Zeittafel für den Friedhof
Daten und Geschichte des Alten Friedhofs
Meckenheim - (abk) Informationen über die Geschichte des Alten Friedhofs und somit
über die Geschichte der Stadt Meckenheim können Bürger jetzt „im
Vorübergehen“ erhalten. Aufgelistet sind 22 geschichtliche
Ereignisse auf einer Zeittafel, die auf Initiative des Heimatvereins
erstellt und jetzt vom Vereinsvorsitzenden Meinolf Schleyer der Stadt
Meckenheim übergeben wurde. Bei der Übergabe zugegen waren auch
Pfarrer Dr. Reinhold Malcherek und der Pfarrer im Ruhestand Albrecht
Tewes. Danke sagte Bürgermeister Bert Spilles. Kaum ein Thema in
Meckenheim habe wohl kontinuierlich vom Jahre 1830 bis heute die
Pfarrer, Stadträte, Bürgermeister und Regierungsvertreter
ausgiebiger beschäftigt als das Thema „Alter Friedhof“, mutmaßte
Schleyer im Rahmen seiner Begrüßungsrede. Der Heimatverein habe
gründlich recherchiert und dabei auch Informationen aus dem
Pfarrachiv der Katholischen Kirchengemeinde Meckenheim, dem
Stadtarchiv, dem Erzbischöflichen Archiv Köln und dem Landesarchiv
Duisburg zusammengetragen. Aus den etwa 70 historischen Ereignissen,
die dabei zutage getreten sind, eine Auswahl für die Tafel zu
treffen, sei schließlich mit Hilfe von Stadtarchivarin Ingrid
Sönnert sowie Horst Litzka und Bernard Heckenbücker vom Vorstand der
Katholischen Kirchengemeinde gelungen. Die Tafel war vom städtischen
Bau- und Betriebshof an der Friedhofshalle aufgestellt worden. Den
Materialwert bezifferte Schleyer auf 900 Euro. Es handele sich um die
vierte Zeittafel, mit der der Heimatverein über die Geschichte
Meckenheims informiert. Weitere stehen am Jüdischen Friedhof, an der
Stephanuskapelle und an der Töpferstele. Der Alte Friedhof sei
Spiegelbild der Stadtgeschichte und der Gesellschaft. Danke für die
Initiative des Heimatvereins, die Stadtgeschichte an prominenter
Stelle kurz und prägnant sichtbar zu machen, sagte Bürgermeister
Spilles. Jedes Grab, jeder Mensch, der auf dem Friedhof bestattet sei,
und auch der Friedhof selbst habe eine Geschichte, erklärte Spilles.
Stadtarchivarin Sönnert berichtete von überlieferten Anekdoten rund
um die Entstehung des Alten Friedhofs. Die wichtigsten Fakten rund um
den Friedhof finden sich auf der neuen Tafel. 1831 wurde ein
Pachtvertrag zwischen der Kirchengemeinde und der Gemeinde Meckenheim
geschlossen. Gegenstand war das 2700 Quadratmeter große
Kirchengrundstück an der Bonner Straße, das als Friedhof dienen
sollte. 1857 wurde das Grundstück von der Gemeindeverwaltung
annektiert. Der älteste erhaltene Grabstein ist der von Carl Freiherr
von Cler aus dem Jahr 1864. Die Friedhofskapelle wurde 1891 vom
Ehepaar Johann Laurenz und Margaretha Ruland gestiftet. Erstmals im
Jahr 1900 wurde die alte Leichenwagen-Remise erwähnt. Nach der
Bombardierung der Stadt im März 1945 sind über 100 Tote in Einzel-
und Massengräbern beigesetzt worden. Aus dem Jahr 1962 stammt das
älteste erhaltene Urnengrab. 1972 mussten 35 Gräber aufgeben werden,
weil die Friedhofsmauer an der Bonner Straße errichtet wurde. Der
Friedhof wurde mehrmals erweitert, und zwar erstmals 1884 und zuletzt
1977 auf mehr als 12.000 Quadratmeter. 1977 wurde auch die neue
Friedhofshalle eingeweiht. 1987 wurde der Friedhof in die Denkmalliste
der Stadt Meckenheim aufgenommen. Seit 2016 trägt eine zweite
Granit-Urnenwand dem Wandel der Bestattungskultur Rechnung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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