Ein Orden und ein Dankeschön
Landesverdienstkreuz für Ehrenbürgerin
Meckenheim - (prl) Für außerordentliches Engagement erhält man manchmal einen
Orden. Mit dem Landesverdienstorden nahm Erika Meyer zu Drewer nach
dem Bundesverdienstkreuz am Band (1988) und dem Verdienstkreuz erster
Klasse (2012) jüngst die dritte Auszeichnung für ihr ungewöhnliches
Engagement entgegen. „Für mich ist es selbstverständlich zu
helfen“, sagte die 89-Jährige, die seit 1968 im sozialen Leben
Meckenheims vor allem für Kinder viel bewegt hat.
In ihrer damals neuen Wohnstatt Merl sorgte sie dafür, dass die von
der Schließung bedrohte Schule im prosperierenden Neubaugebiet
erhalten blieb. Bald darauf gründete sie das Kinderbildungswerk mit
Kursen im musischen, sprachlichen und sportlichen Bereich. Auch das
Freiwilligenzentrum OASE 1998 geht auf Meyer zu Drewers Engagement
zurück. In diesem Freiwilligenzentrum vermitteln Mitstreiter Aufgaben
für Menschen, die Ehrenämter übernehmen und so in ihrer Freizeit
oder im Ruhesstand eine gesellschaftlich sinnvolle Aufgabe ausüben
möchten. Von hier aus werden unter vielen anderen Aufgaben
Hausaufgabenbetreuungen oder schulische Unterstützung für Kinder
gesteuert.
In den Kindergärten und Schulen ist Meyer zu Drewer in den letzten
Jahren besonders für die Aktion „Warme Mahlzeit“ bekannt. Als ihr
aufgefallen war, dass einige Kinder nie am gemeinsamen Mittagessen
teilnehmen, hatte sie nachgehakt. Sie erfuhr, dass einzelne Familien
den Betrag für das Essen nicht aufbringen konnten. Also begann sie,
Spenden zu sammeln, sodass bis heute rund 100 bedürftige Kinder
diskret an jedem Wochentag in der Schulmensa eine warme Mahlzeit
bekommen können.
Für einige Kindergärten und Schulen arbeitet sie mit den örtlichen
Landwirten zusammen. Von dort kommen im Wechsel Obst- und
Gemüsespenden, damit die Kinder auch Vitamine bekommen.
Auch wenn die Einladung zur Ordensverleihung sie überrascht habe,
habe sie sich sehr gefreut, sagte Meyer zu Drewer. Zugleich wollte die
rüstige Seniorin die Gelegenheit nutzen, Danke zu sagen: „Danke an
die, die mich vorgeschlagen und ausgesucht haben. Und vor allem Danke
an meine Familie, die meine Aktivitäten immer mitgetragen hat. Ihnen
gebührt eigentlich ein Teil des Preises“, sagte die bescheidene,
vielfältige Ehrenamtlerin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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