Abschied für "drei gute Seelen"
Missionsschwestern gehen nach Münster
Meckenheim - (abk). 52, 42 und 37 Jahre lang waren die 79 Jahre alte Schwester
Gertrud, Schwester Reinhilda, die bereits ihren 86. Geburtstag feiern
konnte, und die 85-jährige Schwester Rosclara im „alten
Klösterchen“ zu Hause, dem heutigen Seniorenhaus St. Josef in
Meckenheim, haben hier Gutes getan, sich um Kranke, Kinder, Alte und
Sterbende gekümmert.
Jetzt gehen die drei Missionsschwestern von der Unbefleckten
Empfängnis der Mutter Gottes aus Altersgründen in das Mutterhaus der
Ordensgemeinschaft nach Münster. Mit einem Dankgottesdienst in der
Kapelle des Seniorenheims, der vom emeritierten Erzbischof Joachim
Kardinal Meisner und den Meckenheimer Pfarrern gehalten wurde, und
einer Feierstunde haben die Meckenheimer den drei guten Seelen des
Seniorenhauses einen herzlichen Abschied bereitet. „Sie haben der
Barmherzigkeit ein Gesicht gegeben, christliche Nächstenliebe
sichtbar gemacht und vor allem Menschen in den sensiblen Jahren des
Lebens, am Anfang und am Ende, begleitet“, hat Hans Mauel,
Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Cellitinnen zur heiligen Maria,
unter deren Trägerschaft sich das Seniorenhaus seit 1998 befindet,
das Wirken der drei Schwestern beschrieben. Auch erinnere er sich
daran, wie allen voran Schwester Gertrud unterstützt vom damaligen
Pfarrer Albrecht Tewes und dem ehemaligen Stadtdirektor Johannes
Vennebusch – „ein wunderbares Gespann, wie Don Camillo und
Peppone“ – in vielen konstruktiven Gesprächen die ersten
gemeinsamen Schritte mit der Stiftung der Cellitinnen initiiert hatte,
als die Münsterer Missionsschwestern einen neuen Träger für das
alte Klösterchen suchten. Christoph Konopka vom Vorstand der
Jakob-Christian-Adam-Stiftung dankte den Missionsschwestern dafür,
„dass Sie diese Stiftung inspiriert haben“. Stifterin Antoinette
Adam, die 1981 verstorben ist, wurde die letzten 17 Jahre ihres Lebens
im Klösterchen versorgt und gepflegt und war den Missionsschwestern
auch ideell verbunden. Seit 30 Jahren unterstützt die
Jakob-Christian-Adam-Stiftung die Arbeit des Seniorenhauses. Seinen
Dank und den aller Meckenheimer für die Anteilnahme in vielen
Lebenslagen drückte auch Bürgermeister Bert Spilles aus. „In einer
Stadt, die sich stetig weiterentwickelt, brauchen wir Konstanten“,
sagte er und berichtete, dass Schwester Gertrud ihn hier bereits als
Kindergartenkind erlebt habe. „Überall sind Ihre Werke und Taten zu
spüren“, sagte Seniorenhausleiterin Brigitte Schebesta. Sichtbares
Zeichen soll zukünftig der Schreibtisch der früheren Konventoberin
Schwester Gertrud sein, der einen Ehrenplatz im Vorraum der Kapelle
gefunden hat. Ein Lied zum Abschied sangen die Mitarbeiterinnen des
Hauses. Es gibt bereits Nachfolgerinnen zur Fortführung des
spirituellen Lebens im Seniorenheim. Im St.-Elisabeth-Haus wirken
Dominikanerinnen von Bethanien. Ins Seniorenhaus St. Josef werden
indische Missionsschwestern von „Maria, Hilfe der Christen“
einziehen. Die Geschichte des Meckenheimer „Klösterchens“ reicht
zurück bis ins Jahr 1884, als Schwestern der Olper Franziskanerinnen
zur Krankenpflege nach Meckenheim kamen und bald auch eine
Kleinkinderbewahrstation und ein Altenheim einrichteten. 1959
übernahmen die Schwestern der Unbefleckten Empfängnis der Mutter
Gottes deren Aufgaben. 1961 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein
Neubau errichtet. 1998 übergaben die Missionsschwestern die
Trägerverantwortung an die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen. 2001
wurde ein Erweiterungsbau an der Kirchfeldstraße eingeweiht, 2013 die
Hausgemeinschaften St. Elisabeth.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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