Erste Ehrenamtskarten
Engagierte Meckenheimer bekommen Vergünstigungen in ganz NRW
Meckenheim - (prl) Gern hätte Bürgermeister Holger Jung alle einunddreißig
Antragsteller für den Empfang der am 1. März eingeführten
Ehrenamtskarte in den Ratssaal eingeladen, sagte er anlässlich einer
kleinen Feierstunde. Pandemiebedingt hatte sich allerdings nicht nur
die Übergabe der ersten fünf Karten verzögert, auch konnte nur eine
begrenzte Anzahl der engagierten Empfänger eingeladen werden. „Eine
funktionierende Gesellschaft ist ohne unsere Ehrenamtler auch im ganz
normalen Alltag nicht möglich“, sagte Jung. Ihr Engagement in
Vereinen, Kirchen, sozialen und kulturellen Einrichtungen und
Interessensgruppen sei aus dem Alltag nicht wegzudenken. „Es ist mir
eine Herzensangelegenheit, Ihre Leistung entsprechend zu würdigen und
ein kleines Dankeschön zurückzugeben.“
Am 9. Dezember hatte der Rat der Stadt Meckenheim einstimmig sein
Votum für die Einführung der Vergünstigungskarte abgegeben. Einen
entsprechenden Antrag können diejenigen Engagierten stellen, die sich
mehr als 250 Stunden im Jahr oder mehr als 5 Stunden pro Woche
unentgeltlich in und für die Gesellschaft engagieren.
Zwei Jahre lang können die Karteninhaber rund 4800 Vergünstigungen
in ganz Nordrhein-Westfalen nutzen. Innerhalb von Meckenheim haben
sich in der kurzen Zeit bereits 23 Partnerunternehmen bereit erklärt,
den Engagierten einen Rabatt zu gewähren, kleine Präsente beim
Einkauf zu reservieren oder kostenfreie Teilnahmen an Veranstaltungen
anzubieten. Die teilnehmenden Unternehmen listet die Stadt Meckenheim
auf ihrer Homepage www.meckenheim.de im Bürgerinfosystem unter den
Stichworten Anliegen, Ehrenamtskarte auf.
Über eine Urkunde, eine Ehrennadel und natürlich die Ehrenamtskarte
im Scheckkartenformat freuten sich Marianne Mickley vom Kaleidoskop,
Sandra Schüller von der Stadtgarde Meckenheim, Adina Klein vom
Pfadfinderstamm Swabidua Meckenheim, Trainerin Stefanie Kolzem vom SV
Rot-weiß Merl und Horst Westermann von der Tafel
Rheinbach-Meckenheim.
Schon 30 Jahre unterstützt Marianne Mickley die Kleiderstube
mindestens einmal in der Woche. Sandra Schüller setzt sich seit mehr
als sechs Jahren im Vorstand der Stadtgarde für die Mitglieder, die
Kinder und natürlich für die Karnevalsjecken in Meckenheim ein.
„Das schönste ist die Freude der Menschen im Karneval“, sagte
Schüller.
Die Pandemie beeinträchtige die Arbeit aller, berichteten die
Aktiven. „Wir versuchen so viele Angebote wie möglich über das
Internet umzusetzen“, berichtete Adina Klein für die Pfadfinder.
Normalerweise sei man viel in der Natur mit den Kindern unterwegs oder
es werden Zeltlager organisiert. In diesem Jahr soll es zum ersten Mal
ein virtuelles Zeltlager geben, wenn sich keine andere Möglichkeit
ergibt. Dazu würde der Stamm auch kleine Zelte, unter den Pfadfindern
auch „Kröten“ genannt, für zwei bis drei Personen verleihen.
Stefanie Kolzem berichtete vom Sport mit den Damenmannschaften des
Sportvereins und dem fehlenden Training. Es sei schade, wenn die
Mannschaften gerade in besonders guter Form sind, Erfolge erspielt
haben und dann durch die Pandemie ausgebremst werden, berichtete die
aktive Sportlerin.
Die Rheinbach-Meckenheimer Tafel unterstützt Horst Westermann seit er
in den Ruhestand ging und eine für sich und andere sinnvolle
Beschäftigung suchte. Er arbeitet für die Klienten vormittags beim
Einsammeln der Spenden und unterstützt nachmittags die Ausgabe an die
bedürftigen Menschen. Die Ehrenamtskarte war allen fünf Empfängern
als Zeichen der Würdigung ihrer Arbeit für die Gesellschaft wichtig.
Adina Klein wusste auch sogleich, wofür sie die Karte zuerst
einsetzen wollte. Das Hallenbad wollte sie besuchen kommen, wenn es
endlich wieder geöffnet hat. Das kann sie von nun an nämlich zum
reduzierten Preis tun.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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