Mechernicher Tierheim
Mehr Wohnraum für hilflose Fellnasen
Das Mechernicher Tierheim ist zwar überlastet, schafft aber mehr Wohnraum für hilflose Fellnasen und gefiederte Freunde, die sonst niemanden haben. Es ist auf Spenden angewiesen. „Jeder gespendete Euro ist wichtig“, sagt Vorsitzender Reiner Bauer. Die Perspektiven schwinden langsam, die Ehrenamtler lassen sich aber nicht unterkriegen.
Mechernich (hs). Wie oft hat man es jetzt schon gehört: „Alles wird teurer!“ Egal ob Einkauf, Strom, Heizung – oder die Versorgung der eigenen Haustiere. Manche treffen diese gestiegenen Lebenserhaltungskosten härter als andere, da Tierarztbesuche oder Futter zu teuer geworden sind. Dies führt dazu, dass Tierheime in ganz Deutschland aus allen Nähten platzen – auch in Mechernich. Und das, obwohl die hohen Kosten den Einrichtungen ebenso Kopfschmerzen bereiten, die sich meist aus Spenden finanzieren.
„Da wir vor Weihnachten aus Platzgründen keine Tiere mehr aufnehmen konnten und wir sie privat untergebracht haben, habe auch ich sechs Katzen mit nach Hause genommen“, erzählte dazu nun Reiner Bauer, Leiter des Mechernicher Tierheimes (Ginsterweg 7, 53894 Mechernich), gegenüber der Agentur ProfiPress. Insgesamt hatte das ehrenamtliche Team des Tierschutzvereins Mechernich 20 Katzen zur Versorgung untereinander aufgeteilt – ein Zustand, der so weder bleiben sollte, noch kann.
Darum hat man sich in der Stadt am Bleiberg dazu entschieden, zu handeln, solange es noch geht. Reiner Bauer: „Wir habe uns trotz finanzieller Herausforderungen besonders bei den Tierarztkosten entschlossen, neue Unterbringungsmöglichkeiten zu bauen. Hierzu brauchen wir aber Menschen mit einem Herz für Tiere, die uns auch weiterhin unterstützen!“
„Jeder Euro zählt!“
Die ersten drei Container sind nun am Tierheim eingetroffen. Die Firma „Mertens und Glabian“ aus Mechernich hatte „ein wirklich gutes Angebot“ gemacht und zunächst mit den Erdarbeiten begonnen, bevor die mobilen Tierhäuser per Lastkran der Firma „Kurth Autokrane GmbH & Co KG“ an Ort und Stelle gehoben wurden.
Rund 30.000 Euro hat dies das Tierheim bisher gekostet. Reichen werde das allerdings bei weitem nicht. Man rechne, um dem großen Unterbringungsbedarf gerecht zu werden, mit „200.000 bis 220.000 Euro an Baukosten“. „Da wir seitens der Behörden keine Zuschüsse bekommen, hoffen wir auf liebe Tierfreundinnen und -freunde, die uns und unsere Tiere unterstützen möchten und können!“, so der Vorsitzende: „Jeder Euro zählt!“
„Auf Eifelerinnen und Eifeler angewiesen“
Die Container sollen mit Solaranlagen bestückt werden, um den Stromverbrauch zu senken. Außerdem sollen mit Dächern auch begehbare Außenbereiche für die tierischen Mitbewohner entstehen, so auch für Vögel wie Sittiche. Hierfür mache man keine Schulden oder verlasse sich auf Kredite, für die das Geld dann später an anderer Stelle fehlen könnte.
„Wir geben nur so viel auf einmal aus, wie wir können. Alles andere machen wir Schritt für Schritt. Dabei sind wir aber auf die Unterstützung der Eifelerinnen und Eifeler angewiesen, die uns auch in den vergangenen Jahren wirklich geholfen haben. Wir wissen, dass wir uns auf Euch verlassen können. Dafür nochmal ein riesengroßes Dankeschön!“, so der Vorsitzende Bauer.
Veranstaltungen wie Trödelmärkte, teils mit Livemusik, oder gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen organisiere man so oft und gerne, da man merke: „Es kommt gut an. Die Leute freuen sich, spenden und haben eine gute Zeit – und die Tiere gewinnen. Besser geht es doch gar nicht“, freute sich der Chef.
„Nur Spitze des Eisbergs“
Auch viele Hunde beherbergt das Mechernicher Tierheim. Viele der Fellnasen sind alt oder krank und wohnen teils schon ein Jahr in der Einrichtung. Manche kommen aus schlechten Verhältnissen und sind davon gezeichnet. Dies sei aber „nur die Spitze des Eisbergs“. Jeden Tag errichten Reiner Bauer Mails von Menschen, die sich um ihre tierischen Freunde nicht mehr kümmern können oder wollen – aus ganz Deutschland: „Da sieht man sehr gut, wie schlimm die Lage in den Tierheimen ist.“ In Anbetracht dessen sei Bauer zwar nicht ängstlich, doch fehlten teils Perspektiven, was ihn beunruhige: „Darum brauchen wir Euch mehr denn je. Jede Spende hilft uns wirklich weiter!“
Alle Tiere, die man im Heim adoptieren kann, seien „rundum vom Tierarzt durchgecheckt“ und bereit, neue liebevolle Familien oder Besitzer zu finden. Dies koste das Tierheim im Vorhinein zwar recht viel, doch: „Der Preis spielt für uns keine Rolle. Die Chemie des neuen Besitzers muss ganz einfach stimmen. Wir möchten, dass unsere Tiere ein schönes Zuhause bekommen und gut versorgt sind. Da kostet die Adoption eines rundum gesunden Tiers bei uns teils nur 150 Euro. Bei tierlieben Menschen, die sich dies nicht leisten können, machen wir aber auch gerne Ausnahmen.“
Im vergangenen Jahr konnte der Tierschutzverein Mechernich bereits 35-jähriges Jubiläum feiern, so wie auch Reiner Bauer, der auf eine lange „Karriere“ im Dienste der tierischen Freunde zurückschauen kann. In Anbetracht ungenutzten Raums auf dem Gelände und der gestiegenen Anforderungen dachte sich das Team zum Jubiläum: „Komm, wir machen es!“ Dafür braucht es aber erst einmal jeden Tierfreund, der eine Kleinigkeit abgeben kann.
Folgende Konten kann man für ein Spende, mit dem Kennwort „Erweiterung TH“, nutzen: Kreissparkasse Euskirchen, IBAN DE83 3825 0110 0003 3134 00, BIC WELADED1EUS
Und: Volksbank Euskirchen, IBAN: DE33 3826 0082 0207 7110 12, BIC GENODED1EVB
Wer eine Spendenquittung benötigt, kann einfach seine Adresse dazu angeben. Viele vierbeinige oder gefiederte Freunde könnten so ein Zuhause für den Übergang und hoffentlich auch ein liebevolles, neues Zuhause in Mechernich, Umgebung und darüber hinaus finden.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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