Naturschutzgebiet Klebsandgrube Rolf
Vorsicht Lebensgefahr: Naturschützer warnen

Die ehemalige Klebsandgrube Rolf ist heute Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Doch die Geländekanten können abbrechen. Trotzdem verschaffen sich immer wieder Menschen illegal Zutritt in das eingezäunte Naturschutzgebiet und bringen damit sich und die angesiedelten Tiere in Lebensgefahr. | Foto: Foto. Mechernicher Naturschutzverbände
  • Die ehemalige Klebsandgrube Rolf ist heute Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Doch die Geländekanten können abbrechen. Trotzdem verschaffen sich immer wieder Menschen illegal Zutritt in das eingezäunte Naturschutzgebiet und bringen damit sich und die angesiedelten Tiere in Lebensgefahr.
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Mechernich-Satzvey - (lk) Das Naturschutzgebiet ehemalige Klebsandgrube Rolf bei Satzvey
beherbergt zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Es wird seit 1997 vom
Ortarbeitskreis Natur- und Umweltschutz Mechernicher
Naturschutzverbände gepflegt.

„Will man den damaligen Zustand der offenen, mageren und
strukturreichen Landschaft einigermaßen erhalten ist das nur mit
einem gewissen Arbeitsaufwand zu erreichen. Ansonsten würde recht
schnell nach dem Durchlaufen verschiedener Zwischenstadien früher
oder später ein Pionierwald entstehen“, erklärt der Arbeitskreis.
Der artenreiche Bestand an Blühpflanzen und seltenen Gräsern würde
überwachsen, angesiedelte Tiere würden verschwinden.

Das strukturreiche Gelände wurde seinerzeit ausdrücklich nicht
eingeebnet sondern die Vielzahl an Abbruchkanten, Kleingewässer und
Erosionsschluchten wurden belassen. Weil von diesen Gefahr für Leib
und Leben für Mensch und Nutztier ausgeht, wurde es vollständig mit
einem Zaun umgeben und so gesichert. Zusätzlich wurden zahlreiche
dornige Gehölze an den Rändern angepflanzt und Hinweisschilder
aufgestellt. Mittlerweile habe sich - bis auf wenige Bereiche - eine
dichte dornige Abwehr-Hecke gebildet.

„Leider kommt es aber auch immer wieder vor, das Menschen sich
dennoch zutritt verschaffen, indem sie den Zaun an den zugängigen
Bereichen zerschneiden. Dieses unsinnige Vorgehen schafft neue weitere
Gefahrenmomente. Sie selbst gefährden sich, weil sie selbst an den
Geländekanten abstürzen oder in den Erosionsrinnen und Steilwänden
durch herabstürzendes Material verschüttet werden können“, teilt
der Arbeitskreis mit.

Erst vor wenigen Jahren habe sich eine Gruppe Jungendlicher in einer
tiefen Erosionsschlucht einen Unterstand gebaut. „Wenige Tage
später brach eine Steilwand ein und hunderte Tonnen an ehemaligem
Abraum stürzten auf das Lager. Wären zu diesem Zeitpunkt Menschen
drin gewesen, es hätte Tage gedauert ihre verschütteten Körper zu
bergen. Wobei ein Einsatz von schwerem Gerät aufgrund der
geologischen Verhältnisse dort unmöglich ist“, warnen die
Naturschützer.

Weitere Gefahr gehe von den beiden Großgewässern aus. Das Wasser sei
trübe, mehrere Meter tief und habe nur eine Sichttiefe von wenigen
Zentimeter. Hinweisschilder weisen auf die Gefahr des Ertrinkens beim
Baden und auf das Einbrechen bei Eislage hin. Dennoch würden immer
wieder Fußspuren gefunden, die besonders an heißen- oder an
Frosttagen bis zum Wasser führen würden.

Seit zwei Jahren halten Vierhornschafe und Esel die Vegetation in dem
Naturschutzgebiet kurz. Leider wurde die notwendige Umzäunung bereits
mehrfach beschädigt. Einige Esel büchsten aus. „Nur dem Zufall
oder glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass bisher nichts
Schlimmeres passiert ist“, erklärt der Arbeitskreis.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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