Dorfgemeinschaft Lückerath
Spende von Kindern für Kinder

Karl-Heinz Schick (r.) und Rudolf Hoß (2.v.l.) übergaben den Scheck der Dorfgemeinschaft Lückerath an Ulrike Müller (v.l.), Beate Bloch und Norbert Arnold. | Foto: TS/ProfiPress
  • Karl-Heinz Schick (r.) und Rudolf Hoß (2.v.l.) übergaben den Scheck der Dorfgemeinschaft Lückerath an Ulrike Müller (v.l.), Beate Bloch und Norbert Arnold.
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Mechernich/Lückerath - (pp). Jedes Jahr strömen Tausende Menschen zur Lückerather
Kinderkirmes, um sich zu amüsieren. Und jedes Jahr steht dieses
Volksfest für einen guten Zweck. Lange Zeit wurde die Hilfsgruppe
Eifel mit dem Erlös aus diesem Feier-Tag bedacht. Vor einem Jahr war
es mit der Kinderkrebsstation des Kreiskrankenhauses Mechernich
erstmals seit vielen Jahren eine andere Einrichtung, die von den
Einnahmen der Kirmes profitiert.

Dieses Jahr unterstützte die Dorfgemeinschaft Lückerath als
Veranstalter die Kinder und Jugendlichen in der Schwerst- und
Langzeitpflege der Communio in Christo. Karl-Heinz Schick,
Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, und Ortsvorsteher Rudolf Hoß
übergaben den Scheck in Höhe von 1500 Euro an
Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold, Heimleiterin Ulrike Müller
und die Lückeratherin Beate Bloch vom Sozial-Therapeutischen Dienst.

Ulrike Müller erläuterte den beiden Gästen, dass es seit etwa 20
Jahren vier vom Landesjugendamt genehmigte Pflegeplätze für
schwerstpflegebedürftige Kinder in der Langzeitpflege der Communio in
Christo gibt. „Die zu pflegenden Kinder sind, angeboren oder
erworben, schwerst-mehrfachbehindert und es besteht oft nur wenig
Förder- und Reha-Potenzial“, sagte Müller.

Es sind Kinder, die in keinem normalen Kinderheim mit großem
sozio-therapeutischen Förderangebot gepflegt werden können. Sie
benötigen engmaschige ärztliche und oft intensiv-medizinische
Pflege, Therapien und kindgerechte Betreuung und leben daher in der
Schwerstpflegeeinrichtung Communio in Christo. Die Lebenserwartung
dieser Kinder ist meist nicht sehr hoch. Das jüngste, von der
Communio in Christo gepflegte Kind, sei bei Heimaufnahme ein halbes
Jahr alt gewesen und mit drei Jahren verstorben.

Hinzu kommen auch pflegebedürftige Kinder, die aktuell zu Hause
gepflegt werden, dort die Pubertät durchleben, pubertäre
Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und den betroffenen, meist
älteren Eltern in der Begleitung und Pflege zu schwierig werden.
Manche kamen auch aus Kinderheimen. Sie müssten nach Beendigung der
Schulzeit, also beinahe im Erwachsenenalter, im Kinderheim
altersbedingt ausziehen, so Müller. Diese Jugendlichen sind aufgrund
ihrer hohen Pflegebedürftigkeit kein Fall für die Jugendhilfe und
Wiedereingliederungsverfahren.

„Bei uns sind die Kinder gut aufgehoben. Sie werden professionell
betreut und wir halten den Eltern den Rücken frei. Diese Kinder und
Jugendlichen haben zu Hause oft nicht genügend
Therapiemöglichkeiten. Unser Sozial-Therapeutischer Dienst leistet
diese Therapien hier in der Einrichtung in allen therapeutischen
Fachbereichen“, erklärte Norbert Arnold.

Besonders für die Mitarbeiter der Pflege und die Therapeuten des
Sozial-Therapeutischen Dienstes hat Ulrike Müller nur Lob übrig:
„Sie alle sind in der Therapie, Pflege und Förderung der Kinder
sehr engagiert und versuchen hoch spezialisiert, aus den Kindern die
nächsten kleinen Entwicklungsschritte herauszukitzeln, damit die
Lebensqualität steigt.“

Die Kinder sollen intern wie extern, wenn die individuelle Situation
des Kindes es ermöglicht, mit anderen Kindern in Kontakt kommen
können, etwa in Kindergruppenangeboten des Sozial-Therapeutischen
Dienstes oder in integrativen Kindergärten und Schulen.

„Wir können nachvollziehen, dass Eltern mit dieser Situation
überlastet sind“, meinte Karl-Heinz Schick. „Deshalb wollen wir
Sie auch unterstützen“, ergänzte Rudolf Hoß. Die Dorfgemeinschaft
Lückerath hat sich zum Ziel gesetzt, dass ihre Hilfe durch die
Kinderkirmes auch wieder Kindern zugutekommt - von Kindern für Kinder
sozusagen. Außerdem sollte diese Hilfe im Einzugsgebiet rund um den
Mechernicher Außenort sein.

Die Schwerst- und Langzeitpflege der Communio in Christo kann jede
Spende gut gebrauchen. Denn oft ist für die Bewohner des Hauses, also
nicht nur für die Kinder, spezielles Pflegematerial nötig. Ulrike
Müller nennt ein Beispiel: „Für die von uns betreuten Kinder
brauchen wir besondere Betten mit entsprechender Polsterung und hohen
Rändern. Diese Betten kosten mehr als doppelt so viel wie normale
Pflegebetten, die aber bei der Budgetierung durch die Kostenträger
berechnet werden.“

Die 1500 Euro der Dorfgemeinschaft Lückerath seien deshalb eine sehr
stolze Summe, die Norbert Arnold, Ulrike Müller und Beate Bloch
stellvertretend für die Bewohner herzlich dankend entgegennahmen.

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RAG - Redaktion

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