Ersatzbrücke
Klaffende Lücke geschlossen

Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven vor Ort im Gespräch mit Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt, der die Maßnahme des Landesbetriebs „strassen.nrw“ seitens der Stadtverwaltung begleitete. | Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress
  • Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven vor Ort im Gespräch mit Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt, der die Maßnahme des Landesbetriebs „strassen.nrw“ seitens der Stadtverwaltung begleitete.
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Mechernich-Satzvey - Ohrenbetäubend ist das Geräusch der Diamantfräsmaschine während
sie sich in den Asphalt der Hauptdurchgangsstraße in Satzvey frisst.
Anwohner und Nachbarn wohnen dem Ereignis zahlreich bei. Gerade wird
eine Ersatzbrücke für die Gartzemer Straße installiert, damit
wenigstens Fußgänger den Veybach queren und die einst für 40-Tonner
zugelassene Hauptstraße wieder nutzen können.

(me). „Die zwei Hälften sind wieder verbunden“, freut sich auch
Satzveyer Heiko Kronenberg aufatmend, der mit Frederico Gabath die
Justier-Arbeiten vom Rande aus beobachtet, während das stählerne
Bauwerk zentimetergenau eingesetzt wird. Es ist zwar kein adäquater
aber dennoch wichtiger Ersatz in Notzeiten, da die Brücke an der L11,
hinter den Bahngleisen der Eifelstrecke in Satzvey, in der Flutnacht
zum 15. Juli vollständig zerstört wurde. Sie war unter dem Druck der
Wassermassen zusammengebrochen und wesentliche Teile weggeschwemmt
worden.

Die klaffende Lücke traf das Dorf bis ins Mark, denn sie trennte den
Ort in zwei Teile. Für Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven und
viele Menschen im Ort gilt nun die schnelle Ersatz-Maßnahme als
kleiner Hoffnungsschimmer nach schlimmer Flutlage im beschaulichen
rund 1.120-Seelen-Ort.

„Tot“, sagt Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt
Mechernich, sei der Hauptverbindungsweg bis Tag 9 der Flutkatastrophe
gewesen. Nur einen kleinen privaten Überweg auf dem Gelände von Burg
Satzvey habe man bislang nutzen können, um über den Veybach zu
gelangen. Zugänglich war dieser Notweg allerdings nur mit großen
Umwegen. Wer Schweres zu schleppen hatte, machte sich erst gar nicht
auf, was gegenseitige Hilfsaktionen natürlich deutlich erschwerte.

Von Nord nach Süd

Thomas Hambach betont: „Das ist jetzt die erste und einzige
Möglichkeit wieder halbwegs vernünftig von Nord nach Süd zu kommen.
Sie lässt die Bürger wieder näher zusammenrücken. Wir sind froh,
dass der Landesbetrieb straßen.nrw auf unsere dringende Bitten hin
die Maßnahme so schnell und engagiert angepackt hat.“

Schwere Betonklötze geben dem Provisorium von unten Halt und festigen
die Position, in der die Brücke eingepasst ist. Glück im Unglück
ist, dass ein Ersatz überhaupt greifbar war. „Die
Fußgängerbrücke stand ursprünglich weiter bachabwärts und wurde
ebenfalls im Unwetter weggerissen. Sie lag unbeschadet im Bachbett und
konnte so wiederverwendet werden. Der Landesbetrieb strassen.nrw hat
die Firma Scheiff beauftragt, sie an der Stelle raus zu holen. Wir
haben sie städtischerseits natürlich gerne zur Verfügung
gestellt.“ An der L11-Lücke waren zuvor Reste der früheren
Straßenbrücke aus dem Bachbett entfernt und die Abmessungen
angepasst worden.

Thomas Hambach berichtet, dass ebenso an einer weiteren Lösung
gearbeitet wird: „Parallel war auch das THW vor Ort. Auch die haben
vermessen und Daten aufgenommen. Denn es gibt überregional eine
gewisse Anzahl von Notbrücken, ob eine davon eventuell hier in
Satzvey genutzt werden könnte, wird aktuell geprüft.“

Angesichts der neuen Fußgängerbrücke freut sich Heike Waßenhoven
aber schon riesig über das Erreichte: „Die Verbindung für das
Gewerbegebiet Am Billig und die Anwohner der Veybachstraße ist immens
wichtig, damit alle wieder Kontakt zum restlichen Ort haben. Wir sind
glücklich, dass wir wieder auf die andere Seite und alle miteinander
versorgen können.“ Sie verteilt großes Lob an alle Beteiligten,
wie strassen.nrw, Stadtverwaltung rund um Thomas Hambach, Bagger- und
Bauarbeiter, die dafür gesorgt haben, dass die Hauruckaktion
erfolgreich verlaufen ist. So wird weiter Schritt für Schritt der
Wiederaufbau zur Normalität angegangen. In den kommenden Tagen sollen
außerdem sogenannte Spülbohrungen erfolgen, um auch das von der
Gasversorgung abgeschnittene Gewerbegebiet sowie die davon ebenfalls
betroffenen Haushalte südlich der Bahngleise wieder an das Netz
anschließen zu können.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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