Merler Keil III
Bürger äußerten Wünsche und Sorgen bei der Bürgerwerkstatt
Meckenheim - (prl.) Fünf Abschnitte zeigte die erste Entwurfsplanung von Klaus
Zimmermann aus dem Planungsbüro ISU. In Zusammenarbeit mit der Stadt
seien die Planungen entstanden und berücksichtigen die Wünsche der
Bürger aus den verschiedenen Veranstaltungen der
Bürgerbeteiligung.
So wurden geringere Bauhöhen zur bestehenden Bebauung
berücksichtigt, viel Begrünung und ein Regenrückhaltebecken
geplant. Auch den Wunsch, per passender Verkehrsführung den Verkehr
gleichmäßig über verschiedene Zufahrtsstraßen zu führen, war
berücksichtigt. Einzig zu den Bauhöhen der Mehrfamilienhäuser und
zu zwei öffentlich geförderten Wohnungsbauvorhaben der Stadt bestand
Uneinigkeit im jüngsten Bürgerdialog.
Die Meckenheimer Verwaltung nahm weitere Wünsche und Sorgen der
Bürger auf, stellte aber auch klar, dass Schwache ebenso in die Mitte
der Gesellschaft gehören wie der Durchschnittsbürger. Von vier
Stockwerken sei in den Gesprächen keine Rede gewesen, reklamierte ein
Bürger, dem die Mehrfamilienhäuser nicht nur in der Höhe von drei
Vollgeschossen mit aufgesetztem Staffelgeschoss nicht gefielen. Seiner
Meinung nach seien auch zu viele Mehrfamilienhäuser im neuen Gebiet
geplant. „Wir brauchen in Meckenheim diesen Wohnraum“,
verdeutlichte der technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt die
Bedarfssituation in der Stadt. Allerdings sei mit diesem Entwurf
nichts in Stein gemeißelt, stellte Zimmermann klar. Aus diesem Grunde
erhoffe er sich aus dieser Versammlung viele Anregungen als Basis zu
einer breiten politischen Diskussion. Auch andere Bürger monierten
die Höhe der Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Stockwerken.
Positiv bewertet wurden die geplanten Grünanlagen. Auf die Frage,
warum die Zufahrtsstraße vom Merler Winkel einen Bogen vor dem
weiteren Verlauf ins Neubaugebiet mache, informierte der
Bürgermeister über ein dort unabhängig geplantes Bauvorhaben der
Stadt Meckenheim in Zusammenarbeit mit einem Wohnbauträger. Hier
entstünden zwei Gebäude mit rund 15 Wohneinheiten im Rahmen des
öffentlich geförderten Wohnungsbaus.
Ein Bürger empfand diese Tatsache als unangemessen. Man stelle die
Bedürfnisse sozial Schwacher damit vor die Bedürfnisse der
Häuslebauer, fand er. Diesem Einwand und dem in einem weiteren
Beitrag geäußerten Vorwurf, die Stadt schaffe hier einen sozialen
Brennpunkt, trat Spilles entgegen: Es gebe auch Menschen, die sich mit
ihrem Einkommen kein Einfamilienhaus leisten könnten. Diesen Menschen
müsse und wolle die Stadt Wohnungen anbieten. Zudem handele es sich
nach der derzeitigen Planung um ein gut durchmischtes Gebiet. „Ich
möchte, dass Menschen in unserer Stadt gemeinsam wohnen können und
dass die Kinder des Arbeiters auf dem Spielplatz nebenan mit den
Kindern des Akademikers spielen können.“ In die Mitte der
Gesellschaft gehörten auch alte Menschen mit kleiner Rente oder
Alleinerziehende, betonte Spilles.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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