Hochzeitstag an Pfingsten
Eheleute Buschkowski Eiserne Hochzeit
Meckenheim - (prl) Eiserne Beständigkeit dokumentiert eine Eiserne Hochzeit nach
65 Jahren Ehe. Auf ebendiese Beständigkeit in allen Glücksmomenten
und bei allen Hürden blicken Ingeborg und Günter am 31. Mai 2020
zurück. Beim Tanzen in Endenich hatten sie sich vor 68 Jahren
kennengelernt. Damals hatte das Damenkomitee „Lustige Bucheckern“
zum Tanz an Weiberfastnacht eingeladen. Eisern war Günter geblieben,
bis seine heutige Frau nach drei Jahren, dann als 20-Jährige, endlich
ja sagte.
„Seine Hartnäckigkeit hatte mich überzeugt“, sagte die rüstige
85-Jährige. Obwohl er sie nach dem ersten Abend nicht nach Hause
bringen durfte, bat der heute 91-jährige darum, die junge Frau
wiedersehen zu dürfen. Wenige Tage später holte er sie erstmals von
der Büroarbeit am Milchhäuschen auf dem Bonner Münsterplatz ab.
Jeden Mittwoch und Samstag kam er später zu Besuch zur Familie nach
Endenich. „Sie war ein Tanzmariechen, immer in Bewegung“, so
Günter Buschkowski. Das hatte ihn beeindruckt. Er selbst hatte damals
durch den Krieg, in den er als 16-Jähriger im Januar 1945 noch
eingezogen wurde, den Kontakt zur Familie verloren. Nach seiner
Entlassung aus der Gefangenschaft fand er 1946 zuerst in Hessen ein
Zuhause. Als er zum ersten Mal den Karneval im Rheinland erlebte,
wusste er, dass er hier leben wollte.
„Damals war ich noch in der Lehre bei Leffers am Münsterplatz“,
erzählte Ingeborg Buschkowski vom ersten Tanzabend mit ihrem Mann.
Danach begann sie, als Sachbearbeiterin in der Sparkasse zu arbeiten.
Günter Buschkowski, der nach dem Krieg als Gärtner und Fahrer
gearbeitet hatte, fand 1961 eine Anstellung als Cheffahrer für den
Generalinspekteur der Ärzte. „Ich war viel unterwegs. Manchmal
wusste ich morgens noch nicht, wohin der Tag führen würde.“ Viel
allein sei sie gewesen, im Haus mit großem Garten. Wenn aber der
Urlaub kam, dann ging die ganze Familie immer auf Reisen. Anfangs
fuhren sie mit dem Zelt, später mit dem Wohnmobil. Bis zum Nordkap,
nach Portugal und in viele andere Länder führte sie ihre Reiselust.
„Wir sind geistig noch fit und können uns noch bewegen“, sagte
die heute 85-jährige Mutter zweier Töchter an der Seite ihres heute
91-jährigen Mannes. Vier Enkelkinder und vier Urenkel schenkte ihnen
die lange Zeit, im August soll das fünfte Enkelkind das Licht der
Welt erblicken.
Ihr Rezept für viele Jahre der Gemeinsamkeit: „Immer in Bewegung
bleiben, immer etwas tun und auch die gemeinsame Zeit nicht zu kurz
kommen lassen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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