Babauung auf dem Marktplatz
Am Ende noch viele Fragen offen
Meckenheim (prl). Rund 100 Bürger hatten sich für die Bürgerinformationsveranstaltung in der Jungholzhalle angemeldet. Die Stadt, vertreten durch Bürgermeister Holger Jung, den technischen Beigeordneten Heinz-Peter Witt, Fachbereichsleiterin der Stadtplanung Waltraud Leersch und den Leiter des Fachbereichs Verkehr und Grünflächen Marcus Witsch, sowie Jörg Fischer und Ludwig Meck für Feddersen Architekten, Toni Trautwein für die HCRE GmbH und Louisa Rohr für die Convivo präsentierten den Siegerentwurf zur geplanten Marktplatzbebauung. Im Anschluss antworteten sie auf Fragen und Bedenken der Bürger.
Die Parkplatzsorge lag vielen Bürgern auf der Seele. „Für einen Vollsortimenter rechnet man zwischen 70 und 80 Parkplätze“, trug Michael Ginster vor. Er betreibt ein Planungsbüro am Marktplatz. Weiterhin müsse man die Fahrzeuge für die Besucher des Seniorenwohnens und eventuelle eigene Fahrzeuge der Bewohner kalkulieren. Aktuell parkten auf den rund 115 Parkplätzen des Marktplatzes viele Mitarbeiter der örtlichen Gewerbetreibenden. Außerdem müsse man notwendige Parkplätze für die Mitarbeiter des geplanten Seniorenwohnens berücksichtigen. „Wo sollen die Leute alle parken?“, fragte Ginster schließlich und äußerte die Sorge, die Parkplätze der Stadt könnten zukünftig bewirtschaftet werden.
„Es wird eine Verlagerung der Parkplatzsituation stattfinden müssen“, sagte Waltraud Leersch. Eine Parkraumanalyse habe gezeigt, dass es genug Parkplätze gebe, zumal Meckenheim über viele Stellplätze in der zweiten Reihe verfüge. Sie stellte auch infrage, ob die Stadt für alle Mitarbeiter der ansässigen Gewerbe Parkplätze vorhalten müsse. Die Parkplätze in der unter dem Neubau geplanten Tiefgarage könnten für die Kunden des künftigen Vollsortimenters perspektivisch für zwei Stunden kostenfrei sein, sagte Toni Trautwein. Danach müssten sie wegen der hohen Baukosten kostenpflichtig sein. Eine Ausweitung der Parkplatzbewirtschaftung auf vorhandene Plätze in der Stadt sei zurzeit nicht vorgesehen, informierte Waltraud Leersch.
Die direkten Nachbarn hatten für die teilweise fast vollständige Verschattung ihrer Grundstücke kein Verständnis. Weil sich bei einem Neubau in dieser Form in direkter Nachbarschaft auch einstöckige Wohngebäude mit verhältnismäßig geringem Abstand neben drei Stockwerken befänden, fragte ein Eigentümer auch nach der Wahrung seiner Privatsphäre. Außerdem wollte er wissen, wer für mögliche Setzschäden an den teilweise denkmalgeschützten Nachbargebäuden durch den Bau der Tiefgarage aufkomme.
Guido Gamer vom Forum Senioren Meckenheim wies die Stadt darauf hin, dass die geplanten Seniorenwohnungen nicht den notwendigen Pflegestellenbedarf abdecken. „Es war nicht der Auftrag, direkt auf dem Marktplatz eine Pflegeeinrichtung zu realisieren“, machte Jung deutlich. Hier werde ein Teilbedarf für Tagespflege und für Senioren, die im Alter in kleineren Räumlichkeiten wohnen möchten, gedeckt. Darüber hinaus habe der Rat die Stadt beauftragt zu prüfen, „an welcher Stelle wir eine weitere Pflegeeinrichtung realisieren können, weil der Bedarf auch für den intensiveren Pflegebereich in Meckenheim da ist.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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