Klimaschutz im Personennahverkehr

Europas größte Hybridbusflotte vorgestellt

Meckenheim - (Ad) „Deutschland- und europaweit als Vorreiter zu gelten“, mit
dieser Auszeichnung kann die Regionalverkehr Köln GmbH jetzt
glänzen. Am Standort Meckenheim, auf dem Betriebsgelände am Bahnhof,
wurde offiziell Europas größte Brennstoffzellen-Hybridbusflotte mit
35 Fahrzeugen sowie zwei Wasserstofftankstellen – eine in der
Baumschulstadt, die andere in Wermelskirchen – offiziell in Betrieb
genommen.

Gemeinsam mit dem Meckenheimer Bürgermeister Bert Spilles begrüßte
Eugen Puderbach, Geschäftsführer der RVK, die Gäste bei einem
Empfang in der Fahrzeughalle und sprach den Gesellschaftern,
Fördergebern und Partnern seinen Dank aus: „Ich kann all meine
Mitstreiter als Pioniere bezeichnen, die den Wert dieses alternativen
Antriebs für einen wirkungsvollen Klimaschutz früh erkannt haben und
den Mut hatten, das Projekt gemeinsam mit zu gestalten“.

Die ersten Prototypen dieser Brennstoffzellen-Hybridbusse nahmen
bereits 2011 ihren fünfjährigen Betrieb im Linienverkehr der RVK
auf. 2014 kamen zwei Vorserien-Fahrzeuge hinzu. Die durchweg positiven
Erfahrungen und natürlich auch dank der finanziellen Unterstützung
der Europäischen Union, der nationalen Förderplattform sowie des
Landes NRW bestärkten die RVK darin, ihren Ausbau einer
Null-Emissions-Flotte voran zu treiben. Puderbach: „Bis Anfang 2022
werden sogar weitere 15 Brennstoffzellen-Hybridbusse ihren Betrieb
aufnehmen“.

In Meckenheim werden zunächst 10 der jetzt vorgestellten 35
Brennstoffzellen-Hybridbusse im Linienverkehr eingesetzt. Die übrigen
25 Busse werden an den RVK-Standorten Wermelskirchen und Bergisch
Gladbach im Rheinisch-Bergischen-Kreis sowie in der Stadt Hürth
eingesetzt. „Der Einsatz von Brennstoffzellen-Bussen stellt einen
weiteren, deutlichen Schritt zur Verbesserung der Qualität im
öffentlichen Personennahverkehr dar“, freute sich denn auch
Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster: „Wir sind stolz, Teil einer
Vorreiterrolle zu sein, die europaweit Beachtung findet“.

Dies wurde auch in der Anwesenheit von Lionel Boillot von der
Europäischen Kommission in Brüssel deutlich; die EU unterstützt das
Projekt und stellt erhebliche Mittel für die Entwicklung und
Förderung eines sauberen Verkehrs bereit. „Der Ersatz von
Dieselbussen durch eine neue Flotte von Brennstoffzellenbussen ist ein
wunderbares Beispiel dafür, den Verkehr sauberer zu machen“,
betonte Boillot, der sich beeindruckt davon zeigte, dass dies nicht in
einer Hauptstadt, sondern in einer Vorstadtregion geschieht: „In
Brüssel werden wir den Erfolg dieser Initiative genau verfolgen“.

Ein besonderes Erlebnis stellte die Präsentation der Hybridbusflotte
für Ministerialdirigent Johannes Wieczorek aus dem
Bundesverkehrsministerium dar. Vor rund 20 Jahren war der gebürtige
Wachtberger nach Berlin ins Ministerium gewechselt, jetzt kehrte der
Leiter der Unterabteilung Klimaschutz im Verkehr für diesen
besonderen Anlass in die alte Heimat zurück: „Ich hätte mir damals
nicht vorstellen können, dass in der Baumschulstadt einmal der
Grundstein für dieses europaweite Klimaschutzprojekt gelegt wird und
ich hier das zuständige Ministerium vertrete“. Der Bund hat rund 14
Millionen Euro in das Projekt investiert. Auch zukünftig soll die
Anschaffung von Bussen mit Brennstoffzellen gefördert werden; zudem
steht der Ausbau des Tankstellennetzes für Wasserstoff ganz vorne auf
der Prioritätenliste. Demnächst wird die 100. Tankstelle in
Deutschland in Betrieb genommen.

Infos kompakt:Reichweite: ca. 350 km

Verbrauch: 9 kg H2/100 km

(energieäquivalent ca. 29,7 l Diesel)

Wasserstoff-Tankkapazität: 38,5 kg

Antrieb: Elektromotoren,

maximale Leistung 210 kW

Energiewandler: Brennstoffzelle

Brennstoffzellen-Hybridbusse benötigen
350-bar-Wasserstoff-Tankstellen, um eine Betankungszeit von ca. 10
Minuten für eine Tankfüllung mit 38 Kilogramm Wasserstoff zu
erreichen.