Doppelausstellung im Stadtmuseum
Lüftelberg im Fokus
Meckenheim - Im Stadtmuseum wurde Mitte Juni die Doppelausstellung mit den
Schwerpunkten des Lüftelbergers Johann Adam Schall von Bell und dem
Ortsteil Lüftelberg eröffnet.
Als einer der Söhne zog es Schall von Bell bereits in jungen Jahren
nach Rom. Dort trat er einem Jesuitenorden bei, beschäftigte sich mit
Astronomie und bat um die Entsendung nach China, wo er lange als
Missionar tätig war. Peking erreichte er 1623. Er beeindruckte den
dortigen kaiserlichen Hof mit astronomischen Berechnungen von
Mondfinsternissen. Unter dem letzten Kaiser erhielt er den Auftrag,
den chinesischen Kalender zu reformieren. Später avancierte er zum
Lehrer des jugendlichen Kaisers der neuen Dynastie unter Kaiser
Shunzhi. Der Astronom verbrachte 44 Jahre seines Lebens in China und
ist dort aufgrund seiner Verdienste und besonderen Auszeichnung
erheblich bekannter als in Deutschland.
Dem historisch gewachsenen Ort Lüftelberg widmet sich die zweite
Ausstellung, die ebenfalls bis Ende Juni zu sehen sein wird.
Frühzeitliche Funde deuten darauf hin, dass hier bereits zu dieser
Zeit Bandkeramiker gelebt haben. Mindestens eine Villa Rustica lag in
dem Gebiet, durch das zur Römerzeit ein Teil der rund 100 Kilometer
langen Wasserleitung verlief, die von der Eifel nach Köln führte.
Lüfthildis gab dem Ortsteil seinen Namen. Die von der Burg stammende
Volksheilige lebte im 9. Jahrhundert und soll nach einer
Überlieferung Karl den Großen mit einer Spindel geheilt haben.
Die Ausstellung im Stadtmuseum scheue keinen Vergleich, fand
Ortvorsteher Siegfried Schwaner in einer kurzen Ansprache. Besonders
die Geschichte des historischen Bahnhofs Kottenforst lag ihm am
Herzen, weil dieser auch derzeit Gegenstand seiner politischen
Bemühungen ist. Die Bahn hatte den Bedarfshalt dort ungeachtet der
Schulkinder, die diese Haltestelle genutzt hatten, gestrichen.
Schwaner dankte den Aktiven für das Engagement, das zu einer
lebendigen Ausstellung beigetragen habe.
- prl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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