Historisches Gastmahl im Herrenhaus
Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum hatte eingeladen
Zum zwölften Mal hatte der Verein "Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum" zum jährlichen Gastmahl ins "La Campana" eingeladen. In diesem Jahr drehte sich alles um Ludwig von Beethoven, dessen 250. Geburtstag im nächsten Jahr gefeiert wird.
In ihrem Grußwort betonte die stellvertretende Meckenheimer Bürgermeisterin, Heidi Wiens, die Naturverbundenheit Ludwigs, die ihn auch in unsere Gegend geführt habe. Auf das historische Gastmahl bezogen, schilderte sie eine Begebenheit, in der Ludwig - selber kein Kostverächter - in Ermangelung einer Haushälterin, selber den Kochlöffel ergriff und seinen Gästen ein Gericht servierte, das nach der Beschreibung eines Zeitzeugen wohl niederschmetternd gewesen sein soll. Nach diesem "Festessen" habe man nie wieder etwas über Ludwigs Kochkünste gehört.
Daran anknüpfend, übernahm Dieter Ohm, der Vorsitzende des Museumsvereins, das Zepter. Mit launigen kurzen Vorträgen vor jedem der vier Gänge verstand er es, den vierzig Gästen einen lebendigen Einblick in das Leben Ludwig van Beethovens zu vermitteln, von seiner Geburt in der Bonngasse 20 im Jahre 1770 als Sohn des Tenorsängers Johann und seiner Frau Magdalena, bis zu seinem Tod als hochgeehrter Pianist und Komponist 1827 in Wien.
Die Speisefolge dieses Gastmahls war natürlich Ludwigs Leibspeisen gewidmet. So gab es als Vorgerichte einen Makkaroniauflauf mit Parmesan und eine Rindssuppe mit Leberknödeln, als Hauptgericht ein Wiener Schnitzel mit feinem Kartoffelsalat und als Dessert Eiscreme aus Rotweinpunsch nach Karlsbader Art mit Vanillekipferl und Kaffee.
Renate Köpke hatte nach intensiven Recherchen die Lieblingsspeisen des Künstlers herausgefunden und deren Rezepte in alten Kochbüchern ausfindig gemacht. Sie kündigte jeden Gang an und beschrieb dabei die besonderen Vorlieben des Künstlers, garniert mit historischen Begebenheiten und Anekdoten um seine Essgewohnheiten.
Es war ein genussvoller Abend. Dem Küchenteam des "La Campana" um den Chefkoch Jamal El-Hage war es gelungen, nach alten Rezepten eine Speisefolge zu zaubern, die ganz sicher auch Ludwig van Beethoven geschmeckt hätte. Das Serviceteam um Sirin Irmak tat gewohnt professionell ein Übriges für das Wohlbefinden der Gäste.
Hinweis: Während der Meckenheimer Kulturtage 2020 würdigt das Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum den großen Sohn der Stadt Bonn: Jürgen Nimptsch wird aus der Perspektive seines einstigen Lehrers Christian Gottlob Neefe in einem szenischen, lebensnahen Rückblick über den Schüler Ludwig van Beethoven berichten.
LeserReporter/in:Walter Kümmel aus Meckenheim |
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