Würdige Veranstaltung anlässlich des festlichen Empfangs zum Gründungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung
Festrede von Staatsekretär Nathanael Liminski und Klavierkonzert von Elisabeth Bauss
Würdige Veranstaltung anlässlich des festlichen Empfangs zum Gründungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung
Festrede von Staatsekretär Nathanael Liminski und Klavierkonzert von Elisabeth Brauß
Von Manfred Görgen
Meckenheim. Bewohner und Gäste feierten am vergangenen Wochenende das Gründungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung im Seniorenhaus St. Josef. Dazu trafen sich zahlreiche Bewohner und Gäste von nah und fern vor Beginn im Vorraum zur Kapelle an der Kirchfeldstrasse 4 in Meckenheim, um anschließend am Festakt in der Kapelle teilzunehmen.
Es war ein gelungenes Fest, das durch die Einladung des Seniorenhaus St. Josef und der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bonn zustande kam.
Der Festakt begann, dem Rahmen entsprechend, mit einem Klavierkonzert mit der ausgezeichneten jungen Pianistin Elisabeth Brauß ( www.elisabethbrauss.com ). Die aufmerksamen Zuhörer durften unter anderem Stücken von W.A. Mozart – Sonate a-Moll KV 310, von Franz Liszt und dem Scherzo Nr. 1 h -Moll, op 20 von Chopin lauschen. Erfreulich, dass die Pianistin Dank Unterstützung von Piano Rumler aus Bonn an einem großen Steinway Konzertflügel konzertieren durfte.
Neben Grußworten an die Ehrengäste folgte unter anderem die glanzvolle Festrede. Der Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Staatssekretär Nathanael Liminski ( www.land.nrw/de/nathanael-liminski ), ging der Frage nach, was Politik angesichts des Demografischen Wandels, der Digitalen Revolution und der aktuellen globalen Umbrüche für den gesellschaftlichen Zusammenhalt tun kann. Nathanael Liminski dazu: „Angesichts der großen und tiefgreifenden Umbrüche unserer Zeit darf Politik sich nicht auf das Beschreiben und Beklagen beschränken, sondern muss Handlungsfähigkeit beweisen, Probleme lösen und Orientierung bieten.“ Dabei sei der Staat auf die Mitarbeit gesellschaftlicher Akteure wie der Jakob-Christian-Adam-Stiftung angewiesen. Hierzu führte Nathanael Liminski aus: „Mit ihrem langjährigen, vorbildlichen Engagement leistet die Jakob-Christian-Adam-Stiftung einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander. Hierfür danke ich auch im Namen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen".
Dem Chef des St. Josefhauses, Mathias Junggeburth, war es zu Beginn vorbehalten, Bewohner und Gäste zu begrüßen. Rechtsanwalt Christoph Konopka stellte sodann das musikalische Ausnahmetalent, die mit viel Applaus bedachte Pianistin Elisabeth Brauß aus Hannover vor und dankte dem beeindruckenden Festredner Nathanael Liminski.
Begrüßt wurden MdL Oliver Krauß und Gemeindepfarrer Pastor Dr. Reinhold Malcharek, Dr. Ulrike Hospes von der Konrad-Adenauer-Stiftung, die ebenfalls eine gute Rede hielt, und nicht zuletzt Rechtsanwältin Gisela Borgs und Rechtsanwalt Christoph Konopka als Vertreter der Jakob-Christian-Adam Stiftung. Der Stiftungsmanager Konopka sprach den Dank an den Gastgeber und Seniorenhausleiter Mathias Junggeburth sowie Frau Henke-Happ von der Stiftung der Cellitinnen aus. Es folgte ein Ausblick auf die vielfältigen Aktivitäten der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Ghana und die weitere Begrüßung einzelner Gäste mit Bezug zur Stiftungsarbeit: Vertreter des Priesterseminars Redemptoris Mater im Erzbistum Köln und der Steyler Missionare, Professor Lothar Roos vom Bund Katholischer Unternehmer, Pater Josef Grünner, Missionsprokurator der Salesianer, und Dr. Martin Wilde von Don Bosco Mondo, Dr. Franz Graf Kinsky von der Gemeinschaft Emmanuel, Alexander Graf zu Castell von Alpha Deutschland e.V., Professor Lothar Theodor Lemper, Vorstandsvorsitzender der Otto Benecke Stiftung, und Dr. Marko Kuhn Afrika-Leiter vom Katholischen Akademischen Austauschdienst (KAAD). Die Jakob-Christian-Adam-Stiftung fördert seit Ihrer Gründung 1987 Bildungsprojekte in Ghana und das heutige Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim ( www.jca-stiftung.de ).
