Benefizkonzert Kommern
Mancher steht ein zweites Mal vor dem Aus

Wollen mit einem Benefizkonzert am Sonntag, 8. August, auf dem Kommerner Arenbergplatz Spenden für Mechernicher Hochwasseropfer sammeln (v. l.): Björn Schäfer, Ralf Claßen, Maria Jentgen, Uwe Reetz, Rolf Jaeck, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Wilfried Oberauner, Marco Knips und Nicole Reipen. | Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
  • Wollen mit einem Benefizkonzert am Sonntag, 8. August, auf dem Kommerner Arenbergplatz Spenden für Mechernicher Hochwasseropfer sammeln (v. l.): Björn Schäfer, Ralf Claßen, Maria Jentgen, Uwe Reetz, Rolf Jaeck, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Wilfried Oberauner, Marco Knips und Nicole Reipen.
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Mechernich-Kommern - (me) „Kommern packt an“ - Benefizkonzert zugunsten der
Hochwasseropfer im Stadtgebiet Mechernich am Sonntag, 8. August, ab 12
Uhr auf dem Kommerner Arenbergplatz – Kölschrock-Musiker und
Wahl-Mechernicher Stephan Brings übernimmt Schirmherrschaft –
Auftritte unter anderem von „Funky Marys“, Uwe Reetz,
„Eldorado“ und „SchoHnzeit“.

Dass die Kommerner nicht lange fackeln, sondern die Dinge in die Hand
nehmen, ist wohl gemeinhin bekannt. So bitter es ist, dass der Ort am
Bleibach nach dem schweren Hochwasser 2016 nur fünf Jahre später
wieder Schauplatz einer Flutkatastrophe wurde, so zuversichtlich
stimmt es gleichzeitig, dass die Menschen hier auf ein Neues die
Ärmel hochkrempeln und sich mit gegenseitiger Hilfe neue Hoffnung
geben. „Kommern packt an“ ist nun das treffende Motto für ein
Benefizkonzert zugunsten der Hochwasseropfer im Stadtgebiet
Mechernich.

Die Schirmherrschaft für die Benefizveranstaltung am Sonntag, 8.
August, hat der Kölschrock-Musiker Stephan Brings übernommen, der
ebenfalls auf der Bühne stehen wird.

Um 11 Uhr wird zur Einstimmung auf den besonderen Tag eine Messe der
katholischen Kirche St. Severinus auf dem Arenbergplatz in Kommern
gehalten. Anschließend beginnt an gleicher Stelle um 12 Uhr das
Benefizkonzert mit der Kölsch-Pop-Band „Funky Marys“.

Nach diesem Auftakt geben sich die allesamt kostenlos auftretenden
Musiker auf der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes „das Mikro in
die Hand“, unter anderem der Kölschrock-Musiker und
Wahl-Mechernicher Stephan Brings, Kinderliedermacher Uwe Reetz, die
Kölschrock-Band „Eldorado“, „SchoHnzeit“, der Musikverein
Eicks und der Kommerner DJ Olli.

Zahlreiche Unterstützer

Die kleinen Besucher können sich indessen von Märchenfee Alisande
schminken lassen. Unterstützung erhalten die Organisatoren der
Benefizveranstaltung unter anderem von Christoph Leisten, der als
Inhaber der Veranstaltungstechnikfirma „X-Lighting“ die
entsprechenden Anlagen zur Verfügung stellt, sowie von der Firma
Glasmacher aus Kommern. Den Ausschank übernehmen die Verantwortlichen
der Kommerner Gaststätten „Stollen“ und „Im Krug“ – und das
obwohl sie von Corona und Hochwasser gleich doppelt getroffen wurden.
Für Speisen und Getränke sei jedenfalls reichlich gesorgt,
verspricht Kommerns Ortsbürgermeister Rolf Jaeck.

Natürlich muss das Benefizkonzert aber unter Corona-Bedingungen
stattfinden. So dürfen maximal 1.000 Besucher auf den Arenbergplatz.
Am Eingang an der Kölner Straße werden deshalb Bändchen verteilt,
um die Zahl der Konzertbesucher überprüfen zu können. Einlass ist
ausschließlich für gestestete, geimpfte oder genesene Personen. Der
Eintritt ist kostenlos. Am Eingang wird eine Spendendose aufgestellt
und auch Kommerner Bürger werden während des Konzertes mit der
Spendendose rumgehen. „Wir werden die Spendendose ordentlich
schütteln“, verspricht Rolf Jaeck und fügt hinzu: „Wir Menschen
aus der Stadt Mechernich und der Eifel werden der Garant dafür sein,
dass das Spendenkonto aufgefrischt wird.“ Und: „Es gibt
Hoffnung!“

Verteilung über Mechernich-Stiftung

Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass das
Organisationsteam um Kommerns Ortsbürgermeister Rolf Jaeck, Björn
Schäfer und Kinderliedermacher Uwe Reetz ein Benefizkonzert zugunsten
der Hochwasseropfer in Kommern auf die Beine stellte – und Spenden
in Höhe von fast 45.000 Euro sammelte. Dieses Mal ist es anders:
gleich mehreren Ortschaften im Stadtgebiet Mechernich hat das
Hochwasser übel mitgespielt, schon jetzt haben rund 2.000 Betroffene
bei der Stadt Anträge auf die Soforthilfen des Bundes gestellt –
und es werden wohl noch mehr.

Aus diesem Grund sollen die Spendeneinnahmen an die
Mechernich-Stiftung gehen, die in Abstimmung mit den
Ortsbürgermeistern das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip,
sondern an die echten „Härtefälle“ verteilen will. „Wir
möchten denjenigen helfen, bei denen es um die Existenz geht, die zum
Beispiel keine Elementarversicherung haben oder sozial schwächer
gestellt sind als andere“, sagt Ralf Claßen, Vorsitzender der
Mechernich-Stiftung. Dazu wolle man die jeweilige Hilfsbedürftigkeit
der Betroffenen vor Ort über die Ortsbürgermeister kontrollieren
lassen, „damit die Hilfe da ankommt, wo sie sinnvoll und nötig
ist“.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bedankte sich bei der
Mechernich-Stiftung ebenso wie bei den Ortsbürgermeistern und
Vereinskartellen für ihren Einsatz vor Ort. Zwar sei das Stadtgebiet
Mechernich flächenmäßig weniger stark vom Hochwasser betroffen
gewesen, als manche Nachbarkommune. Man dürfe aber nicht vergessen,
dass hier viele Menschen schon nach dem Hochwasser 2016 in ihrer
Existenz bedroht waren.

Wer nun ein zweites Mal vor dem Aus steht, habe häufig auch keine
Elementarversicherung mehr, wenn diese nach dem Versicherungsfall
gekündigt worden oder nicht mehr bezahlbar gewesen sei. „Mancher
steht vor einer scheinbar ausweglosen Situation – da ist es wichtig
zu spüren, dass es Solidarität gibt.“ Die Mechernich-Stiftung sei
der Garant dafür, dass das gesammelte Geld tatsächlich den am
schwersten betroffenen Menschen zugute komme.

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