Lüftungsgeräten
Fenster zu, frische Luft rein

Auf Augenhöhe mit dem Lüftungsgerät im Hintergrund sind Christoph Breuer (v.l.), Frank Hecker und Andreas Kurth vom städtischen Gebäudemanagement nur deshalb, weil sie auf Bänken stehen. In diesem Klassenraum musste eine Holzkonstruktion für das Gerät gebaut werden.  | Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
  • Auf Augenhöhe mit dem Lüftungsgerät im Hintergrund sind Christoph Breuer (v.l.), Frank Hecker und Andreas Kurth vom städtischen Gebäudemanagement nur deshalb, weil sie auf Bänken stehen. In diesem Klassenraum musste eine Holzkonstruktion für das Gerät gebaut werden.
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Die Mechernicher Schulen wurden mit dezentralen Lüftungsgeräten ausgestattet. Kürzlich sind die letzten der insgesamt 191 Anlagen in Betrieb gegangen

Mechernich (hs). Kürzlich sind die letzten der insgesamt 191 verbauten dezentralen Lüftungsgeräte in Betrieb gegangen. Alle Mechernicher Schulen sind nun mit diesen Anlagen ausgestattet. Die sorgen nicht nur für frische Luft für kluge Köpfe, sondern auch für angenehme Temperaturen. „Bei Bedarf können sie den Raum vier bis fünf Grad unter Außentemperatur kühlen“, erläutert Andreas Kurth, der auch interimsmäßiger Klimamanager bei der Stadt ist.

Daher schließt sich die Frage an, ob die Geräte nicht Energieschleudern sind? „Im Gegenteil“, erläutert Andreas Kurth: „Durch die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung kommt es zu Energieeinsparungen. Zudem sind in den Geräten stromsparende Hocheffizienzventilatoren verbaut.“

Extrem leise

Die sind noch dazu extrem leise. Im Vorfeld hatte sich das Team des städtischen Gebäudemanagements in anderen Schulen über die Nutzung der Geräte informiert. „Kinder, Lehrer und Schulleiter haben uns immer wieder bestätigt, dass die Anlagen nicht zu hören sind und bestens laufen“, sagt Frank Hecker. Dass der Hersteller noch dazu aus der Region kommt, nämlich aus Rheinbach, war ein weiterer Pluspunkt für den Einbau der Airflow-Geräte.

179 davon hängen an den Decken der Grundschulen Kommern, Lückerath, Mechernich und Satzvey sowie der Gesamtschule, der Freien Veytalschule und des Gymnasiums Am Turmhof (GAT). „Das GAT war für uns in der Planungsphase die Blaupause für alle anderen Schulen“, erläutert Frank Hecker. Denn dort waren die Gegebenheiten in den Klassen alle derart unterschiedlich, dass diverse Anbringungsvarianten zum Einsatz kommen mussten. Diese Varianten konnten die städtischen Planer dann wiederrum aufdie anderen Schulen übertragen. In der Kommerner Grundschule mussten aus statischen Gründen zum Beispiel Balkenkonstruktionen gebaut werden, um die Geräte anbringen zu können. Die Luftzu- und -abfuhr geschieht mal durch die Wand, mal durch die Decke und mal durch die Fensterfront.

So ist das auch in der Grundschule Mechernich. Allerdings konnten die Lüftungsgeräte dort direkt an der Decke angebracht werden, so dass sie sich harmonischer in das Gesamtbild einfügen. Dort, wo aus baulichen Gründen keine der Planungsvarianten zum Zuge kommen konnte, wurden Standgeräte verbaut. Diese zwölf Exemplare verfügen allerdings nicht über eine Kühlfunktion. Das gilt auch für die beiden Luftfiltergeräte, die in der innenliegenden Aula der Grundschule Kommern und dem Foyer der Gesamtschule Mechernich verbaut wurden.

Über vier Millionen Euro investiert

„Steuern und kontrollieren lassen sich alle dezentralen Lüftungsgeräte über einen Online-Zugang“, erläutert Andreas Kurth. Zugriff darauf haben neben dem Gebäudemanagement auch die Hausmeister der Schulen. So haben sie Luftqualität, Temperatur und Luftmenge immer im Blick und auch im Störungsfall gibt es sofort eine Benachrichtigung. Wenn etwas nicht läuft, kann dann auch der Hersteller aus Rheinbach schnell helfend eingreifen.

Bestens gelaufen ist jedenfalls aus Sicht des stellvertretenden Teamleiters Christoph Breuer das Gesamtprojekt. „Das Team hat super zusammengearbeitet und es so geschafft, bei einer allgemeinen Baupreissteigerung von 35 Prozent, den Kostenrahmen nur um ein Prozent zu überschreiten. Eine Punktlandung“, sagt Christoph Breuer. Neben Frank Hecker und Andreas Kurth hätten sich auch Janine Deinzer und David Esch aus dem Team Gebäudemanagement in das Projekt eingebracht, das insgesamt 4,05 Millionen Euro gekostet hat.

„Im Juni 2021 wurde dazu im Zuge der Corona-Krise eine Förderung beschlossen. Da haben wir nicht lange gefackelt, uns beworben und schon im August den Förderbescheid vorliegen gehabt“, erläutert Christoph Breuer. 2,53 Millionen Euro konnten so aus Fördermitteln des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanziert werden. 1,52 Millionen Euro musste die Stadt aus eigenen Mitteln beisteuern.

Die Projektverantwortlichen finden, dass das gut investiertes Geld ist zum Wohle der Schülerinnen und Schüler und auch der Lehrerschaft. Denn durch die Geräte ist Fenster öffnen in den Klassen nicht mehr nötig. So können hohe Energieverluste vermieden werden. Gleichzeitig ist immer ausreichend frische und saubere Luft in den Räumen vorhanden, die Luftqualität wird automatisch überwacht, im Winter wird die Wärme im Raum gehalten, im Sommer wird für Kühle gesorgt – rundum beste Rahmenbedingungen also, um gut lernen zu können.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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