Schützenfest in Meckenheim
Frauen an der Spitze
Meckenheim (Ad). Doch keine neuen Majestäten bei der Meckenheimer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft? Als die Grünröcke zusammen mit dem Musikzug der Stadtsoldaten nach der Krönungsmesse zum Schützenhaus marschierten, gingen wiederum Michael Hilbig und Ehefrau Angelika als amtierende Majestäten an der Spitze. Sie bildeten seit Mai 2019 – als zum letzten Male ein Schützenfest stattfand – das Kaiserpaar in der Baumschulstadt: Kaiser Michael Hilbig und Ehefrau Angelika.
Doch jetzt sind die Rollen verteilt, denn Meckenheim hat – zum ersten Male in der Geschichte der Bruderschaft, also seit über 500 Jahren, eine Frau an der Spitze. Eine Satzungsänderung in 2020 machte es möglich: Auch den Schützenschwestern ist seitdem die Teilnahme am Königsschießen erlaubt. Angelika Hilbig nutzte die Chance, als erste Frau in die Geschichte der Bruderschaft einzugehen: Mit dem 336. Schuss holte sie nach einem zweistündigen Wettkampf den Rumpf des Vogels herunter. Am Sonntagmorgen wurde die 56jährige Erzieherin als erste Schützenkönigin in der Geschichte der Bruderschaft in der Pfarrkirche gekrönt. Ehemann Michael Hilbig muss sich jetzt mit dem Platz neben der Königin begnügen.
Und eine Überraschung – einen Rollentausch – gab es auch beim Bürgerkönigsschießen. 2019 holte Peter Groesser den Titel. Ehefrau Renate trat jetzt seine Nachfolge an. Sie setzte sich gegen 21 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch. Peter Groesser hatte sie für den Startplatz 13 angemeldet – mit dieser Nominierung hatte er selbst auch 2019 das Schießen für sich entschieden. Und die 13 brachte nun seiner Frau das Glück und den Titel als Bürgerkönigin. Allerdings stellten beide Paare mit Nachdruck fest: „2024 findet das Majestätenschießen ohne uns statt“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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