Mini-Eisenbahn
Lösung für beengte Zufahrt

Die bisherige Kalenberger Mini-Eisenbahnbrücke ist ein Nadelöhr, das die nördliche Anfahrt des Ortes für Rettungskräfte, Linienbusse und Lieferanten unmöglich macht. | Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress
  • Die bisherige Kalenberger Mini-Eisenbahnbrücke ist ein Nadelöhr, das die nördliche Anfahrt des Ortes für Rettungskräfte, Linienbusse und Lieferanten unmöglich macht.
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Mechernich-Kalenberg - Knapp drei Meter hoch und vier Meter breit - mit diesen
Mini-Abmessungen macht die kleine Eisenbahnbrücke nördlich des
380-Seelen-Dorfes Kalenberg die Durchfahrt für Linien- wie
Schulbusse, Rettungswagen und Feuerwehr unmöglich. Das Nadelöhr ist
der Stadtverwaltung schon seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge, auch,
weil sie eine Entwicklung des Ortes ausbremst.

(me). Bislang waren der Stadt Mechernich jedoch die Hände gebunden,
weil die Deutsche Bahn der Eigentümer des Bauwerks ist. Dennoch,
wurden unermüdlich immer wieder neue Gespräche anberaumt und
konstruktive Vorschläge unterbreitet. Mit der geplanten
Elektrifizierung und engeren Taktung der Eifel-Strecke bis 2033 kommt
jedoch jetzt unerwartet Bewegung in das Vorhaben.

Endlich scheint für die Kalenberger und ihre beengte Zufahrt eine
Lösung in Sicht.

Drei untersuchte Varianten präsentierte jetzt Thomas Hambach, der
Erste Beigeordnete, im Mechernicher Planungsausschuss. Sie
unterscheiden sich hauptsächlich in den Andock-Punkten im Ort: Einer
liegt im Norden an der Virginiastraße (Variante 1), die weiteren im
Westen, am oberen Ende des Brotackers (Variante 2 und 3). Die
bisherige Strecke unter der bestehenden Eisenbahnbrücke soll dann
geschlossen werden.

Straße am AWZ hoch

Vorschlag Nummer 1 sieht vor, den Weg über die Straße hoch zum
Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) zu führen und im weiteren Verlauf eine
neue Bahnbrücke einzuschieben, um den Ort von nördlicher Seite
anzubinden. „Die Variante 1 ist die kürzeste Strecke und kürzeste
Anbindung“, so Hambach.

Bei der zweiten Variante würde man einen bestehenden Wirtschaftsweg
vom AWZ aus nutzen und diesen entsprechend verbreitern. „Ökologisch
schwierig“ sei daran, dass der Weg über einen Bach geführt werden
müsste, um Kalenberg dann von westlicher Seite aus anbinden zu
können. Die dritte Variante verlängert diese Teilstrecke und führt
den Verkehr weiter südlich in den Ort hinein.

„Uns ist bewusst, dass egal welche Variante man auswählt, immer
Einzelne stärker betroffen sind als andere“, betonte Hambach:
„Insgesamt dürfen wir aber festhalten, dass diese Gelegenheit, die
Zufahrt Kalenberg nach zig Jahrzehnten nun endlich vernünftig zu
regeln, nicht verstreichen darf.“

Die Gelegenheit war eher nebenbei ins Rollen gekommen. „Im Zuge der
Streckenuntersuchung der DB Netz zum geplanten Ausbau der
Elektrifizierung bis Kall wurden auch alle Brücken und Bauwerke
untersucht“, berichtete Hambach. Daraus resultierte das Ergebnis,
dass das Kalenberger Brückenbauwerk dringend erneuert werden muss.

Höher-/Tieferlegen keine Option

Würde man sie nach heutigen Anforderungen frei gestalten – damit
auch Rettungsfahrzeuge die Engestelle passieren können - müsste sie
jedoch mindestens 4,5 Meter hoch und sieben Meter breit gebaut werden.
„Nach oben kann man aber nicht“, so Hambach. Denn da fährt die
Bahn. Das Tieferlegen der Straße würde einen Versatz von 1,5 Meter
mit sich bringen. Die ersten Häuser würden ihre Zufahrt verlieren,
andere Anlieger bis hoch zur Sternenstraße müssten sich mit Haus-
und Hofeinfahrt den geänderten Höhenverhältnissen extrem anpassen.
„Das ist nicht umsetzbar“, konstatierte Hambach.

Über die angedachten Varianten sind die Kalenberger bereits im
Vorfeld der Ausschusssitzung mit einem Schreiben informiert worden.
Der Ausschuss hat sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und kam
einstimmig zum Ergebnis, dem Verwaltungsvorschlag zur Umsetzung der
Variante 1 zu folgen. Die nächsten Schritte sind nun der Abschluss
einer Verwaltungsvereinbarung, die Beantragung von Fördermitteln und
die weitere Planung. Die Umsetzung ist für 2024/2025 vorgesehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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