Merler Keil III
Bürgerinformation zum Thema „Baugebiet Merler Keil III“

Groß war das Interesse der Bürgerinnen und bürger an der Informationsveranstaltung zum geplanten Baugebiet Merler Keil III. | Foto: prl
  • Groß war das Interesse der Bürgerinnen und bürger an der Informationsveranstaltung zum geplanten Baugebiet Merler Keil III.
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Meckenheim - (prl) Viele Wünsche, Sorgen und Anliegen brachten die rund 150
Meckenheimer vor, die der Einladung zum Bürgerdialog zum Thema
Baugebiet Meckenheimer Keil III gefolgt waren. Nur wenige stellten
sich im Grundsatz gegen das Bestreben, diesen Bereich für
Wohnbebauung zu öffnen. Der Wohnungs- und Grundstücksdruck sei
selbst dann noch groß, wenn man das Freiwerden der Häuser innerhalb
Merls und Meckenheims berücksichtige und zusätzlich in den Zentren
sogenannte Innenverdichtung betreibe, sagte Bürgermeister Bert
Spilles.

Während den einen die Ableitung des Bauverkehrs unter den Nägeln
brannte, erinnerten sich manche an Schäden des Starkregens 2016 und
baten, ausreichende Versickerungsflächen und Abflussmöglichkeiten
offenzuhalten. In diesem Zusammenhang thematisierten die Bürger
erneut ein Verbot für Steingärten, von denen weder die Eigentümer
noch das Ökosystem einen tatsächlichen Nutzen haben. Eine Bürgerin
machte sich über die Energieversorgung Gedanken. Ihr schwebte ein
modernes Blockheizkraftwerk oder eine andere Versorgung auf dem
heutigen technischen Stand anstatt der in Meckenheim vorherrschenden
Nachtspeicheröfen vor.

Andere wünschten sich auch kleine Grundstücksgrößen, damit auch
ältere Menschen, die ein großes Grundstück nicht mehr
bewirtschaften könnten, sich dort niederlassen könnten.
Wirkungsvolle Verkehrsberuhigungen und der Erhalt des Freizeitwertes
im Merler Keil wurden ebenfalls als wünschenswert genannt. Mit Blick
auf den Wandel in der Mobilität brachte ein Bürger autofreie
Bereiche, reine Fußwege und Fahrradstraßen ins Gespräch. Außerdem
wünschte man sich den Erhalt des Holzweges als Spazierweg. Zudem
müsse der ÖPNV ebenso wie die Infrastruktur angepasst werden, hieß
es aus der Bürgerschaft. Besonders den direkten Nachbarn war eine
passende Bauhöhe zu ihren Grundstücken wichtig. Um das bereits jetzt
bestehende Parkproblem zu entschärfen, schlug eine Bürgerin die
Berücksichtigung von Tiefgaragen unter den Häuser vor.

Die Fachbereichsleiterin der Stadtplanung in Meckenheim, Waltraud
Leersch erläuterte den derzeitigen Stand des Verfahrens, den weiteren
Fortschritt und die Möglichkeiten für die Bürger, sich und ihre
Wünsche einzubringen. Nach der ersten
Bürgerinformationsveranstaltung am 13. Juni 2017 wurden zu den dort
vorgebrachten Kernthemen Verkehr und Lärm entsprechende Gutachten in
Auftrag gegeben und in den Ausschüssen vorgelegt. Grünes Licht für
das Verfahren gab der Rat am 12. Dezember des letzten Jahres. Im
Rahmen der Bürgerbeteiligung sollen nach dem jüngsten Bürgerdialog
eine Bürgerwerkstatt im Sommer und eine im Herbst durchgeführt
werden, um konkrete Wünsche und Vorschläge zu diskutieren. Der
Einstieg in das formelle Bebauungsplanverfahren wäre somit im
nächsten Jahr möglich. „Bis wir im Merler Keil eine private
Bautätigkeit haben, wird es noch fünf bis sechs Jahre dauern“,
erklärte Leersch.

Diplom-Ingenieur Klaus Zimmermann stellten das Gutachten zur
Lärmbelastung vor. Zur Lärmentwicklung im direkt neben der Autobahn
gelegenen Abschnitt stellte er klar, dass die Messergebnisse zwar
erhöhte Werte aufweisen, diese aber kein Bauhindernis seien. „Mit
zunehmender Bauhöhe wäre das ein Problem, aber hier wollen wir ja
keine sechsstöckigen Gebäude hinsetzen.“ Hingegen habe man eine
gemischte Bebauungsstruktur im Auge, in der Einfamilienhäuser ebenso
wie Mehrfamilienhäuser, oder auch geförderte Bauprojekte und
Wohnformen vorgesehen seien. Hier könne man mit geeigneten
Baumaterialien und der Berücksichtigung der Lage der Räume dem
Lärmproblem Rechnung tragen.

Stadtverkehrsplaner Arne Blase berichtete den Bürgern von der letzten
Verkehrszählung im Jahre 2018, den Ortsbegehungen und den Prognosen,
die von der schlimmstmöglichen Verkehrsbelastung nach einer
vollständigen Bebauung des Gebiets ausgehen. In diese Berechnungen
flössen immer etwas höhere Zahlen ein, als man realistisch erwarte,
um auch für den unwahrscheinlichen Fall einer höheren Belastung
gewappnet zu sein, erklärte Blase. Unter diesen Voraussetzungen habe
man bereits 1994 ein Verkehrsgutachten erstellt, dessen Prognose bis
heute nicht erreicht wurde. Untersucht wurden Straßen und
Knotenpunkte innerhalb und am Rande von Merl. Selbst der stark
belastete Knotenpunkt an der
Gerhard-Boeden-Straße/Siebengebirgsring/Gudenauer Allee läge bei den
zusätzlich entstehenden Fahrten nicht im kritischen Bereich. Damit
entstünden unter regulären Umständen auch zu Spitzenzeiten keine
Staus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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