Gressberger haben Dreigestirn
Kindheitsträume erfüllt
Noch nie zuvor habe er die Kommerner Bürgerhalle derart gut gesehen, sagte Thomas Bank, der Präsident der örtlichen Schützengesellschaft: „Ich stand schon oft hier oben auf der Bühne, aber das ist wirklich einmalig diesmal!“ Zumal der oberste Schützenbruder am Samstag nicht im grünen Rock die Bühne erklomm, sondern als Jungfrau Bärbel im Dreigestirn an der Seite von Prinz Jan I. (Jaeck) und Bauer Marc (Schoeller).
Mechernich-Kommern (hs). Im Kommerner Gürzenich gaben die drei Vollgas in die neue Session: „Darum wollen wir keine langen Reden schwingen, sondern einfach gemeinsam feiern“, versprach Prinz Jan I., dessen Vater Rolf und Großvater Emil Jaeck ebenfalls bereits Tollitäten in Kommerner Dreigestirnen waren.
Als gebürtiger Bleibuirer kann Bauer Marc in diesem Dreigestirn die wenigsten Erfahrungen mit dem Kommerner Karneval vorweisen. Er habe jedoch als Schwager des Prinzen bereits einen ordentlichen Crashkurs erhalten, scherzte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der die Proklamation des Dreigestirns leitete.
Bei seiner kurzen Ansprache gab sich der „staatse Buur“ zurückhaltend. „Ich muss heute ein wenig auf meine Wortwahl achten. Als ich während der Kirmes verkündet habe, wir würden so richtig auf den Putz hauen, habe ich zu Hause Ärger von meiner Frau bekommen, weil ich ein anderes Wort verwendet habe…“ Hauptsache, es werde eine „geile Session“, so der Bauer, ein Enkel des früheren Mechernicher Stadtbrandmeisters Jean Schoeller.
Thomas Metzen, Sprecher der „Greesberger“, schickte der Agentur ProfiPress einen Bericht mit der Überschrift „Kommern kann Karneval!“. Das designierte Dreigestirn sei endlich proklamiert worden. Im Programm der Proklamationssitzung traten Kölner Hochkaräter auf, wie „Dä Tuppes vum Land“, „Dä Nubbel“, „Lupo“ und „Torben Klein“.
„Jetzt jeht et endlich loss – et öss su witt, oss Dreijjestiern kann et kaum noch erwaade!“, skandierte Björn Schäfer, der zweite Vorsitzende und Prinzenführer kurz vor dem Einmarsch in die ausverkaufte Bürgerhalle. Tatsächlich hatte das neue Dreigestirn in den vergangenen Wochen bereits auf zahlreichen Veranstaltungen „geübt“ – aber immer in Zivil. Jetzt feierten Jan, Marc und Bärbel im vollen Ornat.
Das Tambourcorps Einigkeit Kommern begleitete das Dreigestirn auf seinem Triumphzug in die restlos ausverkaufte Bürgerhalle. Die Narrenherrscher verschenkten Rosen, Brezeln und Bützje. Nachdem sie sich durch die jubelnden Jecken gekämpft hatten, schritt man auf der Bühne gleich zur Tat. Der Bürgermeister der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, proklamierte alle feierlich.
Für Prinz Jan I. gingen „Kindheitsträume in Erfüllung“. Das Motto der Tollitäten lautet: „Ejal, ob krüzz ode quer, fiere mir en Kommere dä Fasteleer!“. Nach der Inthronisierung gab es „Blitz un Donner“ mit Uwe Reetz und Wilfried Oberauner, zwei Kommerner Originale, die ihre Mitbürger liebevoll auf die „Schippe“ nahmen.
Ebenfalls mit im Programm das „Bürvenicher Danzspektakel“ und die „Domstädter“. Zum großen Finale wurden alle früheren Tollitäten geehrt, die anwesend waren. Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Sitzungspräsident Björn Schäfer für die große Teilnahme an der Sitzung und für die Wertschätzung der auftretenden Künstler.
„Ein großes Dankeschön geht an die befreundeten Karnevalsgesellschaften und Ortsvereine, die heute so zahlreich erschienen sind,“ sagte Schäfer beim Abschluss. Es erschien fast wie eine kleinere Version des Prinzenempfangs im Kreishaus. Unter anderem waren KG Hardtburg aus Stotzheim, der KV Harzheim, die KG Weyerer Blömsche, die Bergheimer Seilbahn-Jecken und der KV Vussem gekommen.
Die Vorsitzende Nicole Reipen war mit dem Verlauf des Kommerner Sessionsauftaktes zufrieden und meinte: „Wenn die Proklamation bereits ein solcher Erfolg ist, dann kann ich nur zu unserer Herrensitzung am 13. Januar sowie die Ü-30 Party an Weiberdonnerstag und zum Rosenmontagszug einladen.“www.kg-greesberger.de
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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