Mechernich-Camp in Polen
Seit etwa 25 Jahren organisiert das Jugendrotkreuz ein gr ...
Mechernich/Skarszewy - (pp) Kinder und Jugendliche aus den katholischen Kirchengemeinden der
GdG „St. Barbara“ und des Jugendrotkreuzes Mechernich bauten ihr
Sommerzeltlager diesmal in der Nähe der Partnerstadt Skarszewy auf
– Solidarnosz-Museum, Marienburg und ein Freundschaftsspiel mit den
Messdienern von Skarszewy
Erlebnisreiche Tage verbrachten 34 Kinder und Jugendliche und zwölf
junge erwachsene und ältere Betreuer aus den Mechernicher
Kirchengemeinden und dem Jugendrotkreuz im Sommerzeltlager „Camp St.
Agnes 2017“ im Freizeitzentrum „Twardy Dol“ bei Skarszewy, der
polnischen Partnerstadt von Mechernich.
Neben dem seit fast 25 Jahren üblichen Lagerleben mit Nachtwachen,
Küchen- und Putzdiensten, Brennholzbeschaffung, Sport und Spielen
machten die Mechernicher diesmal Ausflüge nach Danzig und Marienburg,
absolvierten ein Fußballturnier mit den Messdienern von Skarszewy und
feierten eine Heilige Messe mit einem deutschsprachigen polnischen
Priester, Adam, einem Freund des Prälaten Ryszard Konefal von
Skarszewy.
Deutsch-polnischer Aufbau
Bereits zwei Tage vor Sommerferienbeginn starteten Peter Heimbach,
Diakon Manni Lang, Holger und Till Stürmer sowie die Eheleute Biggi
und Heinz Gerd Züll als Vortrupp von Mechernich aus mit Lkw und Pkw,
um am See Nedackie 50 Kilometer südlich von Danzig das Sommerlager
„Camp St. Agnes 2017“ aufzubauen.
Den Rotkreuzbus mit rund 50 Kindern und Betreuern an Bord steuerte
Busfahrer Manfred Schojohann kurz nach Mitternacht am Sonntag, 16.
Juli, auf den idyllisch gelegenen Zeltplatz, den der Vortrupp mit
Hilfe des Lehrers und Dolmetschers Krystian Buchholcz und einiger
seiner Schüler bereits aufgebaut hatten.
In den folgenden zehn Tagen machten die Mechernicher zahlreiche
Begegnungen mit polnischen Jugendlichen, unter anderem bei einem 7:1
gewonnenen Fußballfreundschaftsspiel gegen die Messediener von
Skarszewy. Im Lager lebte mit den Eifelern Natalia Buchholcz, die
Tochter von Krystian Buchholcz, die bereits beide im Rahmen der
Städtepartnerschaft in Mechernich zu Gast waren. Auch
Kulturdezernentin Miroslawa Möller begrüße die Mechernicher,
Bürgermeister Jacek Pauli weilte in Urlaub.
Besonders eindrucksvoll waren Ausflüge nach Danzig und Marienburg, wo
jeweils kinder- und jugendgerechte deutschsprachige Führungen
angeboten wurden. Zur Lehrstunde in Sachen hohes Gut Demokratie wurde
der Besuch im Solidarnosc-Zentrum auf dem Gelände der früheren
Leninwerft in Danzig.
Mahnung gegen Demokratiefeinde
Bürgerrechtsbewegung, Gewerkschaftswiderstand und schließlich der
Fall des Eisernen Vorhangs und die zweitweise Überwindung der
Blockbildung in Europa waren für die unter 25Jährigen
Geschichtsunterricht, für die älteren Teilnehmer von
Kirchengemeinden und Rotem Kreuz eine mahnende Erinnerung daran, was
angesichts neuer nationalistischer Bestrebungen in Europa auf dem
Spiel steht.
„Camp St. Agnes“ fand 1994 erstmals und seither jedes Jahr zu
Beginn der Sommerferien statt. Die Sommerzeltlager wurden jeweils
zwischen Hunsrück und Niederrhein aufgeschlagen. 2017 ging es
erstmals ins europäische Ausland.
Das Lagerleben ist immer gleich und besteht aus Meditationen und
Gebeten, verschiedenen Aufgaben und Diensten sowie jeder Menge
Freizeit und Spaß. Den Abend beschließen jeweils Lagerfeuerrunden
mit Vorlesen und Gesang.
Sehnlich mit einer Spannung aus Vorfreude und Schauder erwartet wird
jeweils die Nachtwanderung mit Mutprobe am letzten Abend, bei der
ältere Jugendliche eine Strecke durch den Wald vorbereiten, auf der
es mit Dingen zugeht, die nicht ganz geheuer sind. Verlangt ist dabei
das Vertrauen, dass einem nichts geschieht, das Stück Strecke legen
die Kinder alleine oder zu zweit zurück und bekommen am Ende für
ihre Courage ein „Mut-Bändchen“ ans Handgelenk geflochten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.