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Gelungenes 33. Stiftungsfest in Verbindung mit einer Ausstellungseröffnung / Kauder: "Ein Christ ist jemand, der Hoffnung gibt."
Meckenheimer Jakob-Christian-Adam-Stiftung gewinnt Volker Kauder (CDU) als Gastredner / Gebet, Informationen und tatkräftige Hilfe seien wichtiger denn je

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Gelungenes 33. Gründungsfest in Verbindung mit Ausstellungseröffnung:

Meckenheimer Jakob-Christian-Adam-Stiftung gewinnt Volker Kauder (CDU) als Gastredner / Gebet, Informationen und tatkräftige Hilfe seien wichtiger denn je

Kauder: "Ein Christ ist jemand, der Hoffnung gibt."

Von Manfred Görgen

Meckenheim. Richtig etwas los war jüngst im „Klösterchen“ St. Josef in Meckenheim: neben dem 33. Gründungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung ein Festvortrag von Volker Kauder und eine Ausstellungseröffnung von „Kirche in Not“.

Da die Religionsfreiheit, so die Meinung vieler, eigentlich ein weltweites Menschenrecht ist, leider aber nicht überall geachtet wird, widmete sich die Veranstaltung den aktuellen Gefahren und der Lage bedrängter Christen weltweit – auf sehens- und hörenswerte Weise – in der Kapelle an der Kirchfeldstraße 4 und später im Foyer.

Veranstalter war die Meckenheimer Jakob-Christian-Adam-Stiftung, die am 29. Januar 1987 gegründet wurde, wie der geschäftsführende Vorstand Christoph Konopka erinnerte: „um Bildungsprojekte in Ghana und das Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim zu unterstützen“.

Ehrengäste des Festaktes waren das päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ und der langjährige Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder. Der engagierte evangelische Christ und Fürsprecher in Sachen Religionsfreiheit und verfolgte Christen war sehr gerne nach Meckenheim gekommen, um über die „Herausforderung Religionsfreiheit“ zu sprechen.

Dass im Leben nicht immer alles ernst zugehen muss, bewies Volker Kauder allerdings kurz vor seinem Vortrag: (So habe ich als Autor dieser Zeilen und Fotos ihn beim jüngsten und ersten Besuch im Seniorenhaus St. Josef erlebt: als lustig, originell, sympathisch und menschlich.)

Für ein Schmunzeln sorgte nämlich der Bundestagsabgeordnete, der einen auf den Tischen bereitliegenden Hüte von „Kirche in Not“ (zur Füllung mit möglichst vielen Spenden gedacht) schnappte, kurz musterte und dann feststellte, dass der ihm wohl gut zu Gesicht stand. Dass er seinen Hut nimmt und nach 30 Jahren nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode kandieren will, wurde auch in Meckenheim (Rhein-Sieg-Kreis) mit Bedauern aufgenommen.

Herausforderung Religionsfreiheit

„Es ist uns ein Herzensanliegen“, erklärte dann Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ zu Beginn den rund 200 Besuchern des motivierenden und inspirierenden Vormittags. Tagtäglich bekomme er mit, wie oft gegen Religionsfreiheit verstoßen werde. Der Appell der verfolgten Christen laute stets: „Vergesst uns nicht“.

Das Hilfswerk „Kirche in Not“, das 2011 von Papst Benedikt XVI zur päpstlichen Stiftung erhoben wurde, versteht sich als Anwalt für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit.

Auch Kauder sah in seinen Vortrag viele Herausforderungen. Es gebe aber auch ermutigende Erfahrungen, so Kauder, denn dort wo Christen besonders unter Druck ständen, seien Glaubenskraft und Glaubensfreude groß.

Volker Kauder ging auf zahlreiche Länder ein, in denen Christen und anderen religiösen Minderheiten nach wie vor das Leben schwergemacht werde. Als Beispiele nannte er Pakistan, Saudi-Arabien, China, Indien und den Iran. Eines der größten Probleme sei, dass viele islamische Staaten den Religionswechsel zum Christentum unter Strafe stellten. Die deutsche Regierung könne Druck auf solche Staaten ausüben, indem sie Verstöße gegen die Religionsfreiheit gegenüber ausländischen Staatsgästen offen anspreche. Dazu diene auch der Regierungsbericht zur Lage der Religionsfreiheit, der in den nächsten Wochen erscheinen soll. Auch Organisationen wie „Kirche in Not“ lieferten wichtige Informationen.

