Kostenlose geführte Touren
Wanderung über den Bleiberg

Los ging´s am Mechernicher Bergbaumuseum. 	 | Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
  • Los ging´s am Mechernicher Bergbaumuseum.
  • Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Bergbaumuseum Mechernich organisierte wieder kostenlose, geführte Touren entlang bergbauhistorischer Orte in traumhaftem Ambiente

Mechernich (red). „Dieses Mal konnten die Wanderer die Landschaft wie verzaubert erleben. Durch den Frost der Nacht hatte sich Raureif über Wege und Pflanzen gelegt und versah die Natur mit einem weißen Schimmer, der in der Sonne glitzerte“, schrieb der Journalist Stephan Everling, der die traditionelle Silvesterwanderung des Mechernicher Bergbaumuseums für die Presse begleitet hatte.

Erinnern soll sie an die Schließung des Mechernicher Bleibergwerks Grube Günnersdorf am Silvestertag 1957. Seit mehr als 40 Jahren sei die Veranstaltung schon ein „Anziehungspunkt für alle Natur- und Wanderfreunde“. Everling: „Vom Bergbaumuseum aus geht es durch den Wald zu markanten Punkten, die im Laufe der jahrhundertealten Bergbaugeschichte am Bleiberg entstanden sind.“

Begonnen hat alles einst mit dem Strempter Ernst Schoddel, der mit einer Gruppe vom Mechernicher Rathaus loszog. Seitdem ist die kostenlose Wanderung sehr beliebt und viele Einheimische waren schon mehrfach dabei. So auch Mitglieder der Lessenicher Hundefreunde Nordeifel. Zum ersten Mal war auch eine rund 15-köpfige Gruppe aus Schleiden dabei.

„Platzte aus allen Nähten“

Zur Auswahl standen zwölf oder sechs Kilometer entlang des Baltesbendener Weihers, des Langen Emils und vieler anderer markanter Punkte, die den Weg bergbauhistorisch bedeutsam machen.

342 Interessierte seien an diesem Tag schon bei Führungen im Bergbaumuseum, noch mehr bei Wanderung über den Bleiberg dabei gewesen. Die großen Gruppen begleiteten ehrenamtliche Guides wie Rolf Siegert.

Seine Gruppe platzte laut Everling „aus allen Nähten“. 105 Wanderer gingen mit ihm die rund sechs Kilometer lange Runde durch das ehemalige Bergbaugelände. „Wer noch nie mit dabei war, sollte sich in der Nähe der Guides halten, um alles mitzubekommen, was er zu erzählen hat“, gab Günter Nießen, Vorsitzender des Fördervereins, dem Journalisten und den Wanderern als Tipp mit auf den Weg.

„Eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr machen, wenn ich in Rente bin, und jetzt bin ich hier“, erklärte Siegert mit einem Grinsen. Nießen hatte ihn vor längerer Zeit zufällig im Supermarkt getroffen und für die ehrenamtliche Arbeit begeistern konnte. „Er kann sehr überzeugend sein, ohne ihn wäre das Besucherbergwerk nicht so gut aufgestellt“, sagte Siegert über den Vorsitzenden, der „viel Zeit und Herzblut in die Grube Günnersdorf steckt“.

Gut aufgestellt

So ist es Günter Nießen auch gelungen, junge Leute als Grubenführer zu gewinnen. Wie Jakob Trimborn, der an diesem Tag mit seinem Vater Johannes eine Führung übernommen hatte. Johannes Trimborn ist seit 15 Jahren als Grubenführer unterwegs und betreut auch die Facebookseite des Vereins. „Mit Jakob und seinem jüngeren Bruder sind wir oft mit dem Zelt zu anderen Besucherbergwerken gefahren“, berichtet Trimborn gegenüber Everling.

Der schreibt: „Er selbst habe durch sein Studium Interesse an der Bergbauhistorie entwickelt – und nicht zuletzt durch die Tatsache, dass sein Urgroßvater Steiger in der Grube Glücksthal in Mahlberg gewesen sei.“ Mit den Trimborns führten Toni Reitz, Willy Stoboy, Joshua Dickmeis, Ralf Ernst und Rolf Siegert über den Berg, der an Silvester so gut besucht ist, wie an keinem anderen Tag im Jahr.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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