Ein Jahr in Meckenheim
„Corona“, neuer Wohnraum und Digitalisierung der Schulen

„Es war ein besonderes Jahr“ – Bürgermeister Holger Jung bei der Jahres-Pressekonferenz im Rathaus. | Foto: Peter Adolf
  • „Es war ein besonderes Jahr“ – Bürgermeister Holger Jung bei der Jahres-Pressekonferenz im Rathaus.
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Meckenheim - (Ad) Es ist ein „Rückblick auf ein besonderes Jahr“, wie es
Bürgermeister Holger Jung bei der Jahres-Pressekonferenz betont. Ende
2019 nominierte ihn die CDU zum Bürgermeisterkandidaten, am 4. Januar
diesen Jahres begann er mit dem Wahlkampf, der ab Beginn der
Corona-Pandemie nach Karneval unter geänderten Bedingungen
stattfand.Im September erfolgte die Wahl zum Bürgermeister; am 1.
November trat er sein neues Amt an. Und jetzt beherrscht wieder
„Corona“ – wenige Tage vor Weihnachten – fast das gesamte
Geschehen.„Es ist unsere Aufgabe, als Ordnungsbehörde zu
agieren“, so der Verwaltungschef. Dies bedeutet, dass die
getroffenen Maßnahmen zu „Corona“ auch umgesetzt, die Einhaltung
überwacht wird. Insbesondere für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Ordnungsamtes ein enormes Arbeitspensum: „Die sind
bereits am Anschlag“, so Jung. Auch an den Feiertagen werde der
Dienst unverändert weitergehen; die Überstunden summieren sich. Die
Kosten hierfür werden im Haushalt extra ausgewiesen; Meckenheims
Bürgermeister ist optimistisch, dass das Land hier einspringt.Neuer
BeigeordneterNach der Wahl von Jung zum Bürgermeister ist die Stelle
des 1. Beigeordneten ausgeschrieben worden. Die Bewerbungsfrist ist
inzwischen abgelaufen, wie viele Bewerbungen eingegangen sind, will
Jung jedoch nicht nennen: „Eine zweistellige Zahl!“ Der
Bürgermeister rechnet damit, dass die Wahl des 1. Beigeordneten in
der Ratssitzung Ende Januar erfolgen kann. Gleichzeitig plant Jung
dann im ersten Quartal auch eine Neuordnung bei den Zuständigkeiten
der Dezernate „Bürgermeister“ und „1. Beigeordneter“. Eine
erste Veränderung gibt es schon im Januar: Dann wird ein Hauptamt
innerhalb der Verwaltung eingerichtet, zuständig für die zentrale
Organisation der Verwaltung und den IT-Bereich. „Es soll die
Spielregeln für die interne Verwaltung vorgeben“, so Jung.

Mehr AuszubildendeAuch die Baumschulstadt hat Probleme bei der
Besetzung von freien Stellen. Die Stadt Bonn sowie die dort
ansässigen Bundesbehörden, die natürlich mit anderen
Tarifverträgen und Zulagen locken können als eine kreisangehörige
Stadt, machen es schwierig, Personal zu finden. Meckenheim will
deshalb verstärkt ausbilden; im kommenden Jahr sollen fünf junge
Menschen ihre Ausbildung beginnen. Jung: „Wir wollen insbesondere
Azubis aus Meckenheim bzw. aus der Region einstellen, die sich auch
mit ihrer Stadt identifizieren“. Neue Arbeitsmodelle sollen helfen,
Meckenheim als Arbeitgeber attraktiver zu machen. Mit dem Personalrat
werde abgestimmt, welche weiteren Arbeitsplätze auch fürs
„Homeoffice“ geeignet sind.

Dass dann das neue Rathaus zu groß ist und zu viele Büros in Zukunft
leer stehen werden, diese Befürchtung hat Jung nicht: „Wir bekommen
als Kommune immer mehr Aufgaben – wie in der Jugendhilfe –
übertragen, wir stellen mehr Auszubildende ein. Mit einem kleineren
Rathaus wären wir jetzt schon an der Kapazitätsgrenze angekommen“.

Digitalisierung der Schulen„Corona“ hat die Probleme an den
Schulen offen gelegt; jetzt wird mit Hochdruck an der Digitalisierung
gearbeitet. Die Förderanträge für die Sachausstattung der
Meckenheimer Schulen sind gestellt. Zudem sollen Endgeräte für
Schüler, die sich den Erwerb nicht leisten können, noch in diesem
Jahr ausgeliefert werden. Die W-LAN-Leitungsnetze müssen auf den
neuesten Stand gebracht werden; das Schulzentrum wird über das
Rathaus zukünftig mit einer Richtfunkstrecke versorgt.

Neuer Wohnraum in

der BaumschulstadtEs war eines der Hauptthemen von Jung im
Bürgermeister-Wahlkampf: die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum. In
einer Zeit, da die Preise davon galoppieren und kaum Bauland zur
Verfügung steht, brennt dieses Thema vielen Menschen auf der Seele.

Jung sieht einen Lichtblick am Horizont: Bereits Anfang nächsten
Jahres soll mit der Vermarktung des Baugebietes am Viethenkreuz in
Altendorf-Ersdorf begonnen werden. Hinzu kommt das Baugebiet
Weinberger Gärten (Bonner Straße / Gudenauer Allee) auch mit
öffentlich geförderten Wohnungen sowie natürlich das Baugebiet
Merler Keil III, zu dem der Planungsauftrag für eine bauliche
Entwicklung erteilt wurde. Auch hier wird es eine gemischte Bebauung
geben, die Wohnraum „für jedermann“ ermöglicht.

Förderung des EhrenamtesEin Wahlkampfthema hat Jung bereits
abgearbeitet: die Förderung des Ehrenamtes. Mit der Einführung der
Ehrenamtskarte in Meckenheim – es gibt sie in NRW bereits seit über
10 Jahren – soll das ehrenamtliche Engagement in Vereinen,
Organisationen und in der Feuerwehr mehr herausgestellt werden.
„Diese Mitbürgerinnen und Mitbürger haben unsere Wertschätzung
verdient“, betont Jung.

Ausblick auf 2021Auch wenn die Probleme und damit die Vielzahl an
Aufgaben durch „Corona“ im kommenden Jahr nicht geringer werden,
so stehen daneben noch andere Projekte auf der „To-Do-Liste“ für
2021. Im ersten Quartal soll der Doppelhaushalt für 2021/22
aufgestellt werden, den der Rat dann noch vor Ostern – so sieht es
die Planung vor – verabschieden wird. Auch am Ziel, 2022 aus der
Haushaltssicherung herauszukommen, wird festgehalten. Ganz oben auf
der Prioritätenliste steht ferner die Sanierung des Schulcampus, und
da Meckenheim weiter wächst, müssen auch der Neubau von bis zu zwei
neuen Kindertagesstätten und die Erweiterung bestehender
Einrichtungen zügig vorangetrieben werden.

Zum Thema „Einrichtung eines Impfzentrums im linksrheinischen
Rhein-Sieg-Kreis“ befindet sich Jung mit Landrat Sebastian Schuster
im Gespräch.

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