Virtuelle Lesung
Benefizlesung des Lions-Club mit Judith Merchant
Meckenheim - (Ad) Sie ist nicht immer besinnlich – die Vorweihnachtszeit, und
damit ist nicht nur der Stress beim Geschenke-Einkauf gemeint.
Pünktlich zum Adventsbeginn wird auch quer durchs Land vergiftet,
gemeuchelt und verscharrt. Doch zum Glück geschieht dies nur in den
24 Weihnachtskrimi-Kurzgeschichten, die alljährlich herauskommen und
auch ein beliebtes Buchgeschenk auf dem Gabentisch darstellen.
Zu den Autoren gehört alljährlich die gebürtige Bonner
Literaturwissenschaftlerin Judith Merchant, die für ihre
Kurzgeschichten schon mehrfach ausgezeichnet wurde und mit ihrem 2019
erschienen Thriller „Atme!“ die Bestsellerlisten gestürmt hat.
Viele ihrer Leserinnen und Leser in der Region kennen sie auch
persönlich – sie war vor neun Jahren die erste Schriftstellerin,
die zu einer Lesung in der damals neu eröffneten Buchhandlung am
Neuen Markt nach Meckenheim kam. Seitdem ist sie hier jedes Jahr zu
Gast und liest aus ihren Werken.
Und dennoch war es dieses Jahr eine Premiere. Dazu trug auch der
Lions-Club Meckenheim-Wachtberg bei, der alljährlich ein
Benefiz-Konzert ausrichtet, um mit dem Erlös – seit nunmehr 13
Jahren – zu Weihnachten bedürftige Kinder und Senioren in den
beiden Kommunen zu beschenken. Doch in Corona-Zeiten ist eben vieles
nicht möglich. Eine zunächst als Ersatz geplante Autorenlesung in
der Arche wurde wieder verworfen – die Abstandsregeln hätten kaum
Besucher zugelassen. So kamen Angelika Wurm, Präsidentin des
Lions-Club, und Buchhändlerin Nicole Jünger auf die Idee, eine
virtuelle Lesung zu wagen. Gudrun Mieth-Leichsenring, Presseprecherin
des Lion-Clubs: „Dies war schon ein großes Wagnis für uns, denn
die technischen Schwierigkeiten sind doch enorm“. Auch Judith
Merchant konnte überzeugt werden, und als sie am Freitagabend in der
Buchhandlung aus dem neuen Weihnachtskrimi-Kurzgeschichten-Buch
„Rentier, Raubmord, Rauschgoldengel“ las, verfolgten fast 80
Mitglieder und Freunde des Lions-Club dies zu Hause in Bild und Ton
auf ihrem Computer, Tablet oder iPad. Gleichzeitig konnten sie auch
mit der Autorin chatten. Und diese trug natürlich ihre aktuelle
Kurzgeschichte „Nikolaus beim süßen Paul“ aus dem neuen Buch
vor. Die Handlung des Krimis spielt sich diesmal auf der Insel Juist
ab. „Zwar steht sonst bei meinen Werken die hiesige Bonner Region im
Vordergrund, aber in Corona-Zeiten reizte mich beim Schreiben der
Abstecher auf die ostfriesische Insel“, lachte die Autorin. Per
Handabstimmung konnten die Teilnehmer der virtuellen Lesung auch über
weitere Geschichten aus dem Sammelwerk abstimmen, die die
Schriftstellerin dann vortrug. Und so fand auch der Kurzkrimi
„Heilig Abend mit Idioten“ unter dem allgemeinen Gelächter eine
Mehrheit. Anscheinend führte der Titel zu „persönlichen
Erinnerungen“.
„Neue Zeiten erfordern eben auch neue Wege“, freute sich Wurm
über das große Interesse an dieser virtuellen Lesung, mit der die
diesjährige Weihnachtgeschenkaktion finanziell gesichert wurde und
damit sowohl Wünsche von Kindern erfüllt als auch in Armut lebende
Senioren mit einem Präsentkorb zur Weihnachtszeit überrascht werden
können. Wurm: „Die Kindergärtnerinnen benennen uns die Wünsche
der Mädchen und Jungen, die mit einem Geschenk bedacht werden sollen,
die Pfarrer nennen uns die Anzahl der Weihnachtskörbe für die
älteren Mitmenschen, die benötigt werden. Wir besorgen die
Geschenke, stellen die Geschenkkörbe zusammen und händigen diese den
Erzieherinnen bzw. den Geistlichen aus, die dann die Übergabe
besorgen“. Auch in diesem Jahr sollen so wieder rund 90 bedürftige
Kinder und 40 Senioren bedacht werden.
Die Teilnahme an der Lesung war kostenlos; stattdessen wurde um
Spenden zur Finanzierung der Weihnachts-Geschenkeaktion gebeten. Auch
über das erstellte umfangreiche Programmheft zur Veranstaltung kam
– dank vieler Beiträge von Unternehmen und Dienstleister – ein
namhafter Betrag zusammen. Mieth: „Alle haben sehr positiv reagiert,
unser Engagement und unseren Mut zu solch einer Aktivität wurden sehr
begrüßt. Und deshalb bin ich sehr sicher, dass wir die Kinder und
Senioren wieder in einem angemessenen Maß beschenken können“.
Ein vergnüglicher Abend für alle Beteiligten, die gleichzeitig so
ihren Beitrag für eine erfolgreiche Geschenkaktion des Lions-Club im
nunmehr 13. Jahr leisteten. Und Schriftstellerin Judith Merchant
machte schon neugierig auf ihr neues Werk: Keine Kurzgeschichte,
sondern ein Thriller, der im Herbst nächsten Jahres erscheinen soll.
„Ich bin eindeutig der Typ für Morde“, so die Schriftstellerin:
„Liebesromane sind nicht mein Metier“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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