Vorlesetag in der Grundschule
Vorlesen geht überall

Im Büro von Rektorin Alexandra Offermann hatte es die Kinder „umgehauen“. Während sie aus „Reise zum Glück“ vorlas, lagen die Zuhörer vor ihr auf dem Boden. | Foto: Thomas Schmitz/pp
  • Im Büro von Rektorin Alexandra Offermann hatte es die Kinder „umgehauen“. Während sie aus „Reise zum Glück“ vorlas, lagen die Zuhörer vor ihr auf dem Boden.
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Mechernich-Satzvey - (lk) Fürs Lesen benötigt man ein Buch und Licht. Mehr nicht. Wo man
liest? Egal. Menschen tun es täglich auf dem Boden sitzend in
überfüllten Bahnen, abends vor dem Einschlafen im Bett oder
gemütlich in einem eigens dafür angeschafften Ohrensessel. Die
Geschichten finden nicht mehr nur gedruckt den Weg zu den Konsumenten,
sondern auch auf elektronischem Wege. Und Kinder lieben es, auch schon
mal heimlich zu lesen – mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke,
wenn eigentlich schon längst Schlafenszeit ist.

Deshalb war das Bild, das sich dem Betrachter in der Grundschule
Satzvey bot, kein ungewöhnliches. Am Vorlesetag wurde gelesen – und
zwar an allen Ecken und Enden der Schule. Nicht nur in den
Klassenräumen, die die Schüler ohnehin kennen. Sondern überall.
Organisatorin Alwine Klein etwa hatte sich in den Heizungsraum
zurückgezogen, in dem es seltsamerweise eiskalt war. Aber die
Lehrerin hatte vorgesorgt und Decken für die Schüler mitgebracht,
die gebannt dem Vortrag über „Ella und der Millionendieb“
mitfieberten. Bei Rektorin Alexandra Offermann lagen die Schülerinnen
und Schüler auf dem Fußboden, den Kopf auf Kissen oder Kuscheltiere
abgelegt, und lauschten der „Reise zum Glück“.

Als Vertretung für Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick war der
städtische Dezernent Ralf Claßen eingesprungen, der in der ersten
halben Stunde Passagen aus „Jim Knopf und die Wilde 13“ vortrug.
Auch bei ihm hatten es sich die Kinder im Klassenraum der 4b
gemütlich gemacht und sich unter anderem auf die Tische gelegt, ein
Schüler hatte eine Kuscheldecke um den Kopf.

Im Schulsekretariat saßen die Kinder mit Sekretärin Kirsten Thumser
hinter ihrem Schreibtisch im Kreis auf dem Boden. Lea Hück las,
zunächst auf der Couch in der Aula, später unter der Treppe sitzend,
aus „Ronja Räubertochter“ vor. Dorothea Sina hatte es sich mit
ihren Zuhörern auf der Bühne bequem gemacht und den Vorhang
zugezogen. OGS-Mitarbeiterin Bettina Knowles saß mit „Grimms
Märchen“ in der Schulküche. Antje Driftmeyer hatte es sich im
Arztzimmer gemütlich gemacht und Unterstützung von „Frieda
Kratzbürste“.

„Es gehört zum Konzept des Vorlesetages dazu, dass wir auch die
Räume nutzen, die für die Kinder sonst im Regelfall tabu sind“,
erklärte Schulleiterin Alexandra Offermann. Normalerweise fand der
Vorlesetag am 15. November 2019 statt. Aus Termingründen musste die
Grundschule Satzvey ihn aber in den Januar verschieben.

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