Naturschauspiel
Kranichversammlung am Bleiberg

Tausende Kraniche überflogen am Freitag und Samstag das Mechernicher Stadtgebiet. In der Nacht machten sie Zwischenstation auf den Äckern zwischen Bleiberg und Bleibuir. | Foto: ML/ProfiPress
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  • Tausende Kraniche überflogen am Freitag und Samstag das Mechernicher Stadtgebiet. In der Nacht machten sie Zwischenstation auf den Äckern zwischen Bleiberg und Bleibuir.
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Mechernich/Eifel - (pp). Tausende Kraniche landeten am späten Freitagnachmittag im
Gebiet der Stadt Mechernich zwischen. Bei Nebel und hereinbrechender
Dunkelheit hatten die in Gestalt einer „1“ fliegenden Formationen
offenbar die Orientierung verloren. Gegen 17.45 Uhr flog vom Bleiberg
sogar Kette auf Kette über den Glehner Wald wieder in Richtung Norden
davon.

Es dauerte bis 22 Uhr, ehe die letzten Ketten gelandet und das
lautstarke Trompeten im ganzen Stadtgebiet verhallt waren. Am
Samstagmorgen waren zwischen Dottel und Hergarten zahlreiche Rast- und
Lagerplätze der storchengroßen Schreitvögel auszumachen, an denen
jeweils 50 bis mehrere hundert Tiere standen.

Kleinere Trupps verbanden sich mit anderen zu großen Formationen. Es
dauerte aber noch bis in die Nachmittagsstunden hinein, ehe sich auch
die letzten Nachzügler wieder auf den Weg in Richtung Süden gemacht
hatten.

Ein Natur- und Vogelschützer äußerte seine Sorge, die Zugvögel
könnten durch die Windräder auf der Wallenthaler Höhe und anderswo
irritiert worden sein. Die Zwischenlandung im Raum Mechernich besage
nichts Gutes, weil die in der Eifel oft als „Schneegänse“
titulierten Kraniche eigentlich im Raum Nettersheim/Dahlem
übernachten „müssten“.

Fakt ist, dass der Raum Mechernich/Kall in den vergangenen Jahren
immer wieder von den Kranichen als Raststation auserkoren wurde. Vor
zwei Jahren wurden vermutlich Zehntausende Vögel auf engem Raum
zwischen Bescheid, Lückerath, Voißel und Wallenthal bei der
nächtlichen Rast beobachtet.

Die Zahl der Kraniche (Grus grus) in Nord- und Mitteleuropa hat in den
vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Die Art gilt zurzeit als
nicht gefährdet.

Die Schönheit der Kraniche und ihre spektakulären Balztänze haben
schon in früher Zeit die Menschen fasziniert. In der griechischen
Mythologie war der Kranich Apollon, Demeter und Hermes zugeordnet. Er
war ein Symbol der Wachsamkeit und Klugheit und galt als „Vogel des
Glücks“. In China stand er für ein langes Leben, Weisheit, das
Alter sowie die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Auch in Japan ist
der Kranich ein Symbol des Glücks und der Langlebigkeit.

In der Heraldik ist der Kranich das Symbol der Vorsicht und der
schlaflosen Wachsamkeit. In der Dichtung wird der Kranich symbolisch
für etwas „Erhabenes“ in der Natur verwendet. Die Kraniche, die
auf ihren Zügen von Norden nach Süden und umgekehrt das
Rhein-Maas-Gebiet überqueren, überwintern in Frankreich und Spanien.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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