setzt er sich vor
allem in der Sozial- und Gesundheitspolitik ein.Gemeinsam mit seiner
Frau, der Apothekerin Dr. Kirstin Wehner, leitet er die Apotheke am
Kreiskrankenhaus und das Sanitätshaus Dr. Wehner in der Bahnstraße.
Das Paar hat zwei Kinder, Antonia (14) und Lukas (8).
Die Familie fährt gerne Ski im Urlaub. Doch vor der Session steht
jetzt nur noch ein Kurztrip ins Sauerland auf dem Plan. Denn
gefährliche Extremsportarten sind mit der Nominierung ab jetzt tabu.
Einen verletzten Prinzen hatte man schließlich schon in Mechernich.
Aloys Schnotale, Prinz im Dreigestirn in der Session 2008/09, war von
einer Dame „nur“ zum Tanz aufgefordert worden und hatte sich kurz
darauf eine Sehne im Bein gerissen. „Damit war er statt Prinz im
Karneval, der Prinz im Krankenhaus“, erinnert sich Michael Sander.
Da wird doch lieber kräftig gefeiert. Schweikert-Wehner hat drei
Züge auf dem Plan: Karnevalfreitag wird er im Bergheimer
AWO-Kindergarten mitfahren, am Tulpensonntag in Mechernich und am
Rosenmontag in Kommern. Samstags schaut er den Vussemer Zoch von der
Tribüne aus. „Am Karnevalsdienstag werden wir dem Peter einen
Wunsch erfüllen. Da fahren wir nach Sinzig und nehmen auf der
Ehrentribüne Platz“, verrät Dirk Gemünd.
Das Motto des Apothekers für die Session lautet: „4 mal 11 Jahr ist
Mechernich Stadt, ich dreh in 4 Winden mit Euch am Fastelovendsrad“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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