Bürgermeister beeindruckt
Maria Strohe bleibt auch mit 100 Jahren aktiv
Geboren während der „Goldenen Zwanziger“ in der Weimarer Republik, noch lange vor den Schrecken des Nationalsozialismus in Deutschland, ist Maria Strohe aus Mechernich vor kurzem 100 Jahre alt geworden.
Mechernich (lk). 1922 war die Welt noch eine Andere – und Strohe hat alles miterlebt. Nichts desto trotz ist die Hundertjährige noch immer fit unterwegs, feierte ihren Geburtstag sogar mit Familie und Freunden in Österreich.
Nun besuchte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sie im Mechernicher Altenpflegeheim „Kreuserstift“, in dem sie seit über einem Jahr lebt. Im Gepäck hatte er Urkunden von der Stadt und vom Kreis Euskirchen sowie einen Brief des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst.
„Ich habe das Gefühl, die Jahre sind im wahnsinnig schnell umgegangen“, so das Geburtstagskind. Besonders gerne erinnere sie sich daran, die Glocken in der Wachendorfer Kirche als junges Mädchen per Hand geläutet zu haben und dabei von dieser Kraft bis zur Decke gezogen worden zu sein: „Das hat unglaublich viel Spaß gemacht“
Gerne erinnere sie sich auch daran, wie sie im selben Alter süße Trockenfrüchte vom Dachboden genascht hatte. Oder wie ihr Lehrer ihre Klasse auf einmal ganz aufgeregt auf den Schulhof rief, als ein Flugzeug vorbeigeflogen kam.
Ihr Ehemann ist bereits vor 45 Jahren gestorben, seitdem lebt sie alleine. „Irgendwann kennt man es fast nichtmehr anders“, erklärte sie. Kennengelernt hatten sie sich in einem Lazarett in Euskirchen, er hatte im zweiten Weltkrieg ein Bein verloren. Bis vor einem Jahr hatte sie dann alleine in einer Wohnung gelebt, zog schließlich in den „Kreuserstift“ um. Strohe: „Hier habe ich ein Zimmer für mich samt Badezimmer, mehr brauche ich gar nicht, um glücklich zu sein!“
Maria Strohe hatte mit ihrem Ehemann drei Töchter, von denen eine bereits verstorben ist. „Da war früher immer was los zuhause“, erinnerte sie sich mit einem Lächeln.
Was ist denn nun das Geheimnis eines langen und glücklichen Lebens? Sie erzählte: „Das Wichtigste ist, aktiv zu bleiben und sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. Solange ich es noch kann, werde ich alles mit meiner Familie machen, was geht und jeden Tag genießen!“
Auf der Terasse des „Kreuserstiftes“ plauderte Maria Strohe mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und ihrer Tochter Margarete Fölling, die lange Zeit den Friseurladen „Ingrid“ in Mechernich geführt, hat, über ihr langes Leben, zeigte ihm sogar ein Fotoalbum, dass ihre Urenkel angefertigt haben.
„Sie sind bisher die fitteste Hundertjährige, die ich treffen durfte“, zeigte sich der Bürgermeister tief beeindruckt.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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