Naturschützer im Einsatz
Gebiet soll mager bleiben
Auf Einladung des Kreisverbands Natur- und Umweltschutz (KNU) kamen 25 Freiwillige zum Arbeitseinsatz in der Grube Rolf bei Satzvey zusammen. Regelmäßig müssen dort Bäume und Büsche zurückgeschnitten werden.
Mechernich-Satzvey (lk). Eigentlich ist der Zutritt zum Gelände verboten. Doch hin und wieder braucht es den Einsatz von engagierten Ehrenamtlern, um das Naturschutzgebiet Grube Rolf bei Satzvey zu erhalten.
Für die Naturfreunde bietet sich so ganz nebenbei die seltene Gelegenheit, die ehemalige Sandgrube hautnah zu erleben und zu bestaunen. Jetzt war es wieder soweit. Auf Einladung des Kreisverbands Natur- und Umweltschutz (KNU) um die Vorsitzende Veronika Neumann kamen rund 25 Freiwillige zum Arbeitseinsatz für das kleine Naturjuwel.
Aufgrund der steilen Abhänge aus Sand keine ganz ungefährliche Aufgabe. Vor Jahren sei einmal ein großes Stück einer Steilwand abgerutscht und habe dabei ein Lager verschüttet, das sich Jugendliche heimlich gebaut hätten. Dabei sei aber niemand verletzt worden, erzählte Franz-Josef Henkenmeier vom Ortsarbeitskreis Mechernich, dem Journalisten Stephan Everling vom Kölner Stadt-Anzeiger. Auch sei das Gewässer teilweise mehr als zwei Meter tief, biete aber nur eine Sicht von etwa zwei Zentimetern.
1997 wurde das Gelände, auf dem zuvor Kaolin, Klebsande und Tone abgebaut wurden, zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Areal soll sich als magere Landschaft etablieren. Dafür muss das Grubengelände offen gehalten werden. Eine Aufgabe, die bis vor kurzem von einer Gruppe von Eseln erledigt wurde. Doch die stehen mittlerweile nicht mehr zur Verfügung, weswegen nun wieder die Menschen tätig werden müssen. Im Herbst wurden Schösslinge von Bäumen geschnitten, die Ende des Jahres weggeräumt wurden. Durch das Entfernen der hochschießenden Pappeln und Kiefern sollen schützenswerte Arten, wie Moose, Flechten und Orchideen geschützt werden. Gelbspötter, Schwarzkehlchen, Turteltauben, Eisvögel und Neuntöter werden von den Naturschützern als Vertreter der Vogelwelt in dem Gebiet genant. Sporadische Gäste seien Schwarzspechte sowie Schwarzschenkel, Flussregenpfeifer oder Kraniche, die auf ihren Reisen ins oder aus dem Winterquartier gerne hier Station machten.
Auch mehrere Dachsbauten finden sich auf dem Gelände. Ebenso leben hier die streng geschützten Kreuz- und Geburtshelferkröten genauso wie Kammmolche. Regelmäßig werden daher Teiche zur Laichabgabe angelegt.
„Hier kommt die Natur zur Ruhe“, so Henkenmeier weiter. Ein zweiter wichtiger Grund neben der Verkehrssicherung, warum das Gelände nicht zugänglich ist. Aber natürlich sollen die Menschen erfahren, was dort geschieht. Daher werden regelmäßig Exkursionen angeboten. Die nächsten sind für Juli geplant.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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