Keine Redeverbote gegenüber Wirtschaftspartnern

Bei wichtigen Wirtschaftspartnern wie China dürfe das Thema Religionsfreiheit kein Tabu sein, sagte Kauder: „Wenn wir die Probleme nicht offen ansprechen, wird der Respekt Chinas vor uns nicht größer, im Gegenteil.“ Auch in Deutschland bringe die Religionsfreiheit Herausforderungen mit sich, erklärte Kauder mit Blick auf christliche Konvertiten aus dem Iran. „Es ist schwer, wenn wir uns weltweit für Religionsfreiheit einsetzen, aber christliche Konvertiten bei uns abgeschoben werden“, sagte Kauder.

Sorge macht Kauder, dass Europa häufiger als „Gemeinschaft von Euro und Cent“ dargestellt wird denn als Wertegemeinschaft. Zu ihr gehöre auch die Religionsfreiheit. „Länder, die das nicht akzeptieren, sind meilenweit von der EU entfernt“, so Kauder. Deutschland und Europa müssten bei Verstößen gegen Religionsfreiheit Öffentlichkeit herstellen und auch Verantwortung übernehmen. Das schließt für Kauder letztendlich „auch militärische Verantwortung mit ein“.

Gebet, Information und Hilfe für bedrängte Christen

Ein präziser und kluger Moderator der Veranstaltung insgesamt und des anschließenden Gesprächs mit Tobias Lehner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit von „Kirche in Not“ und Volker Kauder war Dr. Markus Günther. Der Autor und Journalist war unter anderem Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Seit 2019 ist er Kommunikationsdirektor des Erzbistums Köln.

„Es ist einfach, am Sonntag in der Kirche in der ersten Reihe zu sitzen und zu sagen: ,Ich bin nicht so schlecht wie die Politiker, die Waffen in die Welt liefern.‛“ vertiefte Kauder. Aber der Einsatz für Religionsfreiheit und Sicherheit sei nicht nur durch Gespräche zu gewährleisten. Gerade die Christen und Jesiden im Irak seien dankbar, wenn die Bundeswehr auch militärisch präsent sei.

Tobias Lehner griff den Aspekt Sicherheitspolitik auf. „Gerade im Irak hören wir, dass Christen sich erneut unsicher fühlen.“ Auch das Wirtschaftsembargo gegen Syrien erschwere zusehends Christen wie der gesamten Bevölkerung das Leben. „Ich glaube nicht, dass ein Diktator auch nur einen Cent ärmer wird, wenn es Sanktionen gibt. Aber die Bevölkerung leidet unermesslich“, sagte Lehner. Die Politik müsse darauf Antworten finden.

Einig war man sich in der Runde, was jeder Einzelne auch in Deutschland für bedrängte Christen tun könne: Gebet, Information und tatkräftige finanzielle Hilfe seien wichtig.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung hierzulande sieht Kauder die Religionsfreiheit nicht in Gefahr. „Aber wir müssen wachsam sein.“ Die Heilige Schrift liefere dazu die Grundlage, so Kauder. „Untergangszenarien sind nicht christlich. Ein Christ ist jemand, der Hoffnung gibt.“

Bevor es dann zum Sekt &Flying Buffett ging, unterhielten die Mitglieder des Tiffany Ensembles in der Kapelle und danach auch noch im Foyer die zahlreichen Gäste musikalisch auf einem Flügel und mit Streichinstrumenten.

„Kirche in Not“ präsentiert die neu konzipierte Ausstellung „Herausforderung Religionsfreiheit“ auf 18 Bannern: Grundlagen, Beispiele und Brennpunktländer. Die Ausstellung kann bis zum 23. Februar 2020 täglich von 15 bis 18 Uhr im Vorraum zur Kapelle des Seniorenhauses St. Josef in der Kirchfeldstraße 4 besichtigt werden.

Die Fotos zeigen unter anderem: Christoph Konopka, Vorstand der Jakob-Christian-Adam-Stiftung, Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Dr. Markus Günther, Kommunikationsdirektor des Erzbistums Köln, Volker Kauder MdB, Mathias Junggeburth, Leiter des Seniorenhauses St. Josef, Volker Kauder beim Vortrag, die Gesprächsrunde mit Volker Kauder, Dr. Matthias Günther und Tobias Lehner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei „Kirche in Not“.

Fotos und Text : Manfred Görgen / MaGö /mag / mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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