Ausstellung
Kunstwerke erzählen von Flucht und Freiheit

Lena Winter (Caritas, v.l.), Andreas Funke (Flüchtlingsseelsorge), Alexander Neubauer (Caritas) und Marita Rauchberger (Leiterin der Galerie Eifelkunst) präsentieren im Mechernicher Casino eine Ausstellung zum Thema „Wie erlebe ich Deutschland als Flüchtling?“. | Foto: CA/ProfiPress
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  • Lena Winter (Caritas, v.l.), Andreas Funke (Flüchtlingsseelsorge), Alexander Neubauer (Caritas) und Marita Rauchberger (Leiterin der Galerie Eifelkunst) präsentieren im Mechernicher Casino eine Ausstellung zum Thema „Wie erlebe ich Deutschland als Flüchtling?“.
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Mechernich - (pp). Wellen schlagen gegen das hoffnungslos überfüllte Boot und
angsterfüllt klammern sich die Menschen an Bord aneinander. Mit nur
wenigen Pinselstrichen gelang es den Geflüchteten, die erst vor
kurzer Zeit nach Deutschland gekommen sind, die Eindrücke ihrer
Flucht und ihrer neuen Heimat auf Leinwand zu bannen. „Wir sind
hier! Wie erlebe ich Deutschland als Flüchtling“ lautet der Titel
der Ausstellung, die diese Gefühle derzeit im Mechernicher Casino
für alle Besucher erlebbar macht.

„Vor zwei Jahren ist die Idee entstanden, gemeinsam mit
Flüchtlingen zu malen und die Ergebnisse auszustellen. Es ist nicht
immer leicht, die eigenen Gedanken und Eindrücke in Worte zu fassen,
ein Bild kann deutlich mehr offenbaren“, berichtete Marita
Rauchberger, Leiterin der Galerie Eifelkunst in Gemünd. Insgesamt 25
Hobbymaler, die laut der Initiatorin teilweise nie zuvor einen Pinsel
in der Hand gehalten hatten, zeigten sich begeistert von dieser Idee
und ließen ihrer Kreativität freien Lauf.

Andreas Funke von der Flüchtlingsseelsorge erklärt: „Neben
prägenden Erlebnissen während der Flucht zeigen die Gemälde häufig
bunte Blumen oder schneebedeckte Landschaften. Viele Teilnehmer kennen
aus ihrer alten Heimat oft nur die Wüste und sind überwältigt von
der Pflanzenvielfalt in Deutschland.“

Auch das Thema Menschenrechte wurde von den Flüchtlingen in ihre
Kunstwerke aufgenommen. So ziert beispielsweise Jean Jacques Rousseaus
Zitat „Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin, dass er tun
kann was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht
will“ den Mittelpunkt eines Gemäldes. Eine Bildhälfte zeigt zudem
Verbote der alten Heimat, die andere spiegelt dagegen die in
Deutschland herrschenden Gesetze wider. Eine in einen Käfig gesperrte
Friedenstaube und ein breiter Stacheldrahtzaun teilen sich so eine
Leinwand mit den Symbolen aller großen Weltreligionen und dem Wort
„Menschenrechte“.

„Die Angst vor einer ungewissen Zukunft und die Hoffnung auf ein
besseres Leben gehen oftmals Hand in Hand“, so Funke. Die Bilder
zeigten auf eindrucksvolle Weise, welch ein Gefühlschaos eine Flucht
und das anschließende Leben in einem fremden Land in einem Menschen
hervorrufen kann.

Wer selbst einen Blick auf die Werke der Geflüchteten werfen möchte,
hat dazu bis zum 24. Februar im Casino Mechernich
(Friedrich-Wilhelm-Straße 20) Gelegenheit. Die Ausstellung „Wir
sind hier! Wie erlebe ich Deutschland als Flüchtling“ ist immer
montags bis freitags zwischen 9 Uhr und 17 Uhr geöffnet.

Lena Winter (Caritas, v.l.), Andreas Funke (Flüchtlingsseelsorge), Alexander Neubauer (Caritas) und Marita Rauchberger (Leiterin der Galerie Eifelkunst) präsentieren im Mechernicher Casino eine Ausstellung zum Thema „Wie erlebe ich Deutschland als Flüchtling?“. | Foto: CA/ProfiPress
Stacheldraht und eine eingesperrte Friedenstaube in ihrer alten Heimat stehen bei den Bildern der Flüchtlinge der Glaubensfreiheit und den Menschenrechten in Deutschland gegenüber. | Foto: CA/ProfiPress
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