Laut und gefährlich
Altendorf und Ersdorf leiden unter hoher Verkehrsbelastung
Meckenheim-Altendorf-Ersdorf - (ine) Wenn die A 61 überlastet ist, dann bekommt das auch der
Meckenheimer Doppelort Altendorf-Ersdorf zu spüren. Der Weg „über
die Dörfer“ ist für viele Pendler im Berufsverkehr offenbar eine
beliebte Möglichkeit dem Stau auszuweichen. Aber auch der
Schwerlastverkehr nimmt laut der Beobachtungen der Ortsvorsteher
Ferdinand Koll (Ersdorf) und Ralf Decker (Altendorf) immer häufiger
diesen Weg, obwohl eindeutige Verbotsschilder an der Autobahnabfahrt
in Rheinbach diese Variante ausschließen. Für die Einwohner des
Doppelortes ist diese Verkehrssituation nicht nur mit erhöhter
Lärmbelästigung verbunden sondern auch gefährlich. Die
Ortsvorsteher setzen sich seit Jahren dafür ein, die
Verkehrssituation in Altendorf-Ersdorf zu entschärfen. Bereits im
November 2015 hatten sie in einer Ratssitzung beantragt, die
Tempo-30-Zone, die bislang nur in Altendorf im Bereich der Schule und
des Spielplatzes auf der Ahrstraße und dann auch nur zur bestimmten
Uhrzeiten besteht, über die Rheinbacher Straße bis zur Kirche in
Ersdorf durchgängig fortzuführen. Dass die Ahrstraße und
Rheinbacher Straße für Fußgänger und Autofahrer viele
Gefahrenpunkte aufzuweisen hat, war schon damals nicht neu. Die
Situation besonders im Berufsverkehr, freitags nachmittags und bei
Stau auf der A 61 auch am Wochenende habe sich aber weiterhin
verschärft, so Koll und Decker. Daher hatten sie jetzt den
CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß zur Ortsbegehung eingeladen.
Direkt an der Engstelle auf der Rheinbacher Straße/ Ecke
Unterdorfstraße, konnte sich Krauß, verkehrspolitischer Sprecher der
CDU-Kreistagsfraktion und Leiter des Arbeitskreises Verkehr des
Kreisverbandes, ein Bild von der angespannten Lage machen. Die
Fahrbahn-Engstelle in der Kurve wird von einem viel zu schmalen
Bürgersteig begleitet, der auch an den breiteren Stellen durch
Unebenheiten nicht barrierefrei ist. Die Möglichkeit auf die andere
Straßenseite auszuweichen sei aufgrund der Verkehrsbelastung kaum
möglich. Leicht ironisch hieße es bereits in der Bevölkerung,
entweder man sei auf der anderen Straßenseite geboren oder man käme
eben nie dort hin, erklärte Ralf Decker den Anwesenden. Um für die
Bewohner und Besucher der Orte mehr Sicherheit zu gewährleisten,
wünschen sich die Ortsvorsteher neben einer
Geschwindigkeitsbegrenzung zur Tempo-30-Zone auch bauliche Maßnahmen,
zum Beispiel die Bushaltestellen auf der Ahrstraße in sogenannte
Buscaps umzuwandeln, die in die Straße hineinreichen und einen
barrierefreien Einstieg ermöglichen. Nach der bereits vor einigen
Jahren realisierten Querungshilfe in Höhe des Spielplatzes würden
sich Koll und Decker gerade für Kinder und ältere Menschen zudem
Querungshilfen in Höhe der Gaststätte „Ohm Hein“ und der
Ersdorfer Kirche wünschen. „Wir wissen, dass baulich im Bereich der
Engstelle in der Kurve kaum etwas machbar ist. Aber es gibt doch
schlaue Planer, die sich den ganzen Verlauf noch einmal anschauen
könnten“, schlägt Ferdinand Koll vor. Auch Oliver Krauß hält die
Durchsetzung von baulichen Maßnahmen für eher schwierig, will jedoch
zunächst die Erstellung eines Geschwindigkeitsprofils aller
Fahrzeugtypen und damit eine objektive Erfassung als „ehrliche
Argumentationsgrundlage“ in die Wege leiten. Und in Hinblick auf die
LKW, die rechtswidrig die L 471 durch die Ortschaften nutzen, stellte
er „pädagogische Maßnahmen“ in Aussicht, um durch verstärkte
Kontrollen und die Verhängung von Bußgeldern das Verbot
durchzusetzen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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