Gut gelaunter Jahresrückblick
Bürgermeister Bert Spilles im Gespräch

Gut gelaunt beim Jahresabschlussgespräch mit der Presse: Bürgermeister Bert Spilles und seine Pressesprecherin Marion Lübbehüsen. | Foto: Peter Adolf
  • Gut gelaunt beim Jahresabschlussgespräch mit der Presse: Bürgermeister Bert Spilles und seine Pressesprecherin Marion Lübbehüsen.
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Meckenheim - Gut gelaunt, sehr entspannt – so präsentierte sich Bürgermeister
Bert Spilles beim traditionellen Pressegespräch zum Jahresende. Für
den Verwaltungschef war es zugleich der letzte Jahresrückblick –
Spilles tritt bei der Kommunalwahl 2020 im September nicht mehr an.
Doch die kommenden Monate – die jetzige Wahlperiode läuft erst Ende
Oktober 2020 aus – will der Bürgermeister noch intensiv nutzen.

So steht eine bessere Auslastung der neuen Jungholzhalle auf der
Agenda 2020. Der Vertrag mit der Agentur Ruckes läuft Anfang des
Jahres aus; zukünftig will die Stadt die Halle selbst vermarkten. Am
23. Mai gibt es im Rahmen des Beethovenjahres ein großes Konzert der
Musikschule mit Musikern auch aus den Partnerstädten, das unter dem
Motto „Junges Europa trifft Beethoven“ steht. Spilles hofft, dass
auch Ministerpräsident Armin Laschet hieran teilnehmen wird. Und
erstmalig startet Meckenheim beschwingt ins neue Jahr. Am Samstag, 11.
Januar, 19 Uhr, findet ein Neujahrskonzert mit der „Neuen
Philharmonie Westfalen“ in der Jungholzhalle statt. Spilles: „Der
Vorverkauf läuft sehr gut; ich kann mir vorstellen, dass es
zukünftig alljährlich ein Neujahrskonzert in der Baumschulstadt
geben wird“.

Mehr Aufgaben soll die Verwaltung auch zukünftig im Bereich
Stadtmarketing übernehmen. „Da müssen wir uns besser
aufstellen“, so der Verwaltungschef. Es gelte, die für Meckenheim
wichtigen Veranstaltungen – wie z. B. Blütenfest, Zintemaat,
Culinaria – auch zukünftig optimal zu präsentieren. Der
Meckenheimer Verbund brauche hier einen Ansprechpartner in der
Verwaltung, der auch für eine entsprechende Unterstützung bei der
Organisation sorge.

Gute Leute auf dem Markt zu finden ist allerdings zur Zeit nicht so
ganz einfach. Knapp 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind momentan
bei der Stadt beschäftigt, 15 Stellen – insbesondere im technischen
Bereich und in den Kindertagesstätten – können zur Zeit nicht
besetzt werden. „Das ist eine große Herausforderung für uns“, so
Spilles. Also verstärkt die Stadt auch den Ausbildungsbereich, bildet
mehr junge Leute aus. Zur Zeit sind es zehn Auszubildende. Froh ist
Spilles jetzt darüber, dass es im zweiten Anlauf mit dem Job-Ticket
für die Mitarbeiter endlich geklappt hat. Zum 1.1.2020 wird es
eingeführt; der V ertrag mit dem Verkehrsverbund ist unterzeichnet.
Gut eine „fünfstellige Summe“, so der Bürgermeister, ohne
konkreter zu werden, lässt sich die Stadt dies kosten: „Der
größte Teil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt von
außerhalb. Das Job-Ticket ist aber auch ein Beitrag zum
Klimaschutz“. Auch das Gesundheitsmanagement soll ausgebaut werden;
in enger Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse sollen zukünftig für
das Personal Gesundheitstage, aber auch Präventionskurse,
stattfinden.

Vorantreiben in den kommenden Monaten will Spilles auch die
Digitalisierung der Verwaltung. Das bedeutet: Die Bürgerinnen und
Bürger sollen verstärkt die Möglichkeit erhalten, wichtige
Vorgänge – wie z. B. im Meldebereich oder in der Stadtkasse –
online erledigen zu können, also ohne den Gang ins Rathaus. Doch auch
hier ist es schwierig, Fachleute zu bekommen: „Wir stehen hier nicht
nur in Konkurrenz zu anderen Städten, sondern auch zur Wirtschaft,
und dort werden solche Fachkräfte einfach besser bezahlt“.

Neue Wohngebiete – insbesondere für Familien – stellen die Stadt
aber auch vor die Aufgabe, für eine entsprechende Infrastruktur zu
sorgen. Das bedeutet konkret: Für einzelne Kindergärten sind
Erweiterungen erforderlich, zudem muss noch ein neuer Kindergarten im
Bereich Neue Mitte hinzukommen. Erfolgreich abgeschlossen wurde die
Sanierung der katholischen Grundschule Merl; jetzt sind die
entsprechenden Arbeiten bei der Gemeinschaftsgrundschule Merl
angelaufen. Bis zum Schuljahresbeginn 2020/21 sollen sie abgeschlossen
sein; Spilles möchte dies noch in seiner Amtszeit erleben. Rund vier
Millionen Euro wendet Meckenheim – pro Schule – für diese
wichtigen Baumaßnahmen auf.

Gedanken macht sich die Stadt auch schon über den Schulcampus mit
Haupt-, Realschule und Gymnasium. „Welches Raumangebot braucht jede
einzelne Schule zukünftig, kann dies in den jetzigen Gebäuden
untergebracht werden und wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus,
das sind die Fragen, die wir uns schon stellen“, so der
Verwaltungschef. Erste Antworten wird er seinem Nachfolger dann im
Herbst schon auf den Tisch legen.

Und auch in den letzten Monaten seiner Amtszeit will Spilles in einen
intensiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern treten. „Es ist
ganz wichtig, dass diese die Möglichkeit haben, ihre Anregungen, ihre
Vorstellungen, zu den Planungen der Stadt einzubringen“. Ein Thema
wird dabei die Parksituation am Neuen Markt – nach dem Abriss der
Parkpalette – sein. Spilles: „Brauchen wir weiterhin 350
Parkplätze wie bisher? Oder wie kann die Fläche jetzt effektiver
genutzt werden?“ Die Diskussion darüber habe schon begonnen und
werde in den kommenden Monaten auch mit dem Meckenheimer Verbund, mit
den Unternehmen am Neuen Markt und mit den Bürgerinnen und Bürgern
fortgesetzt. Eines allerdings – so Spilles – müsse allen klar
sein: „Wir brauchen auch zukünftig genügend Parkflächen in
unmittelbarer Nähe zum Neuen Markt!“

- Peter Adolf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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