St.-Georgsritt
Zu Pferde und zu Fuß
Die Vorbereitungen auf den sagenhaften Sankt-Georgsritt am 1. Mai in Mechernich-Kallmuth laufen auf Hochtouren.
Mechernich-Kallmuth (red). Die Prozessionsfahnen sind gewaschen und gestärkt, Plakate aufgehängt, Flyer verteilt, metallene Umhänger für die Reiter geliefert. Man hat 350 Liter Erbsensuppe geordert, der Festprediger und seine Konzelebranten sind im Bilde, Landrat Markus Ramers und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick haben zugesagt, Rotes Kreuz und Freiwillige Feuerwehr sind einsatzbereit: Der sagenhafte Kallmuther Sankt-Georgsritt am 1. Mai, die größte Reiterprozession in Eifel und Rheinland, kann kommen!
Los geht es am Montag, 1. Mai, um, 11.15 Uhr ab der Burg am Ortseingang von Scheven. Dienstagabend gesellten Ortsbürgermeister Robert Ohlerth und Pfarreiratsvorsitzender Gerhard Mayr-Reineke den harten Kern der knapp 50 Wallfahrtshelfer im Pfarrraum der Alten Schule um sich, jenem Flecken Kallmuth, der als Kommissariat Hengasch deutschlandweit bekannt ist.
Früher bis zu 400 Pferde aller Rassen, Farben und Größen sowie 2.000 Fußpilger wurden schon gezählt – seit Corona sind es deutlich weniger geworden. „Die Hälfte und wir sind zufrieden“, ließ sich Dietmar Evertz bei der Vorbereitungssitzung vernehmen. „Wir haben auch schon 600 Liter Erbensuppe verkauft“, so ein weiterer nostalgischer Kommentar aus der Runde. Heutzutage reichen gut die Hälfte.
Es soll schneller gesegnet werden
„Die Messe am Georgspütz dauert vielen zu lang“, berichtet Ortssheriff Robert Ohlerth. Muss sich der diesjährige Festprediger, der aus Sistig und damit quasi „um die Ecke“ stammende Dompropst und stellvertretende Aachener Generalvikar Rolf-Peter Cremer also kürzerfassen? Soweit wird es nicht kommen. Man will Pfarrer Erik Pühringer und Sakristan Marco Sistig bitten, drei statt nur einen Weihwasserkessel plus Wedel bei der Pferdesegnung zum Einsatz zu bringen. „Dann geht es schneller…“
Die Reiterprozession startet um 11.15 Uhr in Kallmuth an der Burg. Von dort geht es durch das festlich geschmückte Dorf bis zum etwa einen Kilometer entfernten „Georgspütz“ im Grünen Tal zwischen Kallmuth und Vollem. Der Freilichtgottesdienst mit Festprediger Rolf Peter Cremer ist für 12 Uhr geplant. Als Konzelebranten sind bislang Pfarrer Erik Pühringer und Father Patrick Mwanguhya von der Communio in Christo sowie als Assistenz Diakon Manfred Lang gemeldet.
Nach der Segnung von Pferden und Reitern zieht die Prozession mit Musikverein, Sakramentswagen, Reitern und Fußpilgern wieder zurück zur Festwiese nach Kallmuth mit Platzkonzert des von Martin Stoffels geführten Musikvereins und umfassende Bewirtung der Gemeinde mit Getränken, Eintopf, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Vorher gibt es im Vorbeizug an der Burg noch den sakramentalen Segen für die Prozessionsteilnehmer.
Spenden sind willkommen
Der Reiterheilige St. Georg wird aufgrund seines unbeugsamen Charakters seit dem Mittelalter verehrt. In Kallmuth war St. Georg schon Patron der 1243 erstmals erwähnten Burgkapelle und wurde auch Schutzpatron der Pfarrkirche, als Kallmuth 1804 eine eigene Kirchengemeinde wurde. Als Fußprozession fand die Wallfahrt nachweislich schon seit dem 17. Jahrhundert statt. Nach einer langen Unterbrechung durch die Weltkriege wurde der Georgsritt 1953 wiederbelebt – und findet in diesem Jahr zum 69. Mal statt.
Organisiert wird der Mairitt vom Sachausschuss „Sankt-Georgsritt“ des Pfarreirates Kallmuth unter Vorsitz von Gerhard Mayr-Reineke und Robert Ohlerth. Das Organisationsteam freut sich auch über anderweitig helfende Hände, die zum Beispiel Kuchenspenden zum Mairitt mitbringen möchten (Kontakt: Rita Breuer, Telefon 0 24 84-15 14). Wer die Traditionsveranstaltung mit einer Geldspende unterstützen möchte, kann dies per Überweisung auf das Konto IBAN DE 65 3825 0110 0001 6457 12 tun.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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