Klimaschutzpreis
Begeistert von der Kreativität

Verleihung des Klimaschutzpreises, hinten von links: Birgit Kowollik, Christina Unkelbach, Maximilian Mund, Lydia Bauer und Bürgermeister Holger Jung gemeinsam mit Kindern der städtischen inklusiven Kita Steinbüchel.  | Foto: Stadt Meckenheim
  • Verleihung des Klimaschutzpreises, hinten von links: Birgit Kowollik, Christina Unkelbach, Maximilian Mund, Lydia Bauer und Bürgermeister Holger Jung gemeinsam mit Kindern der städtischen inklusiven Kita Steinbüchel.
  • Foto: Stadt Meckenheim

Meckenheim (red). Der Klimaschutzpreis von Westenergie geht in diesem Jahr an den Verein „Die Stadt blüht auf“ und die „Städtische inklusive Kindertageseinrichtung Steinbüchel“. Gemeinsam mit Lydia Bauer, Westenergie-Kommunalmanagerin, hat Bürgermeister Holger Jung die Auszeichnung im Ratssaal verliehen und den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich gratuliert.

„Dass der Schutz von Umwelt und Natur eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit ist, haben die Meckenheimerinnen und Meckenheimer verstanden. Ich bin begeistert von der Kreativität unserer Bürgerinnen und Bürger und von den Ideen, die uns erreicht haben“, sagte Holger Jung. „Mir ist es eine große Freude, dieses tolle Engagement zusammen mit Westenergie zu würdigen und auszuzeichnen.“ Lydia Bauer ergänzte: „Die Arbeit der Vereine und Initiativen verdient unsere Hochachtung und Wertschätzung. Der Preis soll eine Anerkennung für Geleistetes sein. Gleichzeitig bietet das Preisgeld die Möglichkeit, weitere Projekte und Ideen umsetzen zu können.“

Der Klimaschutzpreis richtet sich an Vereine oder Organisationen, die sich beim Thema Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz besonders verdient gemacht haben. Die beiden ausgezeichneten Initiativen und Einrichtungen dürfen sich über ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 2.500 Euro freuen.

1. Platz „Die Stadt blüht auf e.V.“ mit dem Projekt „Meckenheim blüht auf“

Bei dem Projekt „Meckenheim blüht auf“ handelt es sich um eine Bürgerinitiative initiiert von Nayara Atella-Hödtke und Maximilian Mund, zwei Studierenden der Universität Bonn, die in Meckenheim aufgewachsen sind. Ihr Projekt verfolgt das Ziel, brachliegende artenarme Flächen in Meckenheim in artenreiche Blühwiesen umzuwandeln. In der Apfelstadt nehmen bekanntlich Bestäubende eine wichtige Rolle ein. Sie benötigen Lebensraum, Winterquartiere und Nahrungsgrundlagen, welche entsprechende Blühwiesen gewährleisten. Bei der Entwicklung des Projektes wurde auf die Erfahrung unterschiedlicher Fachleute zurückgegriffen. Auch stimmt sich der Verein mit dem städtischen Fachbereich Verkehr und Grünflächen ab.

Bei ihrem Projekt rücken die Beteiligten die Artenvielfalt und Regionalität von Blütenpflanzen sowie ihre Bestäubenden in den Mittelpunkt. Die verwendete Saatgutmischung ist explizit für Bienen und Schmetterlinge ausgelegt und soll diesen als Nahrungsquelle und Lebensraum in den Siedlungsgebieten dienen. Zudem können weitere Tierarten von den Flächen, die nur einmal pro Jahr, möglichst im Frühjahr gemäht werden, profitieren. Durch den Turnus der Mahd können Insekten die Flächen zur Überwinterung nutzen.

Der Verein berichtet von erfreulichem Zuspruch aus der Nachbarschaft. Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger sind sehr positiv und bei so mancher Aussaat haben Kinder der Siedlungen aus Interesse mitgeholfen. Dieser Austausch ist gewünscht, denn die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für Themen wie Artenvielfalt, Insektensterben und Relevanz von regionalen Arten ist dem Verein ein wichtiges Anliegen. So wurden Informationstafeln aufgestellt und eine Website erstellt (www.meckenheim-blueht-auf.de). Ebenso wollen die Akteurinnen und Akteure dazu beitragen, mit einer farbenfrohen Vielfalt das Stadtbild zu verschönern und die Ortsteile zu bereichern.

