Tafel Mechernich
Menschen des Jahres
Mechernich - Radio Euskirchen ließ „Menschen des Jahres“ ihre Geschichte
erzählen. Mit 150 Besuchern stellte der Sender einen neuen Rekord
auf.
(me). Die Menschen, die in den gemütlichen Lounge-Sesseln auf der
Bühne Platz genommen hatten, erzählten spannende, teils bizarre und
bewegende Geschichten voller Emotionen.
Radio Euskirchen ließ in der Bürgerhalle Kommern in geselliger Runde
die „Menschen des Jahres“ zu Wort kommen. Die Ausgewählten hatten
Erstaunliches zu berichten.
„Ich habe Pinguine am Straßenrand gesehen“, erzählte etwa
Ultra-Cyclist Torsten Weber von schrägen Halluzinationen, die ihn bei
seinem Non-Stop-Fahrrad-Abenteuer über vier Tage in Österreich
heimgesucht hatten und machte deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur
in so einer Situation ein gutes Team an seiner Seite zu haben.
Veterinärmediziner Dr. Björn Nolting hingegen war zunächst auf sich
allein gestellt als in luftigen Höhen das Fahrwerk seines
Sportflugzeugs seinen Dienst versagte.
Er berichtete, gemeinsam mit Heidi Bemelmans, wie er vor seiner zu
befürchtenden Bruchlandung auf der Dahlemer Binz Schleife um Schleife
drehte, um Zeit zu gewinnen, und in der Not kurzerhand ratsuchend
seinen Fluglehrer anrief – der sprichwörtlich „aus allen Wolken
fiel“.
Ihre besondere Geschichte erzählten auch Wolfgang Weilerswist und
Josef Kesseler, die zu den Ur-Vätern der Tafel im Kernort gehören,
die vor 15 Jahren gegründet wurde und deren Wirken zunächst allein
darauf ausgerichtet gewesen ist, Lebensmittelverschwendung
auszubremsen.
Kein leichtes Unterfangen, denn heute noch werden insgesamt rund 17
Millionen Tonnen Lebensmittel Jahr für Jahr in Deutschland achtlos
weggeworfen.
Dabei sei die Ware durchaus noch verzehrfähig, erklärte Moderator
Norbert Jeub, der mit Susanne Edl launig und unterhaltsam durch den
Abend führte. Die Tafel gebe Brot, Obst, Gemüse und Konserven weiter
an Menschen, die es bitter nötig haben.
Weilerswist, der nicht nur Chef der Mechernicher Tafel, sondern auch
für 174 weitere Standorte in ganz Nordrhein-Westfalen verantwortlich
ist, erinnerte an die Anfänge: „Auf alten verkleisterten
Tapeziertischen haben wir früher die Ware ausgegeben.“
Wie ein (Schutz)Engel wirkt auch Dr. Theodor Rüber, ein weiterer Gast
des Abends. Der junge Euskirchener nahm die Zuhörer mit nach
Kolumbien, wo er mit „Casa Hogar“ vielen jungen Mädchen Schutz
vor Gewalt bietet, damit sie in Frieden und guter Fürsorge aufwachsen
können.
Bewegend war auch als Udo Schmitz, der Schleidener Feuerwehrchef, und
Georg Jöbkes, Schulleiter des städtischen Gymnasiums, die Gefühle
deutlich machten, rund um die Brandserie in Schleiden, die die
Menschen und Feuerwehrleute über Monate im Atem gehalten hatte.
Die Interviews wurden aufgezeichnet und sollen Ende Dezember auf Radio
Euskirchen gesendet werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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