Kein Fußball, kein Handball
Sportvereine wissen nicht, wie es weitergeht

Mit diesem Schild am Tor des gesperrten Eifel-Stadions weist die TuS Mechernich auf die Unterbrechung des Spiel- und Trainingsbetrieb hin. | Foto: Mirco Meuser/pp/Agentur ProfiPress
  • Mit diesem Schild am Tor des gesperrten Eifel-Stadions weist die TuS Mechernich auf die Unterbrechung des Spiel- und Trainingsbetrieb hin.
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Mechernich - Die Vereine im Stadtgebiet müssen sich noch gedulden, falls es in
dieser Spielzeit überhaupt noch zum Spielbetrieb kommen sollte.
Bei der Fußballabteilung der Turn- und Sportvereinigung Mechernich
ist es beispielsweise noch nicht klar, wie es weitergehen soll. Der
Fußballverband Mittelrhein, Ausrichter der Bezirksliga, in der die
TuS spielt, hat noch keine klare Aussage zur Weiterführung der Saison
gemacht.
„Wir warten tagtäglich darauf, dass der Fußballverband
Mittelrhein, kurz FVM, endlich eine Entscheidung fällt, in welche
Richtung auch immer“, sagt der Geschäftsführer der
Seniorenfußballabteilung Rocco Bartsch. Die Spieler halten sich
unterdessen mit Läufen und Kraftübungen individuell fit. Dazu
Bartsch: „Der einzige Vorteil ist, dass der FVM ausgesprochen hat,
dass man dem Verein mindestens zwei Wochen Vorlaufzeit gibt, falls es
wieder losgeht.“
Er wünscht sich eine Orientierung am Bayrischen Fußballverband.
Dieser hat den Spielbetrieb bis zum ersten September ausgesetzt. „In
welcher Form man dann weiter spielt, sollen andere entscheiden.“
Sollte die Saison abgebrochen werden, wünscht sich Bartsch eine
Annullierung, also ein Beenden der Saison, bei der die bisherigen
Ergebnisse nicht gewertet werden, und einen Neustart in der selben
Zusammensetzung, sprich denselben Mannschaften, zu einem späteren
Zeitpunkt.
„Es ist noch nichts entschieden“, sagte Stadtmitarbeiter Peter
Dierichsweiler in seiner Funktion als Vorsitzender des
Spielausschusses für den Kreis Euskirchen im FVM über eine
Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Das Präsidium und der Beirat des
FVM ließen am Donnerstag mitteilen, den Spielbetrieb analog zum
Bayrischen Fußballverband am 1. September fortsetzen zu wollen und
damit die Saison auf dem Rasen zu Ende zu führen, sofern das die
staatlichen Vorgaben ermöglichen. Dieser Vorschlag wird jedoch zuerst
mit den Vereinen abgesprochen.
Ganz auf Fußball verzichten muss der Verein aber nicht, auch wenn der
Ball nur virtuell rollt. Die TuS nimmt nämlich mit den Senioren an
der „Fifa-Kreismeisterschaft EU“ teil. Hier zocken Mannschaften
aus dem Kreis Euskirchen an der Konsole die Fußballsimulation „FIFA
20“ in Vierer-Teams gegeneinander. Neben der TuS sind aus dem
Stadtgebiet auch der SSC Firmenich und der SSC Satzvey vertreten.
Zudem spielen auch die U17 und U16 der Jugendspielgemeinschaft
Mechernich/Feytal/Weyer mit.
Im Gegensatz zur unklaren Lage bei der TuS Mechernich herrscht bei den
Handballern des TSV Feytal schon länger Gewissheit. Hier wird die
Kreisliga auf keinen Fall fortgesetzt, der Handballverband Mittelrhein
(HVM) hat in Übereinstimmung mit den angeschlossenen Kreisen den
Verbandsspielbetrieb für die Saison 2019/2020 eingestellt.
„Das wissen wir schon seit ungefähr acht Wochen“, sagte der
Handballabteilungsleiter des TSV Christoph Dasburg. „Die Gesundheit
der Mitmenschen ist das Wichtigste“, befürwortet er den Schritt der
Absage. Im Amateursport stehe schließlich der Spaß im Vordergrund,
da sollte man kein Risiko eingehen. „Da es keine Absteiger geben
wird, hat auch kein Verein einen Nachteil.“ Der HVM teilte nämlich
mit, dass für die aktuelle Saison auf Absteiger verzichtet wird.
Zudem sind finanzielle Einbußen für den Verein nicht zu befürchten:
„Wir nehmen zu den Spielen generell keinen Eintritt und für die
Halle zahlen wir nur, wenn wir sie nutzen.“ Die Spieler betreiben
wie auch bei der TuS zu Hause Übungen, ein Trainingsplan wurde vom
Verein aber nicht herausgegeben. Planungen wie es weitergeht, gibt es
kurzfristig nicht. Es gebe in dieser Hinsicht noch keinen Terminplan,
so Dasburg. Die kommende Saison 2020/2021 wäre auch unabhängig der
aktuellen Situation erst im Juli und August geplant und gestaffelt
worden.
Die aktuellen Entwicklungen sind also auch für die Sportvereine eine
noch nie dagewesene Herausforderung, eine einheitliche Lösung ist
nicht abzusehen. Sollte man jedoch irgendwann wieder zum Spielbetrieb
zurückkehren, werden es Spieler und Fans wahrscheinlich ähnlich wie
Dasburg sehen: „Dann wird die Freude umso größer sein!“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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