2. Platz „Städtische inklusive Kindertageseinrichtung (Kita) Steinbüchel“

Die dreigruppige inklusive Kita engagiert sich schon seit Jahren aktiv in der Umweltbildung. Die Erziehenden bringen den Kindern die Natur näher, erklären biologische und ökologische Zusammenhänge und tragen gemeinsam zum Klimaschutz bei. Auch ist es der Kita wichtig, den Nachwuchs durch nachhaltige Projekte zu sensibilisieren, sodass die Kinder ihr Wissen an ihre Eltern weitergeben und das Umdenken in den Familien forcieren können.

Die Palette an Projekten ist vielfältig. Trotz Corona-Auflagen wurde in Gemeinschaftsarbeit ein Insektenhotel gebaut und eingerichtet. Der städtische Baubetriebshof war bei der sturmfesten Installation behilflich. Damit die Insekten ausreichend Nahrung finden, wächst unterhalb des Hotels eine Wildblumenwiese samt „Überraschungsbaum“.Ebenso wurde das Hochbeet erneuert und mit selbstgebastelten Pflanzenschildern aufgewertet. Die Pflege des Hochbeetes übernehmen die Kinder im abschließenden Kita-Jahr. Durch den eigenen Anbau entsteht eine andere Wahrnehmung und Wertigkeit für Salat und Gemüse, sodass die Kita auch einen gelungenen Beitrag zur gesunden Ernährung liefert.

Ebenfalls gibt es tierische Momente, die bereichern. So waren vier Hühner über zwei Wochen im Außengelände zu Gast, um von den Kindern umsorgt zu werden. Für die Eichhörnchen-Futterstation sammeln sie während ihrer Spaziergänge Haselnüsse und auch die Entwicklung des Marienkäfers wird verfolgt.

Den Klimawandel und seine Auswirkungen nimmt der Nachwuchs bei seinen Waldbesuchen wahr. Durch den Förster lernen die Kinder die Zusammenhänge kennen. Einmal unterwegs, achten sie auch auf den Müll in der Natur, der die Kita zur Teilnahme am „International Coastal Cleanup Day“ motivierte. Überdies wird so mancher „Müll“ wiederverwertet. Aus PET-Flaschen entstanden Martinslaternen und aus alten Marmeladengläsern Weihnachtsgeschenke – alles im Sinne der Nachhaltigkeit.Die Preisverleihung nutzten die Beteiligten, um sich näher über die Projekte und erste Ergebnisse auszutauschen. Auch die Kinder der Kita Steinbüchel berichteten von ihren Erfahrungen. Holger Jung und Lydia Bauer zeigten sich beeindruckt von dem Engagement in Meckenheim. Vor allem waren sie sich einig, „dass wir mit unseren Ressourcen viel bewusster umgehen müssen. Der Klimaschutz“, so die beiden, „ist wichtiger denn je!“

Maximilian Mund von „Die Stadt blüht auf e.V.“ dankte für den Preis, „durch den wir einige brachliegende Flächen in Meckenheim in artenreiche Blühwiesen umwandeln können.“ Dem Dank schlossen sich Christina Unkelbach, stellvertretende Leiterin der Kita Steinbüchel, und Birgit Kowollik, Erzieherin und Naturpädagogin der Kita Steinbüchel, an. Sie wollen nicht nur bestehende Projekte weiterführen, sondern sich künftig auch vermehrt der Wasser-Thematik widmen und unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit den Konsum hinterfragen. Ebenso möchten sie die Eltern der Kita-Kinder für den Klimaschutz sensibilisieren. Denn beim Schutz und Erhalt dieser Welt ist jeder gefordert.

Seit 1995 macht der Westenergie Klimaschutzpreis regelmäßig zahlreiche gute Ideen und vorbildliche Aktionen aus dem lokalen und regionalen Umfeld für die Öffentlichkeit sichtbar. Er regt damit auch zum Nachahmen an und macht Mut, selbst aktiv zu werden. Insgesamt erhielten bereits mehr als 7.000 Projekte die Auszeichnung. Der Preis wird in den Städten und Gemeinden jährlich ausgelobt und ist je nach Größe der Kommune mit bis zu 5.000 Euro dotiert. Die Gewinnerinnen und Gewinner ermittelt eine Jury aus Vertretenden der Kommune und von Westenergie. Voraussetzung ist, dass das Projekt dem Allgemeinwohl dient. Und das Besondere: Keiner der Bewerbenden geht leer aus. Erhält ein Bewerbender keine Auszeichnung, gibt es einen Sachpreis, in diesem Jahr jeweils ein Insektenhotel.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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