Baumschulforschung in Meckenheim
Ministerin Ursula Heinen-Esser zu Besuch
Meckenheim - (prl) Drei Tage lang trafen sich Vertreter von Hochschulen,
Universitäten, Baumschulbetrieben, Versuchsanstalten und Beratern bei
der 50. Fachtagung der ARGE Baumschulenforschung in der Halle des
Baumschulbetriebs der Familie Ley.
„Wir freuen uns, dass wir diese Jubiläumstagung in unserem Hause
durchführen können“, sagte Geschäftsführerin Marita Ley. Sie
begrüßte die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz Ursula Heinen-Esser, den Präsidenten Helmut
Selders, die Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau Eva
Kähler-Theuerkauf, die Vorsitzende des Bundes deutscher
Baumschulenforschung Kristina Haage, Vertreter der Bundes- und
Landesbehörden, der Universitäten, Hochschulen, Lehr- und
Versuchsanstalten sowie Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, kurz ARGE.
Jährlich im September träfe man sich für drei Tage im Wechsel in
den Baumschulen der Mitglieder, um sich fachlich auszutauschen, so
Haage. Diese Tagungen und die enge Zusammenarbeit auf möglichst
kurzen Wegen dienten als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Beratung
und Baumschulen. Dieser enge Konnex habe in der Vergangenheit dazu
geführt, dass man auf Umwelteinflüsse und sonstige die Produktion
betreffende Ereignisse zeitnah reagieren konnte. Damit trüge die
Arbeit stark zur Erhaltung der wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit
der Baumschulen bei. Als Themen der jüngeren Vergangenheit nannte sie
unter anderen die Kühllagerung von Pflanzen, Bewässerungstechnik,
Pflanzennahrung, Torfersatzstoffe, Wasserrecycling und die
Klimaveränderungen.
Helmut Seldern verdeutlichte in seiner Rede die technischen
Herausforderungen, die die Baumschulen zu bewältigen haben. Darunter
fiele das Wassersparen, die Optimierung der Wasserqualität und der
Düngung, deren Ziel gezielte Pflanzenernährung sei. Besonders die
Pflanzengesundheit sei in den letzten Jahren immer wieder in den Fokus
der Forschung gerückt, weil zunehmend Schadfaktoren durch
Urlaubsmitbringsel oder belastete Paletten aufgetreten seien. Ziel der
Forschung sei immer, die Pflanze durch entsprechende
Pflanzenschutzmittel zu schützen und die Umwelt in diesem Rahmen
nicht zu sehr zu belasten. „Pflanzenschutzmittel so wenig wie
möglich, so viel wie nötig einsetzen“, stimmte Christoph Dirksen,
Geschäftsführer der Produktion in der Baumschule Ley, in seiner Rede
zu.
Trotzdem habe man als Baumschulenbetreiber nicht immer in der Hand, ob
auf dem eigenen Betriebsgelände oder im Außenbereich Schadfaktoren
aufträten, so Selders. Nach der derzeitigen Rechtslage wird in einem
solchen Fall gegen die entsprechende Baumschule ein sofortiges
Handelsverbot verhängt. Die ARGE sei zusammen mit anderen Beteiligten
bestrebt, einen Fond für betroffene Betriebe aufzubauen. Selders bat
die Ministerin als Vertreterin der Politik, sich an diese Bemühungen
zu erinnern, wenn diese Themen politisch relevant würden.
Ursula Heinen-Esser versicherte ihrerseits, dass ihr sehr an der
Bekämpfung eingeschleppter Schadfaktoren wie Feuerbakterien oder
Laubholzbockkäfer gelegen sei. Man könne die Arbeit der ARGE
Baumschulenforschung kaum hoch genug schätzen. Gleichzeitig bat sie,
passende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Einschleppung in Betriebe zu
verhindern und Nachbarn zu schützen. Mit ihrem Anliegen, die
Verbraucher und Gartenbesitzer durch Beratung und geeignete Angebote
dazu zu bewegen, sich vom Kiesgarten abzuwenden und Flächen wieder zu
begrünen, rannte sie offene Türen ein. „Gerade mit Blick auf die
sich häufenden Starkregenereignisse“ sei eine funktionierende
Versickerung des Wassers von großer Bedeutung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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