Meckenheimer Erfolgsgeschichte
MEGA Idee- mega Erfolg
Meckenheim (fes). Diese Idee ist wirklich „MeGA“ und seit 13 Jahren eine beachtliche Erfolgsstory. Das Kürzel steht für „Meckenheimer Garantie für Ausbildung“, einer Kooperation der Stadt Meckenheim mit der Geschwister-Scholl-Hauptschule (GHSH) und mehr als 50 lokalen Unternehmern.
Ziel ist es, jeder Schülerin und jedem Schüler gute berufliche Perspektiven zu bieten und Betrieben aus Meckenheim und der Region geeignete Auszubildende zu vermitteln. Jeder Jugendliche der neunten Klasse der GSH bekommt die Möglichkeit mit Stadt, Schule und einem Kooperationsunternehmen einen Vertrag abzuschließen, in dem die Vermittlung einer Lehrstelle garantiert wird.
Diese feierliche Zeremonie, an der unter anderem Bürgermeister Holger Jung, Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher der GSH-Schulleiter Peter Hauck sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald teilnahmen, fand auch dieses Jahr wieder in der Aula der Hauptschule statt. Dabei gehen auch die Schüler mit dem Vertrag Verpflichtungen ein: So bereiten sie sich vor auf den Hauptschulabschluss nach der Klasse zehn mit der Durchschnittsnote befriedigend, schreiben keine mangelhaften Leistungen, haben keine unentschuldigten Fehltage, nehmen aktiv am Berufsförderunterricht teilen und zeichnen sich aus durch positives, soziales Verhalten und Engagement. 80 Prozent der Meckenheimer Hauptschüler bekommen laut Rektor Peter Hauck einen Ausbildungsplatz und nehmen teil dualen Ausbildungssystem. Im Vergleich: Laut Hauck liegt die Quote im Bundesdurchschnitt bei etwa 20 Prozent. Zu diesem Erfolg trägt auch ein engagiertes Kollegium teil, so Hauck weiter. „Für unsere Stadt ist MeGA ein wichtiger Standortfaktor, gerade für die notleidenden Hauptschulen“, sagte Holger Jung. Die Unternehmen profitieren von dieser Idee, indem sie Fachkräfte rekrutieren können. Zudem brach Jung eine Lanze für das dreigliedrige Schulsystem in NRW: „In Meckenheim hat die Dreigliedrigkeit eine Zukunft.“ Jung dankte der Politik dafür, dass sie einstimmig vor einigen Tagen dafür stimmte, 140 Millionen Euro in die Sanierung des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und der GSH zu investieren. Auch Jonathan Grunwald sprach sich für den Erhalt des Schulsystems in seiner jetzigen Form aus: „Ihr werdet gebraucht, Ihr seid unsere Zukunft, für Deutschland, NRW und Meckenheim.“
Mit viel Herzblut unterstützt das Alfterer Unternehmerehepaar Paul und Margret Faßbender MeGA. Über die Faßbender-Stiftung fließen seit einigen Jahren jährlich bis zu 30.000 Euro in das Projekt, betonte Schulleiter Hauck. Die Meckenheimer Bürgerstiftung gibt noch einmal 5. 000 Euro dazu: „Es ist unglaublich, welch großes Herz Faßbenders haben, sie vertrauen unserem Projekt, in dem sie es fördern“, so Peter Hauck. Für den mittlerweile 88-jährigen Paul Faßbender war die Unterstützung nur „logisch“. Er selbst besuchte als junger Mensch die Hauptschule und arbeitete sich hoch zum erfolgreichen Baustoffunternehmer: „Heutzutage werden viele Hauptschüler diskriminiert. Dabei brauchen wir engagierte und motivierte Menschen, gerade im Handwerk, mit meinem Engagement möchte sich dieses Projekt in der Region multiplizieren“, betonte Faßbender. Zwei weitere Hauptschulen, eine in Bonn, eine in Siegburg, haben mittlerweile eine vergleichbare Initiative auf die Beine gestellt, die Faßbenders mit ihrer Stiftung ebenfalls fördern. „Dies ist soziale Marktwirtschaft im positivsten Sinne, Unternehmer, die ihre Verantwortung ernst nehmen“, lobte Thomas Radermacher. Am Ende der Veranstaltung forderte Rektor Hauck die Jugendlichen noch auf: „Erlernt einen Beruf. Lebt eure Leidenschaft und bewältigt damit euer Leben.“ Seit 2011 haben rund 500 Schüler einen MeGA-Vertrag abgeschlossen.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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