Fahrradspende ADFC und Flüchtlingshilfe
Freude auf zwei Rädern

Engagierte Fahrradfeunde: Barbara Gunst-Assimenios, Reiner Lanzrath, Martin Hagemann, Katja Ackermann (von links) holten die Räder in Swisttal ab.  | Foto: Foto. Privat
  • Engagierte Fahrradfeunde: Barbara Gunst-Assimenios, Reiner Lanzrath, Martin Hagemann, Katja Ackermann (von links) holten die Räder in Swisttal ab.
  • Foto: Foto. Privat

Swisttal/Wachtberg (red). Vor drei Jahren begann nicht nur eine besondere Freundschaft zwischen den Gemeinden Swisttal und Wachtberg, sondern auch das Projekt „Fahrräder für Geflüchtete“. Swisttal schenkte damals der Flüchtlingsarbeit der Gemeinde Wachtberg 38 gebrauchte Fahrräder. Jetzt wurde die Aktion wiederholt. Die Räder stammten wieder von der Mülldeponie der RSAG in Miel. Eingesammelt wurden sie beim Sperrmüll und wurden nun an Flüchtlingshelfer Reiner Lanzrath übergeben, der die Zweiräder aufbereitetete und reparierte. „Es ist ein Treffen von Freunden, wir sind schon mehrmals gemeinsam die Apfelroute gefahren und haben öfter Räder von Swisttal nach Wachtberg gebracht“ sagte Swisttals Integrationsbeauftragte Barbara Gunst-Assimenios. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Katja Ackermann, der Wachtberger Ehrenamtskoordinatorin, ist sie die treibende Kraft hinter diesem Projekt. Und bei einer solchen Radtour kam dann auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Wachtberg ins Spiel, der sich ebenfalls für Geflüchtete engagiert, etwa mit Radfahrkursen Selbsthilfewerkstätten, einen Fahrradverleih oder die Jugendarbeit.

„Radfahren bringt Menschen zusammen und leistet damit auch einen Beitrag zur Integration in die Gesellschaft“, sagte Erwin Schweisshelm, der das Projekt für den ADFC betreut. Der Bedarf ist angesichts der wachsenden Zahl der Geflüchteten groß. Erwachsene und Jugendliche gewinnen dadurch in der Flächengemeinde Wachtberg an Mobilität und können die Umgebung erkunden. Und für die Kinder ist es ein kleines Stück Glück und Freude in einer neuen, fremden Welt. Wenn geflüchtete Kinder in Zukunft mit dem Rad zur Schule fahren, erleben sie so einen strukturierten Alltag. Und die Erwachsenen gelangen schneller und bequemer zum Einkaufen, zum Sprachkurs oder zu den Ämtern.

Auch viele Bürger bringen ihre gebrauchten Räder, meist ältere Modelle mit Defekten vorbei, die dann von mittlerweile sechs ehrenamtlichen Schraubern flott gemacht werden. Bislang bekam der ADFC fast 100 Fahrräder angeboten. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde haben auch schon mehrere Frauen bei der ADFC-Radfahrschule für Erwachsene in Meckenheim das Fahrradfahren gelernt, da viele Frauen in ihren Heimatländern nie Radfahren gelernt haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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