Nicht nur dekorativ
Edith Metz und Antje Seemann zeigen Werke im Stadtmuseum
Meckenheim - (prl) Nach sechswöchiger Pause öffnete das Stadtmuseum Mitte Januar
seine Türen gleich mit einer Doppelausstellung im Café Meckenem. In
seiner Eröffnungsrede kündigte Kunsthistoriker Hans M. Schmidt
Linoldrucke und Skulpturen von Künstlerinnen mit Talent und Charakter
an.
„Kunst hat etwas mit Notwendigkeit zu tun, ist stets mehr als nur
dekorativer Wand- oder Raumschmuck“, stellte Schmidt fest. Die
schlichten Räume des Café Meckenem seien insofern eine Kunst-Oase.
Tatsächlich wird der Besucher hier nicht durch räumliche
Besonderheiten abgelenkt, sondern kann sich vollständig auf die
ausgestellten Werke konzentrieren.
Unter anderem mit dem Thema „Europa“ beschäftigte sich Antje
Seemann in einem Linoldruck mit nur zwei Platten. Der Druck zeigt das
Wachstum, die Anzahl und verschiedene Größen der einzelnen
Mitgliedsstaaten in Form eines Baums mit blauen Sternen. Ein Nachdruck
dieses Bildes kann in der Ausstellung für 95 Euro erworben werden.
„Motive aus der Natur bekommen eine andere Struktur und damit eine
eigene Bedeutung und Aussage“, beschreibt die Malerin und Fotografin
Seemann aus Aachen ihr Schaffen.
Bildhauerin Edith Metz hingegen drückt in ihren Bronzeskulpturen
kindliche Eigenschaften und Empfindungen aus. Geschickt bildet die
Künstlerin meist Kinder in klassischen Situationen ab, die
schnörkellos, aber treffend die Unverdorbenheit und das unschuldige
Empfinden des jungen Menschen dreidimensional darstellen. So zeigt
Metz beispielsweise das völlige, konzetrierte Versinken eines Kindes
in der Musik beim Cellospiel oder die schüchtern-vertraute
Zweisamkeit in der Zeit der ersten Liebe.
Bereits seit ihrem 17. Lebensjahr verarbeitet die 1932 geborene,
ehemalige Kunstdozentin Metz ihre Aussageabsicht in Bronze. Antje
Seemanns künstlerischer Weg führte sie mit verschiedenen Stipendien
und Preisen von Braunschweig unter anderem über Stuttgart und
Prösitz nach Bonn.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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