Die Initiatorin der Stiftung, Antoinette Adam (1897-1981) lebte 17 Jahre im Seniorenhaus und wurde hier bis zu ihrem Tod fürsorglich gepflegt. Die Geschichte des „Klösterchens“ reicht jedoch zurück bis in das Jahr 1884. Damals kamen drei Schwestern aus dem Mutterhaus der Olper Franziskanerinnen „zum Zwecke der Übernahme der Krankenpflege“ nach Meckenheim. Im Laufe der Jahre erweiterten die Ordensfrauen ihren Tätigkeitsbereich auf die stationäre Krankenbetreuung, Kleinkinderbewahr- und Nähschule sowie den Altenheimbetrieb. 1959 gaben die Franziskanerinnen ihre Niederlassung im St. Josefheim aufgrund Schwesternmangels auf.
Im April 1959 erfolgte dann die Übergabe an die „Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes“ aus Münster. Die erste Schwester der Gemeinschaft, die im Haus wirkte, war Sr. Teatildis. Im Laufe der Jahre lebten bis zu 15 Ordensfrauen im Josefheim. Der laufende Betrieb wurde zunächst mit 16 Betten für Kranke, darunter vier für Wöchnerinnen, geführt. Neun Plätze standen für alte Menschen auf Dauer zur Verfügung.
Einen Einschnitt gab es 1961, denn da musste man den Abriss des alten Klösterchens in Angriff nehmen. Das Bonner Gesundheitsamt hatte bemängelt, dass vor allem die Entbindungsstation nicht mehr den Hygieneerfordernissen genügen würde. Die Schwestern und Senioren zogen in das leerstehende Altenheim nach Wormersdorf. Nach zweijähriger Bauzeit war der Neubau des Seniorenhauses mit drei Trakten und der schönen Kapelle bezugsfertig.
Dort war die Stifterin Frau Antoinette Adam in den 1970er Jahren regelmäßiger Gast und Bewohnerin des Hauses. Die Missionsschwestern Bertild und Ruth waren ihr vertraut und übernahmen die Betreuung sowie spätere Pflege bis zu ihrem Tod 1981. Aus Dankbarkeit wurde die nach ihr und ihrem Ehemann benannte Jakob-Christian-Adam-Stiftung gegründet, die seither die Arbeit des Seniorenhauses St. Josef unterstützt.
Die Ordensfrauen des Konvents waren in der Altenpflege, aber auch im Kindergarten und auf der Wöchnerinnen-Station tätig. Sie versahen zudem Küsterdienst und begleiteten viele sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. 1998 übergaben die Missionsschwestern die Verantwortung an die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria. Joachim Kardinal Meisner segnete Ende 2001 das neue Seniorenhaus St. Josef an der Kirchfeldstraße ein. Das frühere St. Josefheim der 60er Jahre wurde zu seniorengerechten Appartements (Service-Wohnen) umgebaut.
Wie auch an anderen Standorten ist es der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen ein Anliegen, Ordensfrauen vor Ort zu wissen. Daher war bis 2016 ein Konvent der Missionsschwestern im Haus vertreten, zuletzt mit den Schwestern Gertrud, Reinhilda und Rosclara.
Wie von Mathias Junggeburth und Christoph Konopka hervorgehoben, haben sie durch ihre „Selbstlosigkeit und ihre Herzlichkeit die Atmosphäre des Seniorenhauses maßgeblich geprägt“. Aufgrund des hohen Alters hatten sie den Wunsch, zurück ins westfälische Mutterhaus zu gehen. Zum Abschied der Missionsschwestern versprach Christoph Konopka jährlich zum Gründungsfest einzuladen und an diesem Tag an ihr segensreiches Wirken zum Wohle der Bewohner und Mitarbeiter zu erinnern. Christoph Konopka beim Festakt: „Leider ist es unseren drei Ordensschwestern, Sr. Gertrud, Sr. Reinhilda, und Sr. Rosclara in diesem Jahr nicht möglich aus Münster anzureisen, da mehrere Ordensschwestern im Mutterhaus erkrankt sind und von der Gemeinschaft gepflegt werden.“ Das spirituelle Leben im Meckenheimer „Klösterchen“ setzen drei indische Ordensschwestern fort, Sr. Anitha, Sr. Anima und Sr. Sushila, die seit 2017 in St. Josef eine neue Wirkungsstätte und ihr Zuhause gefunden haben. MaGö/mg/ Text und Fotos: Manfred Görgen
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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