Ortseingänge
Große Bilder erzählen Heimat-Geschichte
Mechernich-Kallmuth - Mit den an den Ortseingängen Kallmuths frisch aufgestellten Objekten,
die von Franz Kruse entworfen worden sind, wird Heimat-Geschichte
sichtbar gemacht und näher gebracht.
(me). Es ist vollbracht. An den Ortseingängen von Kallmuth wird in
großen „Bildern“ die Geschichte des kleinen Eifel-Dörfchens
„erzählt“. In der Hauptrolle auch ein legendärer christlicher
Heiliger: Georg, der Drachentöter.
Die Überlieferung seiner Märtyrer-Geschichte durchaus als Plot für
einen spannenden Hollywood-Streifen und wahren Helden-Epos dienen.
Denn der heilige Georg überstand einst unversehrt einen Drachenkampf
gegen das Böse erfolgreich und hoch zu Ross. Seit Jahrzehnten huldigt
man ihn mit dem weit über die Grenzen des 395-Seelen-Dorfes hinaus
bekannten St.-Georgsritt.
Sein Abbild ist an der Kreisstraße 32 von Kall nach Kallmuth kommend
zu sehen.
Unweit vom heiligen Georg, wurde außerdem ein maßstabgetreues
Metall-Abbild der heimischen Burg errichtet. Zu Ehren der Burg und des
einstigen Burgherrn, der eine Kapelle errichten ließ für das
wundersame Gnadenbild der Mutter Gottes. Der Schmerzensfreitag führt
seit vielen Hundert Jahren Pilger aus der ganzen Nordeifel zur
„Schmerzhaften Mutter“ nach Kallmuth, wegen der heute noch
hunderte Gläubiger nach Kallmuth pilgern.
An dritter Stelle steht eine Lore, die an der K28 Richtung Scheven,
die glorreichen Glanz-Zeiten des Bergbaus im und um den Westschacht
erinnert. Ein rotes Herz auf dem Namenszug „Kallmuth“ heißt die
Ankommenden und Reisenden wörtlich „Herzlich Willkommen“. Auf der
Rückseite begleitet ein „Tschüss“ die Scheidenden.
Beauftragt wurde der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte
Mechernicher Künstler und Gestalter Franz Kruse. Ihn zeichnen 40
Jahre Erfahrung in Theater- und Bühnengestaltung aus. Als
Bühnenbildner wirkte er mit für Produktionen unter anderem in Rom,
Oslo, Paris, London und Washington, außerdem auch an den großen
Bühnenbildern des Kölner Karnevals sowie als Dekorateur bei den
Rosenmontagszügen. Die Firma Müller aus Hostel setzte seine
Entwürfe fachmännisch um.
Ortsvorsteher Robert Ohlerth, Mit-Initiator des Projekts, freut sich
angesichts der individuell gestalteten Kallmuther Ortseingänge.
„Die Fläche um die Objekte werden vom städtischen Bauhof schön
gepflastert und dann werden Steine, die aus der Region stammen, noch
herum drapiert“, sagt er.
Letztlich sei das eine bedeutende Bedingung gewesen, um die Förderung
durch die Heimat-Schecks der Landesregierung zu erhalten, dass die
unterstützen Projekte Heimatgeschichte(n) erhalten, weitertragen und
sichtbar machen.
Eigens für die Beantragung der „Heimat-Schecks“ hatten die
ortsansässigen Vereine gemeinsame Sache gemacht, um sogar vier Mal
vier Heimatschecks zu beantragen. 8.000 Euro sind mit der
konzertierten Aktion insgesamt zusammengekommen. Am Ortseingang
Richtung Vollem wurde außerdem ein altes Fuhrwerk-Rad aufgehangen,
dass die Kallmuther Familie Stoffels spendete.
Ohlerth kamen mittlerweile Hinweise zu Ohren, dass die Kallmuther
Idee, die Dorfeingänge ortstypisch zu gestalten, Nachahmer gefunden
habe. „Das ist doch schön“, so Ohlert und lässt sich die Freude
nicht nehmen: „Wir waren auf jeden Fall die ersten.“
Doch der rührige und langjährige Ortsvorsteher Kallmuths hat weiter
Großes vor. „Jetzt brauchen wir noch Bäume und Leute, die bereit
sind einen Baum zu sponsern.“
Spendenwillige können sich gerne an den Ortsvorsteher persönlich
wenden unter Telefon 02484/1331. Perfekt passen würden aus seiner
Sicht solche Bäume wie die hochwachsenden Rotbuchen, die im Dorf an
markanten Stellen eingepflanzt werden sollen.
Seine Vision: „Wenn man in dreißig Jahren von Vollem, Scheven oder
Kallmuth kommt, sieht man schon von weitem die hochgewachsenen
Rotbuchen, die das Ortsbild von Kallmuth prägen.“ Der Baum soll
dann mit dem Namen des Sponsors beschriftet werden. Auch eine
Mitfahrbank soll Kallmuth noch erhalten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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